The Dears - No cities left

Bella Union / Rough Trade
VÖ: 25.10.2004
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Tears for Dears
Wo man hinhört, bekannte Töne. Die Stimme von Murray A. Lightburn, Sänger der Dears, klingt oftmals so, als habe sich Damon Albarn unter Pseudonym einer anderen Band gewidmet. Zumindest hätte "Warm and sunny days" durchaus auch auf einem Album von Blur auftauchen können. Und "Lost in the plot" erinnert anfänglich frappant an Morrissey. Und das, obwohl The Dears aus Übersee kommen. Britpop aus Kanada also.
"No cities left" wurde "written and directed by Murray A. Lightburn", so steht es geschrieben. Wie auch immer man hier "directed" zu verstehen hat: da mußte auch wirklich einiges arrangiert werden, denn ob Saxophon, Cello, Trompete oder der chorale Background auf "Expect the worst / 'Cos she's a tourist": The Dears scheinen mit "No cities left" ein ganzes Orchester beschäftigt zu haben. Doch es ist ihnen tatsächlich gelungen, das alles sinnvoll auf einen Nenner zu bringen.
"Never destroy us" ist beispielsweise so geschickt mit hinreißenden Streichern unterlegt worden, daß Jarvis Cocker vor Rührung die Hornbrille beschlagen würde. Doch nicht nur er würde sich fragen, wie man einen solchen Song derart unschön und brachial ausklingen lassen kann. Dieser Lärm kann ebenso wie der Auftakt zu "Pinned together, falling apart" nur als eine Art überflüssige Provokation interpretiert werden, die auf diesem Album wohl kaum einer versteht und definitiv ausgeblendet gehört.
Die ruhigeren Momente machen The Dears dagegen richtig: Ob auf "The second part" oder im Duett mit Natalia Yanchak auf "22: The death of all the romance" – die Stimme von Murray A. Lightburn thront über feinen Arrangements und trifft auf eine angenehme Melancholie, ohne uns dabei zu deprimieren. Auf "Lost the plot" heißt es dann auch "I promise not to cry anymore". Und in der Tat: The Dears bringen einen mit einem Album wie "No cities left" durchaus stilsicher durch unsere Herbstdepression.
Highlights
- Lost in the plot
- Never destroy us
- Warm and sunny days
Tracklist
- We can have it
- Who are you, defenders of the universe
- Lost in the plot
- The second part
- Don’t lose the faith
- Expect the worst / 'Cos she's a tourist
- Pinned together, falling apart
- Never destroy us
- Warm and sunny days
- 22: The death of all the romance
- Postcard from Purgatory
- No cities left
Gesamtspielzeit: 66:33 min.
Referenzen
Clearlake; British Sea Power; The Czars; Doves; The Stills; Kashmir; Spiritualized; Blur; Pulp; The Divine Comedy; The Electric Soft Parade; Bikini Atoll; Lupine Howl; The Verve; Morrissey; The Smiths; The Veils; Leaves; Belasco; South; Elbow; Snow Patrol; Anywhen
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