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Ken Stringfellow - Soft commands

Ken Stringfellow- Soft commands

YepRock / Ryko / Rough Trade
VÖ: 11.10.2004

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Weichzeichner

Faul ist er ja nicht. Ken Stringfellow, Posies-Kopf und Schöngeist. Bei R.E.M., den Minus 5 und unzähligen anderen Bands hat er schon ausgeholfen. Mit den großen Big Star will er im nächsten Jahr sogar eine kaum mehr für möglich gehaltene, neue Platte herausbringen. Auch die lange vermißten Posies gibt es wieder. Und nebenbei veröffentlicht Stringfellow auch noch sein drittes Soloalbum. Nein, künstlerische Zurückhaltung kann man ihm wirklich nicht vorwerfen.

Nostalgie wäre da schon eine viel naheliegendere Unterstellung. Schließlich ist "Soft commands" bis obenhin vollgestopft mit gut abgehangenen Harmonien, tirilierenden Saiten und gefühlsduseliger Sanftheit, wie sie einem schon bei Big Star oder gar den Beach Boys das Grinsen ins Gesicht pusteten. In den sachten Momenten wehen die Siebziger, und selbst die seltenen Ausritte erinnern sich mindestens an die späten Achtziger. Als sich Indie-Rock noch die Pop-Schlagseite traute.

Das schlenkernd rockende "Don't die" ist so ein Fall, auch wenn hier die gedämpften Gitarren plötzlich Besuch von Geigen und Bombast bekommen. Überhaupt gehen Dur und Moll auf "Soft commands" gerne in die Breite. Der Opener "You drew" startet mit Klavier und Stimme, holt sich Schlagzeug und Gitarre ins Boot und erfreut sich so an seiner Dynamik, daß man meinen könnte, die Weakerthans würden mit Don McLean einen alten Schlager jammen. Mit doppelbödigem Lächeln: "Hello, grace, it's been awhile / Your footsteps can go unnoticed / That's not to say that you weren't missed / But I guess you weren't invited."

Noch abgründiger flötet "When U find someone" daher, in dem Stringfellow George W. Bush eine heimliche Liaison mit Saddam Hussein andichtet. "Hoping to hear, 'I'd love you to lead me / Show me your strengths / And I'll show you what surrender can be." Und dazu jubiliert ein absurd süßlicher Chor. Denn genauso sorgfältig, wie Stringfellow seine Verse setzt, arrangiert er die sanften Akkorde. Nur in "Let me do" und dem unmotivierten Dub von "Dawn of the dub of the dawn" trägt er mindestens eine Spur zu dick auf. Umso erfrischender ist die gleich folgende Gänsehaut "For your sake". Zu sachter Elektronik nennt Stringfellow seine Bedingungen für ungehemmte Liebe. Unter bedrohlichen Bässen und flackernden Rhythmen wachsen die einzelnen Fragmente zusammen und tragen den Song in berückende Höhen. Das ist Liebe. Wie der blinkende Zeitraffer einer nächtlichen Stadt.

(Oliver Ding)

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Highlights

  • You drew
  • Don't die
  • For your sake

Tracklist

  1. You drew
  2. Any love
  3. Known diamond
  4. When U find someone
  5. Don't die
  6. Let me do
  7. For your sake
  8. Je vous en prie
  9. You become the dawn
  10. Dawn of the dub of the dawn (feat. Gaffa Man)
  11. Cyclone graves
  12. Death of a city

Gesamtspielzeit: 45:25 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Flux
2006-10-27 15:47:09 Uhr
Ist live auf jeden Fall äusserst sehenswert!
bee
2006-10-27 15:10:26 Uhr
mich hat diese Platte nicht recht überzeugt, dann lieber gleich Posies ,-)
Instant Sunshine
2006-10-27 12:13:38 Uhr
Am 8.11. spielt Ken Stringfellow in der Alten Mälzerei in Regensburg sein einziges Deutschlandkonzert auf dieser Tour, außerdem diverse Shows in Österreich.
www.kenstringfellow.com
music777
2004-10-21 19:55:40 Uhr
@Armin:
Vielen Dank!
Hoffentlich wird die Rezi nicht schlecht ...



Armin
2004-10-21 14:14:38 Uhr
Ein Rezensionstipp für Plattentests Online!

Pah. Als ob wir davon abhängig wären. ;-)

Die Rezension liegt schon fertig in der Schublade und findet mit dem nächsten Update auch den Weg in die Öffentlichkeit.
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