Guttermouth - Eat your face
Epitaph / SPV
VÖ: 12.07.2004
Unsere Bewertung: 4/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
Essensreste
Es gibt Bands, zu denen eigentlich schon vor mehreren Jahren alles gesagt worden ist und sämtliche Messen gelesen zu sein schienen. Man kennt und hört oder ignoriert sie. Man weiß, woher sie kommen, was sie machen und vermutlich auch, wohin sie gehen werden. Immer unterwegs auf dem schmalen Grat zwischen Kontinuität und Stillstand ist auf sie stets Verlaß, auch wenn ihr Weg - höflich formuliert - schon lange kein Ziel mehr hat.
Guttermouth nehmen im großen Reigen dieser Vertreter mit Sicherheit einen der vordersten Plätze ein. Was in diesem Fall ausnahmsweise mal ein Vergnügen von höchst zweifelhafter Ehre ist, denn streng genommen braucht Guttermouth kein Mensch mehr. Und das bereits seit dem Ende ihrer Hochzeit während des Punkrevivals Anfang/Mitte der Neunziger. Aber das wird Mark Adkins und seinen Mannen selbstverständlich wie eh und je nur ein müdes Lächeln kosten und am Allerwertesten vorbeigehen. Genauso wie bei "Gusto", einem Album, mit dem die Veteranen aus Huntington Beach vor fast genau zwei Jahren erstmals in ihrer Laufbahn ihrem bisherigen Stil untreu wurden und dem Punkrock an sich fast schon abzuschwören schienen. Ein Reinfall.
Die logische und natürlich konsequente Schlußfolgerung für Longplayer Nummer neun? Richtig! Das beliebte Zurück-zu-den-Wurzeln-Spielchen, das neben Guttermouth vermutlich nur noch Bad Religion in derartiger Perfektion beherrschen. Zwei Minuten irgendwas reichen vollkommen aus, um rotzig, angepißt und aggressiv über zur Strecke gebrachte Quälgeister ("My neighbor's baby"), auf den Zug gesprungene Modepunks ("The next faux Mohican") oder Politik ("Party of two") zu philosophieren. Wie früher. Das haben sie nicht verlernt. Neben netten aber letztlich belanglosen Funpunk-Partyliedern wie "NRAAA" oder "Second DUI" beackern die Schluckspechte natürlich auch wieder Gefilde jenseits sämtlicher Gürtel- und Geschmackslinien. "You get a big ol' Wiener in the face / Schnitzel to the lips / One between the tits / Two between the hips." Wie früher. Allerdings gab's auch schon damals nicht mehr als ein müdes Lächeln dafür. Ist gut jetzt.
Highlights
- Surf's up asshole
- The next faux Mohican
Tracklist
- Party of two
- Surf's up asshole
- Octopus hairpiece
- Wasted lives
- The next faux Mohican
- Season
- Second DUI
- My neighbor's baby
- Guadalahabra
- NRAAA
- I read it on a bathroom wall in Reno
- Ticket to Quebec
- Hot dog to the head
Gesamtspielzeit: 40:02 min.
Referenzen
Pennywise; All; Pulley; Rancid; Descendents; NOFX; The Vandals; Nerf Herder; Goldfinger; Millencolin; Lagwagon; Green Day; Down By Law; No Use For A Name; Blink-182; Sum 41; Fenix TX; Good Riddance; Hi-Standard; Bad Religion; The Ramones; The Sex Pistols
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- Guttermouth (4 Beiträge / Letzter am 08.06.2006 - 18:05 Uhr)