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Phoenix - Live! Thirty days ago

Phoenix- Live! Thirty days ago

Source / Labels / Virgin / EMI
VÖ: 15.11.2004

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Master Blaster

Die sind ja mal von der ganz schnellen Sorte. Phoenix haben sich für ihre erste Live-Veröffentlichung den Affenzahn auferlegt. "Live! Thirty days ago" wurde auf ihrer Skandinavientour zwischen 20. September und 1. Oktober 2004 mitgeschnitten. Und sollte 30 Tage später schon fertig gemixt in den Regalen stehen. So ganz geklappt hat das nicht, und Phoenix mußten noch einen halben Monat draufpacken. Trotzdem ist es eine helle Freude, endlich mal einen aktuellen Live-Mitschnitt aufgetischt zu bekommen und nicht einen, der schon zwei Jahre in irgendwelchen Archiven vergammelt ist. Und da vielleicht auch besser geblieben wäre.

Um das passende Eigenlob für die beinahe geglückte In-time-Leistung sind Phoenix auch nicht verlegen. Christian Mazzalai resümiert: "Zeit ist wie ein Düsenflugzeug, sie verfliegt zu schnell. Wir mußten dieses Projekt schnell über die Bühne bringen. Wie früher, als es noch machbar war, einen Song innerhalb eines Monats, nachdem er geschrieben wurde, zu veröffentlichen." Und Sänger Thomas Mars fügt hinzu: "Dieses Album ist, was wir JETZT sind. Nicht, was wir vor sechs Monaten ware. Nicht, was wir in sechs Monaten sein werden." Was ja irgendwie auch bedeutet, daß das Album heute schon das ist, was Phoenix vor 38 Tagen gewesen sind und morgen das, was sie vor 39 Tagen... hm. Jetzt wird es zu verwirrend.

Wenigstens der Coveraufkleber bringt Klarheit: "Limited availability", wird da gewarnt, mit Ausrufezeichen "Brand new live material" angekündigt und "Blasting versions" von "Everything is everything", "Too young", "Run run run", "If I ever feel better", "I'm an actor" Punkt Punkt Punkt versprochen. Und wer nicht alleine schon von all den großen Worten weggeblastet ist, wird es spätestens von den blastenden Versionen. "Playground love", der von Air veröffentlichte, von Thomas Mars gesungene und von Phoenix immer wieder wunderbar live dargebotene "Virgin suicides"-Filmsong, fehlt leider. Es hat nur für zehn Stücke in 50 Minuten gereicht, aber die haben es in sich. Dank authentischer Soundqualität und fühlbarer Club-Atmosphäre ohne albernes Geklatsche und Jippiejeh. Entsprechend unverkrampft agieren auch die Herren Phoenix und kredenzen ihre Songs weit spontaner als die Studioversionen, in die jeweils merkliche Wochen und Monate reingesteckt wurden. Schließlich verfolgt dieses "Live! Thirty days ago" ja auch das gegenteilige Konzept.

Sie zaubern zwar nicht das ganze Maß an Schwung ins Wohnzimmer, das man bei einem Phoenix-Gig nachweislich erleben kann. Aber Hits wie "Too young" oder "If I ever feel better" hüpfen smooth wie eh und je, "Everything is everything" groovt sich in der etwas langwierigen Fünfeinhalb-Minuten-Version den Arsch ab, und bei "Love for granted" lassen die ganzen Uuuhs und Aaahs die Tränen kullern. Am meisten Spaß macht selbstredend "Funky squaredance", die wahnwitzige Improvisierorgie, bei der live erst recht kein Stein mehr auf dem anderen und keine Sohle auf dem Boden bleibt. "All the boys raise your hands up in the air! We want you to scream!" Äh, was mach ich hier eigentlich?

(Armin Linder)

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Highlights

  • Too young
  • Funky squaredance
  • If I ever feel better

Tracklist

  1. Run run run
  2. Victim of the crime
  3. Too young
  4. I'm an actor
  5. Alphabetical
  6. Funky squaredance
  7. (You can't blame it on) Anybody
  8. Everything is everything
  9. If I ever feel better
  10. Love for granted

Gesamtspielzeit: 50:30 min.

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