Venus In Flames - Notes of tenderness
Lipstick Notes Records / PIAS
VÖ: 23.08.2004
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10
Wasser Mars!
Belgien, Land der beleuchteten Autobahnen und der Popmusik. Heimat von dEUS, K's Choice, Das Pop, Novastar und ihrer tausend Nebenprojekte. Mitglieder all dieser Bands kann man jetzt auf einer gemeinsamen CD hören, als eine weitere belgische Supergroup gewissermaßen, vor allem aber als Begleitband von Jan De Campenaere. Der 28jährige steht nämlich in der Hauptsache hinter Venus In Flames, deren Debütalbum "Notes of tenderness" dieser Tage auch in Deutschland veröffentlicht wird.
Die von Gert Bettens (K's Choice) produzierte Scheibe klingt dann auch prompt wie ein Querschnitt durch die Popmusik - nicht nur durch die belgische. Hier ein bißchen Richard Ashcroft, dort ein bißchen Badly Drawn Boy und zwischendurch mal ein "Heart & bones", das man selbst Kennern als verschollene Jeff-Buckley-Nummer verkaufen könnte. Was jetzt nicht heißen soll, es sei nichts eigenes vertreten - eine sanfte Melancholie zieht sich als Grundstimmung durch das Album, und richtig laut wird es auch nie. De Campenaere spielt mit Folkelementen genauso wie mit Jazz und schlägt zwischen zartgetupfter Traurigkeit plötzlich mal beschwingtere Töne an.
Bei aller Ruhe wird die Musik nie langweilig, sie läßt dem Hörer vielmehr Platz zum Luftholen und genießen. Ein paar Streicher hier, ein paar Bläser dort - die Arrangements sind genau durchdacht und doch weit davon entfernt, kühl kalkuliert zu wirken. Von den prominenten Beteiligten hört man zwar von Bart Maris (dEUS) zwar nur eine Trompete und vom angeblichen Background-Gesang von Sarah Bettens (K's Choice) gar nichts, aber es interessiert ja nur zweitrangig, wer da musiziert. Hier haben sich einfach Menschen zusammengetan, die wissen, wie man gepflegte Popmusik macht. Die Schönheit der Musik offenbart sich einem vielleicht nicht direkt beim ersten Hören, aber sie packt einen irgendwo zwischen lauen Sommerabenden und novemberlichem Kerzenschein. Und das nachhaltig.
Highlights
- Better man
- Notes of tenderness
- Heart & bones
- Whole new me
Tracklist
- Better man
- Just another day
- Notes of tenderness
- Heart & bones
- Cynthia's gone
- Fearless
- Whole new me
- Silent treatment
- Andalucia
- The sound of breaking hearts
- Laughing disease
Gesamtspielzeit: 46:34 min.
Referenzen
Novastar; Arid; Richard Ashcroft; Andreas Johnson; Jeff Buckley; Elliott Smith; Badly Drawn Boy; Michael Penn; Ellis Paul; Maritime; Travis; Starsailor; Kings Of Convenience; Coldplay; Lorien; Aqualung; Ryan Adams; Keane; Haven; Teenage Fanclub; Elvis Costello; Paul McCartney; Ozark Henry; Pete Yorn; dEUS; Das Pop; K's Choice
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- Venus In Flames - Shadowlands (4 Beiträge / Letzter am 24.05.2006 - 16:38 Uhr)