Saliva - Survival of the sickest

Island / Universal
VÖ: 20.09.2004
Unsere Bewertung: 2/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Überlebenskrampf
Zu Beginn soll es gleich mal die Revolution sein. Darunter machen es Saliva nicht. "'Cause rock'n'roll's a revolution". Sagen die so. Vielleicht sollten sie mal ihre Kollegen von The (International) Noise Conspiracy fragen. Die könnten ihnen dann kurz erklären, warum man mit manchen Begriffen nicht zu inflationär umgehen sollte. Und daß das eigentlich eine ganz ernste Angelegenheit ist. Aber Ernst ist hier das falsche Stichwort. Hier regiert der echte Spaß, das wahre Leben auf der musikalischen Landstraße. Auf dem Pfad des Ruhmes. Und da geht es verlockend zu: "Saturday I wipe the sleep away and played / In front of thirty thousand plus / Sunday I wake up between two girls who are coughin'." Postkoitale Erkältung? Nein - "'cause we got a smoky bus." Röchel.
Was Saliva in zwölf Songs ausbreiten, geht in der Folge auf keine Kuh- respektive Cowboy-Haut. Harte Cowboys sind sie schließlich, Heroen der Landstraße, Helden des Business. Das ja aber eigentlich so böse ist, wie sie nicht müde werden zu betonen. In dessen gemütlichen Schoß sie sich zuvor mit bemühten Nu-Metal-Klängen allerdings freudestrahlend geworfen hatten. Was den ganzen Brei so ungenießbar macht, ist die gesamte Mischung. Die Musik ist abgegriffen, muffig, durchgekaut. Songs wie "No regrets" sind zusammengestückelte Nummern vom Reißbrett. Charts, wir kommen. Namhaftes Personal haben Saliva im Studio zusammen gerufen, um auf Nummer sicher zu gehen - Paul Ebersold verfeinerte schon die Klänge von 3 Doors Down. Und deren Sänger Brad Arnold haucht bei "Razor's edge" gleich mal mit ins Mikrofon.
So durchschaubar, identitätslos und langweilig geraten musikalische Versuche fürwahr selten. Und während man sich jetzt lieber schnell unterbezahlten und unbeachteten Künstlern zuwendet, kann man Saliva viel Spaß beim Geldverdienen wünschen. Denn es werden sich genug Menschen finden, die sklavisch in den Plattenladen laufen und sich das Gebräu einverleiben. Man kennt ihre Argumente auswendig. "Ich habe hier was, das ist echt mal anders. Nicht so ein weich gespülter Chart-Kram!" - und viele kleine Mädchen werden drauf reinfallen und davon träumen, eines der hustenden Mädchen zu sein, während ihre Zahnspangen-Jungs zu den 30.000 gehören, die vor der Bühne rocken. Um ein einziges Mal mit Herbert Grönemeyer einer Meinung zu sein: "Das Leben ist nicht fair."
Highlights
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Tracklist
- Rock & roll revolution
- Bait & switch
- One night only
- Survival of the sickest
- No regrets (Vol. 2)
- Two steps back
- Open eyes
- F*** all y'all
- I want you
- Carry on
- Razor's edge
- No hard feelings
Gesamtspielzeit: 51:12 min.
Referenzen
Godsmack; Drowning Pool; Sevendust; Liquid Gang; Disturbed; Soil; Staind; Stone Sour; Cold; Alien Ant Farm; Papa Roach; P.O.D.; Crazy Town; Linkin Park; Filter; Cortizone; Emil Bulls; Machine Head; Seether; Nickelback; Puddle Of Mudd; Taproot; Five Pointe O; 36 Crazyfists; Darwin's Waiting Room; Nonpoint; Limp Bizkit; Faith No More; Rage Against The Machine
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