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Europe - Start from the dark

Europe- Start from the dark

T&T / Sanctuary / Rough Trade
VÖ: 27.09.2004

Unsere Bewertung: 2/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Das alte Europa

Es war die gerechte Strafe für ein schreckliches Verbrechen. Die Verbannung in totale Abgeschieden- und völlige Dunkelheit. Ein Leben als Kaspar Hauser des schaumgefestigten Hair-Metals. 18 Jahre ist es nun her, daß Europe den vielleicht fürchterlichsten Song aller Zeiten geschrieben haben. Ein Stück, das seine unumwundene Intention, unserer schönen Welt ein für allemal den Garaus zu machen, schon im Titel trug. Ein Lied, so entsetzlich und gemein, daß man es nicht mal auf einem Republikaner-Parteitag gespielt wissen wollte. Und natürlich ein riesengroßer Hit. Damals wie heute. Was ist nur los mit den Leuten?

Man weiß ja nun: nicht viel. Man weiß aber auch: Es ist nie zu spät, um noch schlimmer zu werden. Die stillschweigend vereinbarte Waffenruhe zwischen Europe und dem Rest der Welt, das seinerzeit von der EU verlegte Handelsembargo gegen die schwedischen Perückenmacher, der Abbruch sämtlicher diplomatischer Beziehungen zum einstigen Standbein der Spandexhosen-Industrie - Geschichte. Alles. 13 Jahre der friedlichen Koexistenz haben ein Ende. Europe sind zurück. "Start from the dark", zurück aus ihrem Loch. "It's", Entschuldigung, "the final countdown". Unser letztes Stündchen hat geschlagen.

Bevor wir nun alle sterben müssen, gibt es aber ein paar Augen zu reiben, Kinnladen runterzuklappen und Oberschenkel zu kneifen. Denn, das Teil hier, das ist gar nicht so schlecht. Also, es nicht natürlich schon schlecht, bockschlecht sogar. Die Songs sind schlecht, die Riffs auch, die Soli erst recht und die Texte sowieso. Aber es ist eben nicht ganz so schlecht, wie es eigentlich sein müßte, nicht infernal schlecht, nicht Scorpions-schlecht. Obwohl es sich freilich alle Mühe gibt, etwa wenn "Reason" eine ganze Power-Ballade lang die Käsefüße hochnimmt. Oder wenn die Gitarre in "Flames" mal wieder inkontinent ist. Oder wenn... Ach komm. Laß gut sein.

"I don't have no clever lines / To explain my state of mind." Europe versuchen doch tatsächlich, zunächst einmal alle Schuld von sich zu weisen. Ein Tatbestand natürlich, der jedem Richter die Tränen des Lachens in die Augen treibt, sobald wir ihm ein Beweisstück wie "Wake up call" vorlegen. Aber irgendwann ist auch das wieder egal. Irgendwann, wenn Europe längst vom eigenen Achselschweiß berauscht zur großen Hymne auf den Rock und auf den Roll ausgeholt haben. Sie gröhlen es in die Welt hinaus und schmieren es mit einer Tube Haargel an die nächste GTI-Windschutzscheibe: "She's a s-s-s-s-sucker for a guitar hero." Auch nach 18 Jahren noch. Es bleibt nur zu hoffen, daß ihr nichts Ungesundes zwischen den Dritten hängen bleibt. Dädelääädäää!

(Daniel Gerhardt)

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Highlights

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Tracklist

  1. Got to have faith
  2. Start from the dark
  3. Flames
  4. Hero
  5. Wake up call
  6. Reason
  7. Song no 12
  8. Roll with you
  9. Sucker
  10. Spirit of the underdog
  11. America
  12. Settle for love

Gesamtspielzeit: 48:39 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Jon Bovi
2005-11-29 13:39:43 Uhr
Ich finde, sie ist zu hoch bewertet worden.
floro
2005-11-28 21:18:34 Uhr
der bonjovi vergleich rockt. :-)
toifel
2005-11-28 21:16:04 Uhr
hey! das ist eine meiner lieblingsrezensionen...

Denn, das Teil hier, das ist gar nicht so schlecht. Also, es nicht natürlich schon schlecht, bockschlecht sogar. Die Songs sind schlecht, die Riffs auch, die Soli erst recht und die Texte sowieso. Aber es ist eben nicht ganz so schlecht, wie es eigentlich sein müßte, nicht infernal schlecht, nicht Scorpions-schlecht.

*lol*
Toni
2005-11-28 20:34:02 Uhr
Wer hat denn hier jemals Bon Jovi gefeiert?
Bär
2005-11-28 19:24:47 Uhr
Ohhhh jemand hat eine andere Meinung als ich. Heul heul heul die Welt ist so ungerecht
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