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Ministry - Houses of the molé

Ministry- Houses of the molé

Mayan / Sanctuary / Rough Trade
VÖ: 21.06.2004

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

World Wide Widerstand

Al Jourgensen ist angepißt. Sehr angepißt. Und das tut seiner Musik gut. Das zumindest behauptet der Ministry-Mastermind in Interviews: "When Democrats are in office, Ministry albums suck." Nun, da ja bekanntlich gerade ein ziemlich republikanischer Präsident im Weißen Haus sitzt, kann man so etwas schon mal sagen. Falls nach den Wahlen im Herbst ein anderer ins Oval Office einzieht, erinnert sich bestimmt niemand mehr an diesen Satz. Heute aber kann man mit dieser Aussage die Neugierde auf ein Album, dessen Titel alle mit dem selbstgewählten Mittelinitial des amtierenden Präsidenten beginnen (oder enden), trefflich steigern.

Aber halt, wir wollen Al Jourgensen nicht unrecht tun. Denn es ist ihm bitterernst mit seinem Feldzug gegen George W. Bush. Und dem neuen Ministry-Album tut die grenzenlose Wut des Frontmannes wirklich gut. Aggression, ordentlich auf ein definiertes Feindbild kanalisiert, kann durchaus mitreißend sein. "Houses of the molé" saugt tatsächlich nicht. Zwar fällt die Kritik hier deutlich plakativer und weniger differenziert aus als beispielsweise bei "The Empire strikes first" von Bad Religion, denen bei einem Regierungswechsel bestimmt nicht die Angriffspunkte ausgehen. Musikalisch zumindest ist die neue Ministry fast genauso erfreulich.

Nun ist nicht alles, was hinkt, ein Vergleich, schon gar kein geeigneter. So nahe sich Bad Religion und Ministry derzeit inhaltlich sein mögen, so weit liegen sie nach wie vor stilistisch auseinander. Der Punkvibe auf "Houses of the molé" beschränkt sich auf die textliche Ebene. Musikalisch dominiert Industrial-lastiger Hochgeschwindigkeits-Metal guter bis manchmal sogar feiner Qualität. Die doppelte Bassdrum läßt Nacken brechen, und wer noch immer eine lange Matte trägt, kann sie hier im Großkreis fliegen lassen. Das bringt die transportierten Ideen natürlich einem ganz anderen Publikum näher.

Al Jourgensen nutzt seine Reichweite konsequent aus. Er ruft gemeinsam mit punkvoter.com junge Wähler dazu auf, ihr Stimmrecht zu gebrauchen. Und er hofft ehrlich, damit Erfolg zu haben, auch wenn er sich dadurch den Inspirations-Ast, auf dem er sitzt, absägen würde. Denn der Mann schaut in die Zukunft: "Four more years of Republicans? We'll have a couple of platinum records, then. There just won't be an economy to sell them in."

(Rüdiger Hofmann)

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Highlights

  • No "W"
  • WTV
  • Worm

Tracklist

  1. No "W"
  2. Waiting
  3. Worthless
  4. Wrong
  5. Warp city
  6. WTV
  7. World
  8. WKYJ
  9. Worm

Gesamtspielzeit: 58:19 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
bee
2005-08-15 13:23:23 Uhr
whow - 25 Jahre die Nadel im Arm und immer noch fähig die eigenen Songs zu remixen ..
Armin
2005-08-15 12:53:57 Uhr
MINISTRY

Album Titel: Rantology
CD: MYNCD047
VÖ: 26.09.2005
Label: Mayan / Sanctuary
Vertrieb: Soulfood

Zum 25jährigen Ministry Jubiläum stellt Al Jourgensen eine
"Best of" der besonderen Art vor: er persönlich traf die Auswahl,
produzierte die Compilation und überarbeitete bzw. re­mixte mehr
als die Hälfte der Songs. 14 Tracks kamen zusammen, wobei ein
Track ein neuer Song vom kommenden Ministry Album ist.

Tracklisting:
1. No W Redux - Jourgensen has written an aria as the new
introduction, featuring opera singer Martha Cooper.
2. The Great Satan * NEW TRACK*
3. Wrong Update Mix
4. NWO Update Mix - features an audio sample call and response
between George Bush and George W. Bush.
5. Stigmata Update Mix - includes all new vocals and newly
remixed guitars.
6. Waiting
7. Warp City Alt Mix
8. Jesus Built My Hotrod Update Mix - Butthole Surfers front man
Gibby Haynes delivers an entirely new introduction.
9. Bad Blood - Jourgensen adds a lush choral element throughout
the song, additional guitars and incorporates outtakes from the
original recording sessions.
10. Animosity Unsung - An interpretation of the events of 9/11,
this version includes a bagpipe throughout the song.
11. Bloodlines
12. Psalm 69 Live in Paris
13. Thieves Live in Seattle
14. The Fall Live in London

>>> Band Website: www.ministrymusic.org
Ratatoesk
2004-07-22 14:55:00 Uhr
Die wollen bis zu den Wahlen erstmal in den USA Touren (Jourgensen ist ein ziemlicher Bush-Gegner) und danach zusammen mit Skinny Puppy auch nach Europa kommen.
Raventhird
2004-07-22 12:45:05 Uhr
Für Ministry-Fans ist die Platte durchaus empfehlenswert, manche sprechen sogar wieder den berühmten Satz "bestes Album seit...", wenn die sie bisher nicht oder nur teilweise mochtest, würd ich Dir aber dringend raten, vorher mal reinzuhören.
Patte
2004-07-22 12:17:53 Uhr
Was ist so verwunderlich an Bands, die nicht wissen, wann Schluss ist? Gibt es doch zuhauf.
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