The Music - Welcome to the north
Virgin / EMI
VÖ: 20.09.2004
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Luftikus
Na da hat er aber noch mal Glück gehabt. Gerade noch drohte es den interessant aussehenden The-Music-Sänger Rob Harvey samt seiner Band einfach so wegzuwehen. Aber im letzten Moment bekam er dann doch noch irgendwie einen alten Laternenpfahl zu packen, wie sie in Leeds nun mal an jeder Straßenecke rumstehen. Jetzt hängt er da und könnte sich ärgern, weil seine Band schon wieder so gut wie vergessen ist, nachdem ihr Debütalbum außerhalb der Altpapierseiten des NME nirgendwo einen Blumentopf gewinnen konnte. Aber er hat die Sache lieber abgehakt, in die Hände gespuckt und weiter gemacht. Ein zweites Album. Womit The Music schon mehr erreicht haben, als ihnen allgemein zugetraut wurde.
Wenn uns "Welcome to the north" eines lehrt, dann vielleicht, daß Rob Harvey nicht der Typ ist, der um ein Taschentuch bittet, nachdem er sich eine blutige Nase geholt hat. Auch die zweite Platte voll Music-Musik wurde sorgsam aufgefüllt mit Treibsand-Gitarren, pendelnden Grooves und allerlei hypnotischen Mätzchen. Leider plagt sie sich aber auch mit den gleichen Kinderkrankheiten rum, die schon das Debüt der vier Frischzwanziger zum Problemfall gemacht hatten: Ziellosigkeit und hoffnungslose Hyperaktivität. Wer diese Platte im Wartezimmer seines Psychiaters hört, sollte besser aufstehen und gehen.
Aber zu spät. Harveys Stimme fräst sich schon durch seine Nasenscheidewände nach draußen. Wie Säure durch Metall. Gleich ist sie da und reitet auf Trance-Rockern wie dem wieder mal überlangen "Bleed from within". Das Stück davor hieß übrigens "Freedom fighters", was nicht gut ist, weil fast genau so auch mal ein Creed-Song hieß. Auf dem nächsten Plattentests.de-Afterwork-Rave machen wir damit trotzdem den dicken Willi. Überhaupt läßt es sich gut shoegazen und Drogen nehmen auf dieses "Welcome to the north". Sagte man uns. Aber in der zweiten Halbzeit kommt die Platte dann doch wieder runter. Sniff.
Es wird stiller um The Music, wenn "Fight the feeling" eine Bremsspur durch den ruhigeren Teil der Platte zieht. Lange Gesichter drüben auf dem Dancefloor, aber das muß wohl so sein diesmal. Die Melodien stehen zwar zunehmend auf wackligen Beinen und nerven schon mal wie ein DJ, der zur Schmuserunde aufruft. Auf lange Sicht könnten sich The Music mit ihrem selbst auferlegten Tanzverbot aber doch noch einen Gefallen tun. Meint zumindest das vielversprechende "Into the night". Auch das ist natürlich nichts, was einem der Black Rebel Motorcycle Club nicht jederzeit rezeptfrei verschreiben würde. Aber es könnte jetzt trotzdem mal jemand den armen Harvey von seinem Laternenpfahl runterholen. Der darf bleiben. Und seine Jungs auch.
Highlights
- Freedom fighters
- Cessation
- Into the night
Tracklist
- Welcome to the north
- Freedom fighters
- Bleed from within
- Breakin
- Cessation
- Fight the feeling
- Guide
- Into the light
- I need love
- One way in, no way out
- Open your mind
Gesamtspielzeit: 47:22 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
---|---|
The MACHINA of God |
2012-11-17 20:49:48 Uhr
Das Debut gefällt mir nach sicher 4 jähriger Hörpause eigentlich wieder ziemlich gut. Wie ist die hier so? Nie gehört. |
usbeke |
2011-06-21 23:52:07 Uhr
10/10, jede für sich! |
rumäne |
2011-06-21 20:26:15 Uhr
nimmt man die besten songs der 3 alben und packt sie auf einem, hat man ne 9/10 |
Pole |
2011-06-21 20:11:04 Uhr
The Music dürfte wohl eine der am meisten unterbewertesten Bands bei PT sein.Für beide Scheiben ne 5/10 sind echt ein Witz. |
Flux |
2006-11-29 23:13:56 Uhr
Wo gibt es denn die Platte zu kaufen? Ich finde die nirgends. Und laut Amazon erscheint sie erst im Dezember, dabei müsste sie doch seit gut 2 Jahren draussen sein.Bin verwirrt. |
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Referenzen
The Shining; The Verve; Kula Shaker; The Jeevas; Black Rebel Motorcycle Club; The Jesus And Mary Chain; The Stone Roses; Ian Brown; Stroke; Spacemen 3; Spiritualized; Ride; My Bloody Valentine; Lupine Howl; Doves; The Stills; Hope Of The States; Porno For Pyros; Perry Farrell; Led Zeppelin; Kasabian; The Cooper Temple Clause; Secret Machines; Clearlake; Coldplay; Haven; Oasis
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