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Neko Case - The tigers have spoken

Neko Case- The tigers have spoken

Mint / Anti / Epitaph / SPV
VÖ: 08.11.2004

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Quergestreift

Daß Neko Case vor nicht allzu langer Zeit zur erotischsten Frau im Indie-Rock gewählt wurde, soll hier nicht weiter interessieren. Daß ihre Mitstreiter von den New Pornographers kürzlich schicke, aber nicht völlig umwerfende Alben rausbrachten, ebensowenig. Daß aber ihr großes Vorbild Loretta Lynn dieses Jahr mit "Van Lear rose" ein überaus famoses Comeback hingelegt hat, ist da schon spannender. Denn die Grande Dame des Country wird auf Cases Livealbum "The tigers have spoken" mit einer wuchtigen Coverversion ("Rated X") und einer ihr gewidmeten Hymne ("Loretta") geehrt. Und findet sich dabei in prima Gesellschaft wieder.

Denn wenn Case schon ihre Livepräsenz auf Silberling brennen läßt, muß es schon etwas Besonderes sein. Sie selbst findet nämlich Livealben, auf denen lediglich bekannter Kram nachzuhören ist, hochgradig langweilig. Grund genug, lauter Raritäten, Covers und neue Songs auszuprobieren. Lediglich das schicke Titelstück ihres letzten Albums "Blacklisted" kennt man von ihr bereits. Dazu gibt's so manche Neuigkeit wie das romantische "If you knew" oder das augenzwinkernde Titelstück. Mit "Favorite" setzt es gar den allerersten Song, den Case dereinst selbst geschrieben hat.

Deutlich besser als jenes Eigenmaterial sind hier allerdings die vielen Coverversionen geraten. Da wären zunächst die schnittigen Interpretationen von John Barrys "Train from Kansas City" und Buffy Sainte-Maries "Soulful shade of blue", das sich als genau das entpuppt, was sein Titel verspricht. Dann twistet das bereits erwähnte "Rated X" vehement durch Nashville, das Traditional "This little light" reißt hörbar den ganzen Saal mit Bluegrass-Schwung von den Sitzen, und beim Klassiker "Wayfaring stranger" schwelgt endgültig alles mit.

Alles auf "The tigers have spoken" wird derart knusprig vorgetragen, daß jeder Anflug von Altbackenheit von der eigentlich durchaus konventionellen Mixtur aus Country und Folk freiwillig abfällt. Denn mit ihren Kumpels von den Sadies ist für angemessenes Scheppern und Rumpeln gesorgt, das sich bestens in den allgemeinen Wohlklang einfügt. Die Steelguitar singt, das Banjo zirpt, und die Fiddle setzt sanfte Akzente. Dazu seziert Cases Stimme die brodelnde Luft wie ein Tranchiermesser. Wie üblich. Der rothaarige Wahnsinn.

(Oliver Ding)

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Highlights

  • Soulful shade of blue
  • Train from Kansas City
  • Rated X
  • This little light

Tracklist

  1. If you knew
  2. Soulful shade of blue
  3. Hex
  4. Train from Kansas City
  5. Blacklisted
  6. Loretta
  7. Favorite
  8. Rated X
  9. This little light
  10. Wayfaring stranger

Gesamtspielzeit: 34:21 min.

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