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NOFX - Pump up the valuum

NOFX- Pump up the valuum

Epitaph
VÖ: 29.05.2000

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Keine Zeit für Rücksichtnahme

"Keine Single, kein Video, kein MTV" - mit diesem Slogan wurde vor ein paar Jahren das NOFX-Album "Heavy petting zoo" in Zeitschriften beworben. Und zum Glück hat sich bis heute nichts an dieser Prämisse geändert. Trotzdem sind NOFX ähnlich erfolgreich wie vergleichbare Bands wie Bad Religion oder Offspring. Erreicht haben sie diesen Status nicht nur mit ihren energiegeladenen, witzigen Live-Shows, ihrer bewundernswerten Einstellung und ihrer totalen Respektlosigkeit allem gegenüber, sondern auch mit ihren in der Regel brillianten Alben. In der Regel deswegen, weil das letzte Album "So long and thanks for all the shoes" eine sehr durchschnittliche Ausnahme darstellte, die für die Zukunft schlimmes befürchten ließ. Von der damals diagnostizierten Müdigkeit und Lustlosigkeit ist aber auf "Pump up the valuum" nichts mehr zu spüren. Im Gegenteil: NOFX sind wieder voll da! Schon allein der Album- und die Songtitel versprechen eigentlich schon einen Rundumschlag gegen alle etablierten Strukturen und auch das Cover, auf dem eine durchgeknallte, schrille Krankenschwester gerade eine ominöse Pille schluckt, läßt einen vor Vorfreude zur Stereoanlage hechten...

"And now for something completly similar" heißt der erste, 58-sekündige Song und genau damit geht es los: klassisch guter NOFX Sound, sprich: schneller, melodiöser, trashiger Hardcore mit den unvergleichbaren NOFX-Hooklines und gewohnt bösen Texten. Immerhin hat NOFX einen ganzen Rattenschwanz an ähnlich klingenden Kopien nach sich gezogen, mit "Fat Wreck Chords" haben sie sogar ein eigenes Label gegründet, welches fast ausschliesslich Epigonen mit ähnlichem Sound beherbergt. Das Original ist aber, wie man weiß, immer am besten und NOFX bleiben den Beweis auf Albumlänge nicht schuldig. Ihren Kritikern schleudern sie "Take two placebos and call me lame" entgegen, den Untergang der Musikindustrie feiern sie in "Dinosaurs will die" mit Zeilen wie "Extinction never felt so good", der Bloodhound Gang zeigen sie in "My vagina", wie man dieses Thema richtig angeht und sogar die ehemaligen Labelkollegen Bad Religion bekommen in "Stranger than fishin'" eine übergebraten.

Nachdem die bisher erwähnten Songs "nur" super waren, kommen wir zu den absoluten Highlights des Albums. Da wäre zum einen die Persiflage (kein Cover!) des alten Gassenhauers "Thank God it's friday", was bei NOFX natürlich "Thank God it's monday" heißen muß. Ein Killersong: schnell, zynisch, NOFX at its best. Des weiteren hätten wir die Fortsetzung von "What's the matter with kids today". Diesmal wundert man sich über die Eltern. Man muß es selber gehört haben, wenn Fat Mike "Dad and Mum, what planet are you from?" singt und sich darüber beschwert, daß seine Eltern zuviel kiffen und headbangend seine Misfits-Platten anhören. Das letzte Stück "Theme from a NOFX album" bringt dann nochmal alle Qualitäten von NOFX in Perfektion. Es beginnt die ersten zwei Minuten mit einer an Monthy Pythons "Holzfällersong" erinnernden Musik, richtig schräg mit Akkordeon und einem Text, bei dem sie sich selber aufs Korn nehmen ("We're over thirty, we're doing just fine") und geht dann, etwa wie im NOFX-Oldie "Kill all the white men", über in ein höllisch schnelles Punkstück, bei dem die Fetzen fliegen. Das Album schließt somit auch musikalisch nahtlos an die alten Klassiker "White trash...", "Punk in drublic" und "Heavy petting zoo" an und macht "So long and thanks for all the shoes" zu einem verzeihlichen Ausrutscher. Welcome back!

(Manual Polik)

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Highlights

  • What's the matter with parents today?
  • Thank God it's monday
  • Bottles to the ground
  • Theme from a NOFX album

Tracklist

  1. And now for something completely similar
  2. Take two placebos and call me lame
  3. What's the matter with parents today?
  4. Dinosaurs will die
  5. Thank God it's monday
  6. Clams have feelings too (Actually they don't)
  7. Louise
  8. Stranger than fishin'
  9. Pharmacist's daughter
  10. Bottles to the ground
  11. Total bummer
  12. My vagina
  13. Herojuana
  14. Theme from a NOFX album

Gesamtspielzeit: 31:35 min.

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  • NOFX (54 Beiträge / Letzter am 11.03.2021 - 18:37 Uhr)

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