The Killers - Hot fuss

Island / Universal
VÖ: 04.10.2004
Unsere Bewertung: 8/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Feuer und Flamme
Wir haben unsere Idole verloren. Bryan Ferry ruht sich in seinem Ohrensessel aus und hat längst vergessen, was er mal für eine Bühnensau war. David Bowie hat nicht nur gesundheitliche Probleme. Bono taugt zwar noch als Musiker, aber schon lange nicht mehr auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Und Morrissey, ja, der poltert zwar wieder fleißig, aber ewig macht der den Job auch nicht mehr. Ein Glück, daß da einiges heranwächst. Franz Ferdinand oder die Hives wären so Kandidaten. Und doch werden sie unverhofft von der Pole Position geschubst. Weil da eine Band ist, die bedingungsloser unterhält. Die Killers.
"Hot fuss" heißt deren erstes Album, und gleich ist es ein Paukenschlag. Auf dem Cover sieht es nur aus, als ob die Hütte brennt. In Wirklichkeit sprühen schon mit den ersten Tönen von "Jenny was a friend of mine" die Funken. Alleine der Baßlauf ist origineller als bei anderen Bands ganze Alben. Das ist cooler als eine Nacht in der Eistruhe und heißer als der heißeste Scheiß. Wetten, daß zuhause schon etliche CD-Player mit BHs, Slips und Strapsen beworfen worden sind? Alleine schon wegen dieses Songs.
Um Nichtigkeiten scheren sich die Killers gleich gar nicht. Wer braucht schon tolle Texte, wer braucht Substanz, wenn er diese Melodien, diese Songs hat? "Somebody told me / You had a boyfriend / Who looks like a girlfriend / That I had in February of last year", stümpern sie in der Single "Somebody told me". Und das läßt sich nun wirklich astrein mitgrölen, ohne daß unnötiger Sinn oder gar ein doppelter Boden das Hirn zum Einschalten zwingen würde. Die Killers feiern ein musikalisches Oktoberfest. Mit dem Unterschied, daß man sie sich nicht mehr schön saufen muß.
Da wird jedes einzelne Riff zelebriert, jeder Synthie-Ton zu einer Offenbarung. Und am Ende ist die Welt gerettet, darunter machen's die Killers nicht. Zu verdanken haben sie es nicht zuletzt ihrem Brandon Flowers, dem Mann für Gesang und Tasten. Der wirkt bei Live-Auftritten ein klein wenig wie der Abiturient, der kurzfristig und unverhofft die Abschlußfeier moderieren muß. Bis er anfängt zu singen. Dann weiß man und spürt es, daß die Band aus Las Vegas kommt. "Hot fuss" ist eine einzige Party. Mit knallbunten Songs wie dem überschwenglichen "Mr. Brightside", dem betörenden "Smile like you mean it", der vollkommen gerechtfertigten Angebernummer "On top" oder der Gospelhymne "All these things I've done", die so weit übers Ziel hinausschießt, daß sie irgendwo in anderen Sphären landet. Egal, wo Brandon Flowers diese Selbstsicherheit gekauft hat: Wir möchten dringend auch was davon abhaben.
Die Killers landen unglaublich viele Volltreffer. Acht, vielleicht neun an der Zahl. Würde das Album nur aus solchen bestehen, dann wären wir hier gefährlich nahe an der Höchstwertung. Vor allem aber mit den drei letzten Songs "Believe me Natalie", "Midnight show" und "Everything will be alright" tun sie weder sich noch uns einen Gefallen. Und doch kann man sich an all den Krachern davor nicht satt hören. Das knallt, das flutscht, das bringt den Glamour zurück in unsere Boxen. "Hot fuss" schrammt volle Lotte am besten Album des Jahres vorbei, protzt aber unumstößlich mit den meisten unterhaltsamen Songs. Das ist ganz großes Entertainment, eine Spaßbombe, Pop in XXL. Die Killers zeigen Größe.
Highlights
- Jenny was a friend of mine
- Mr. Brightside
- Somebody told me
- All these things I've done
- Change your mind
Tracklist
- Jenny was a friend of mine
- Mr. Brightside
- Smile like you mean it
- Somebody told me
- All these things I've done
- Andy, you're a star
- On top
- Change your mind
- Believe me Natalie
- Midnight show
- Everything will be alright
Gesamtspielzeit: 45:33 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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TorstenM Postings: 5 Registriert seit 03.02.2021 |
2021-02-03 20:26:01 Uhr
Beste Band überhaupt |
MopedTobias (Marvin) Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion Postings: 19654 Registriert seit 10.09.2013 |
2020-09-19 15:15:02 Uhr
Diese Disco-Indie-Sachen der Mid-Noughties geben mir auf Albumlänge nicht mehr so viel, aber einzelne Songs sind geblieben. Hier z.B. der immer noch grandiose Opener oder "On top". |
ZoranTosic Postings: 790 Registriert seit 22.04.2020 |
2020-09-19 15:04:36 Uhr
Gerade nach längerer zeit mal wieder beim laufen gehört. Die ersten 4 Stücke haben mich damals beim erstkontakt dermassen umgehauen... Das album war ein grosses versprechen für zukünftige grosstaten. leider haben die mich danach nie wieder auch nur ansatzweise überzeugt. |
Demon Cleaner |
2013-01-28 17:41:59 Uhr
Track 1-5 sind der Wahnsinn. Danach fällt es schon ziemlich ab, meiner Meinung nach. Aber immer noch besser als alles seit "Day & Age". |
koe |
2013-01-28 17:36:26 Uhr
Das leider einzige richtig gute Album von denen. Ich dachte damals, mir explodiert der Schaedel, als ich das zum ersten Mal hoerte. Verrueckt war das. |
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Referenzen
Duran Duran; The Bravery; Every Move A Picture; Classix Nouveaux; Communiqué; Action Action; Pulp; The Dandy Warhols; Hot Hot Heat; Franz Ferdinand; The Features; Ok Go; Das Pop; Zoot Woman; The Ark; The Crash; Information Society; New Order; Ultravox; The Smiths; Morrissey; David Bowie; Roxy Music; The Psychedelic Furs; A Flock Of Seagulls; The Fixx; The Cure; U2; Frausdots; The Arcade Fire; Ima Robot; Electric Six; Kasabian
Surftipps
- http://www.thekillersmusic.com/
- http://www.thekillers.de/
- http://www.desperatekillers.tk/
- http://www.smilelikeyoumeanit.cjb.net/
- http://www.thekillers.amplifier.at/
- http://home.comcast.net/~dawtutb/
- http://me.wind-swept.org/The%20Killers/
- http://www.livejournal.com/community/thekillers/
- http://killers.3.forumer.com/
- http://pub10.bravenet.com/forum/835008723/
- http://www.vh1.com/artists/az/killers_the/
- http://www.antimusic.com/specials/04/killers.shtml
- http://www.glidemagazine.com/articles116.html
- http://www.tiscali.co.uk/music/interviews/the_killers_interv iew.html
- http://www.britpoparsenal.de/bpa_inter_101.htm
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