Midtown - Forget what you know

Columbia / Sony
VÖ: 23.08.2004
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10

Gehirnwäsche
Robert Hitt? Tyler Rann? Gabriel Saporta? Und Heath Saraceno? Fragendes Schulterzucken. Midtown? Nachdenkliches Stirnrunzeln. "God I wish I could hate you for the rest of my life!" Ach ja, stimmt, die waren das. Das Quartett aus New Jersey ist vermutlich das Paradebeispiel schlechthin für Bands der Kategorie "Nur dabei statt mittendrin". Ein, zwei kleine Hits wie das oben zitierte "Just Rock’n’Roll", Teilnahme am Punkrock-Zirkus Vans Warped Tour und eine ganze Reihe Support-Shows für Branchengrößen wie Jimmy Eat World zeugen von reger Beschäftigung einer Combo, der im Gegensatz zu New Found Glory oder Saves The Day der ganz große Erfolg bisher verweigert blieb.
Und dabei müßte es in einer gerechten Musikwelt genau umgekehrt sein, wurden beispielsweise jene beiden Bands seit ihrem Wechsel in Major-Gefilde von Mal zu Mal belangloser. Anders Midtown, die bereits auf "Living well is the best revenge" vor zwei Jahren andeuteten, daß aus ihnen doch noch mehr als die nette Melodycore-Truppe von nebenan werden könnte. Den endgültigen Beweis liefern sie nun auf dem in der Regel so wichtigen dritten Longplayer ab, dem man den trügerischen Titel sicherlich nicht abkaufen sollte. Jedenfalls nicht in Bezug auf Midtown selbst.
Eingebettet zwischen das Intro "Armageddon", auf das Boysetsfire lauthals „Rise! Rise! Rise!“ skandiert hätten und einem hypnotisch-schönen, 13-minütigen "Goodbye sky harbor"-Rausschmeißer, legen Midtown den Standard-Punk zwar nicht ganz ad acta ("To our saviour", "Hey baby, don't you know that we're all whores"), wenden sich aber viel lieber dem Rock zu. "Give it up“ hat genau wie "Is it me? Is it true?" absolutes Hitpotential. Minimalistisch angelegte Songs, in denen Saportas markante Stimme klar im Vordergrund steht und in Ruhephasen fast ohne begleitendes Instrumentarium auskommt. Mit "God is dead" und "The tragedy of the human condition" hingegen streut die Band zwei feine, rein instrumentale Interludes ein, von denen letzteres es aufgrund seiner simplen, aber schönen Melodie verdient gehabt hätte, ein "ganzer" Song zu werden. So wie das famos verquere, mit Radiohead-Auftakt versehene "Waiting for the news", mit dem Midtown zeigen, daß emotionaler Rock nicht zwingend in jammerndes Rumgeschreie ausufern muss. Auf geht’s nach mittendrin!
Highlights
- Is it me? Is it true?
- Waiting for the news
- Until it kills
Tracklist
- Armageddon
- To or savior
- Give it up
- Is it me? Is it true?
- God is dead
- Whole new world
- Empty like the ocean
- Nothing is ever what it seems
- The tragedy of the human condition
- Waiting for the news
- Until it kills
- Hey baby, don't you know that we're all whores
- Help me sleep
- Manhattan
- So long as we keep our bodies numb we're safe
Gesamtspielzeit: 52:37 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Sego |
2005-01-14 13:28:12 Uhr
dachte auch erst die "living well is the best revenge" ist viel zu glatt produziert aber hab sie dann noch 3 mal durchlaufen lassen bis mir die lieder richtig ins ohr gingen. die sind nur auf den ersten blick fast alle recht ähnlich, aber klar ist das neue album auch super. "save the world, lose the world" will mir dagegen einfach nicht richtig gefallen. |
die_muetze |
2005-01-14 13:20:32 Uhr
ich find bei livin well... genau das gegenteil sie ist mir einen tick zu glatt und daher bin ich so begeistert von der neuen weil die genau das mittelding zwischen der ersten udn zweiten mit einem gewissen schuss erwachsenheit ist. |
Sego |
2005-01-13 20:44:19 Uhr
mittlerweile hör ich meistens "living well is the best revenge". hab das album erst seit kurzem und muss sagen dass es nach mehrmaligem hören imho das beste album von midtown ist. das album ist durchweg genial und hat keinen langweiligen song. allerdings muss man die lieder alle mehrmals hören bis sie einem ins ohr gehen. |
eric |
2005-01-11 00:59:40 Uhr
'empty like the ocean' hat sich zum richtigen dauerbrenner entwickelt. unglaublich druckvoll und schön zugleich... |
Sego |
2004-12-06 20:09:48 Uhr
lustiger vergleich, aber ich find die stimme auch super. "empty like the ocean" ist schon n richtig gutes lied. ansonsten sind "whole new world", "nothing is ever what it seems", "give it up" und "so long as we keep our bodies numb we're all safe" noch sehr geil. |
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Referenzen
New End Original; Pale; One Man And His Droid; The Get Up Kids; The New Amsterdams; Saves The Day; The All-American Rejects; Ozma; The Stereo; Koufax; Weezer; Yellowcard; Brand New; From First To Last; No Motiv; Bad Astronaut; Something Corporate; Crackout; Jimmy Eat World; The Juliana Theory; Last Days Of April; The Promise Ring; Nada Surf; Volcano, I'm Still Excited!!; Fireside
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- Midtown - Forget what you know (23 Beiträge / Letzter am 14.01.2005 - 13:28 Uhr)