Cosmic Casino - Be kind & be cause

Sticksister / Indigo
VÖ: 24.01.2005
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Spielkinder
"Boy in a band t-shirt" hieß 2003 die Debüt-EP der Bayern von Cosmic Casino. Und weil die Jungs mit Slut und den Sportfreunden tourten, wurden sie schnell auch über die Grenzen des Freistaats hinaus bekannt und erspielten sich eine treue Fanschar. Daß sie nun mit "Be kind & be cause" ihr erstes richtiges Album beim Motorpsycho-Label Stickman aus Hamburg veröffentlichen, läßt Großes vermuten. Schließlich haben dort neben den heiß geliebten Norwegern auch Koryphäen wie The Soundtrack of Our Lives oder The Wedding Present ihr (zumindest zwischenzeitliche) Zuhause gefunden und stehen somit eher für den hippiesken Touch im Indie-Rock-Business.
Damit haben Cosmic Casino allerdings so rein gar nichts am Hut. Ihrer Selbsteinschätzung nach machen sie einfach nur Rock. Und tatsächlich finden sich auf "Be kind & be cause" fast durchgängig ziemlich straighte Uptempo-Nummern in klassischer Rockbesetzung: Sänger, Gitarrist, Bassist, Schlagzeuger. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger. Das ist Powerpop der härteren Gangart. Von benachbarten Genres wie zum Beispiel Funpunk trennt Cosmic Casino ihre Attitüde, die nur mit "ernsthaft" treffend beschrieben werden kann. Die Band nimmt ihre Sache richtig ernst und steckt viel Kraft und Herzblut in die Songs.
Doch bleibt auch zu konstatieren, daß die künstlerischen Möglichkeiten eher limitiert scheinen. 13 Stücke befinden sich auf dem Album - und circa nach der Hälfte der Zeit hat der geneigte Hörer genug. Zu sehr ähneln sich die Songstrukturen, das ewige "1, 2, 3 - go"-Feeling nutzt sich auf die Dauer ab. Zumal auf der textlichen Ebene - alle Stücke werden in englisch präsentiert - deutlich Luft nach oben bleibt. Ein weiterer Punkt ist, daß die Kosmischen zwar eine eindeutig talentiertere Liveband sind, diese Energie aber nicht auf Platte bannen können. Oder wie es Sänger Richard Goerlich einmal ausgedrückt hat: "Live spielen ist cooler wegen dem Applaus." Allen grammatikalischen Zweifeln zum Trotz: Auf der Bühne sind die Jungs ein Erlebnis, unbestritten.
Highlights
- Repeat love pattern
- Postcard from the moon
Tracklist
- Error, Andy
- Repeat Love Pattern
- Hating People is Easy
- Persona Non Data
- Birthday Song
- Lifesaver
- It's Okay to Hate Your Job
- Zoe, Where is Your Mind?
- We're Gonna do This
- Cornflake or Elephant?
- Get Up & Cry Like a Man
- Postcard from the Moon
- Go on to Greater Things
Gesamtspielzeit: 44:22 min.
Referenzen
Favez; Fireside; Luke; Soulmate; Sincere; Pelzig; Kate Mosh; Marr; Fugazi; Myballoon; Gary; Pussybox; Readymade; Slut; Jonas; Union Youth; Uncle Ho; Ken; Blackmail; Serafin; My Vitriol; Seafood; Buffalo Tom; Pavement; Placebo; Idlewild; Six.By Seven; Ash; Stereophonics