Rocky Votolato - Suicide medicine
Sorepoint / Cargo
VÖ: 08.11.2004
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Countdown
Eigentlich müßte Rocky Votolato glücklich sein. Schließlich besitzt er so ziemlich den coolsten Namen unter der Sonne. Stark und zielstrebig wie der Boxer aus den Filmen oder der Schäferhund vom Nachbarn. Und der Nachname verleiht ihm den Charme des Schleimbolzen aus der Nescafé-Werbung, nur sympathischer. Und außerdem hat er musikalisch einiges auf der Pfanne, dieser Rocky Votolato. Da macht es seinem treuen Begleiter, der Akustikgitarre, auch gar nichts aus, daß er mit seinen Händen immer ganz feste zupackt und so viele Saiten auf einmal nimmt, wie nur möglich.
Und doch will es sich nicht einstellen, das mit Friede, Freude, Eierkuchen. Rocky Votolato leidet an der alten Krankheit seiner Zunft: Er kann keine fröhliche Lieder schreiben. Sondern immer nur das Glas halbvoll sehen und dann einen kräftigen Schluck draus trinken, um die noch größere Leere zu beklagen. Immer wieder flirtet er mit dem Jenseits zu und findet, daß der Gang über den Jordan ja sicher ein lauschiger Spaziergang wäre. "Is it the blue wire? Or the red wire? / Just pick one and cut / It just doesn't matter anymore." Und doch würde er es nie übers Herz bringen, dieser Welt zu entsagen, liebt er seine Musik doch viel zu sehr. Das hört man in jeder Note.
Nicht nur die Melodien, vor allem die Texte verleihen "Suicide medicine" eine beklemmende Nähe. In "Mix tapes / Cellmates" beklagt Rocky die Vergänglichkeit von auf Kassette gebannten Gefühlen: "They can show us where we came from but not how to get back there / Listening to the songs can't heal my broken fingers." Und im grandiosen "Secrets of a salesman" philosophiert er über die Geheimnisse des Mannes, die mit jedem Lebensjahr wachsen. "Your ocean is a drop of water", wimmert er, immer lauter, und spätestens hier brechen auch die letzten Dämme.
Er flüstert, schreit, zirzt und zetert. Und manchmal kann er sich nicht entscheiden. Aber das macht uns nichts und ihn nur noch authentischer. Mit einem ähnlichen Druck auf den Akkorden wie bei Dashboard Confessional, mit der versoffenen Stimme eines Pete Yorn und beinahe, aber nur beinahe, der Intensität eines Damien Rice heißt Rocky Votolato den Winter willkommen. Er wird auch diesen durchstehen. Schließlich steht auch ein Boxer nach jedem K.O. wieder auf, auch wenn er den nächsten schon kommen sieht. Irgendwie kämpft man sich immer wieder hoch.
Highlights
- Automatic rifle
- Secrets of a salesman
- Prison is private property
Tracklist
- The light and the sound
- Suicide medicine
- I'll catch you
- Automatic rifle
- Every red cent
- Montana
- Alabaster
- The city is calling
- Secrets of a salesman
- Prison is private property
- Death right
- Mix tapes/Cellmates
- The rain will come
Gesamtspielzeit: 53:40 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
---|---|
rerwedqueuefT |
2013-03-24 15:48:09 Uhr
Why people still make use of to read news papers when in this technological world all is existing on net?|http://instantonlinepayday.co.uk |
pReLlErZz |
2006-06-20 21:14:06 Uhr
Also zuerseinmal finde ich rocky votolato todal geil der mann hat für mich *kraft* seine musik, seine texte, sein ganzes auftreten gefällt mir.Das lied "secrets of a salesman" hat es mir angetan, weil ich durch dieses lied immer an eine bestimmte Person denken musste. Abende lang lag ich in meinem, bett hab das lied angehört und an diese person gedacht. "Ich denke ich sie". Und außerdem denke ich, dass selbst er in seinen liedern über soetwas schreibt oder nachdenkt. Um zum schluss zukommen wollt ich das was ich geschrieben hab nur einmal erwähnen villeicht geht es ja den einen oder anderen genauso. Rocky Votolato=cOoL bOy MeLlE I lOvE yOu gEz:. pReLlErZz |
Oliver Ding |
2004-12-04 01:24:38 Uhr
Q.e.d. |
Brot |
2004-12-03 21:05:46 Uhr
?????????? |
Oliver Ding |
2004-12-03 20:28:10 Uhr
Es gibt einen Unterschied, von dem ich glaubte, daß er offensichtlich sei. Stichwort: Objekt. |
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Referenzen
Kevin Devine; Dashboard Confessional; Pete Yorn; Elliott Smith; Damien Rice; Ray LaMontagne; Howie Day; Ron Sexsmith; Damien Jurado; Pete Murray; Magnet; Josh Rouse; Thomas Dybdahl; Kristofer Åström & Hidden Truck; Further Seems Forever; The New Amsterdams; Nikola Sarcevic; Matt Skiba; Onelinedrawing; The Mountain Goats; The Good Life; Bright Eyes; Nick Drake
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