The Datsuns - Outta sight/outta mind

V2 / Rough Trade
VÖ: 07.06.2004
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

God says no
Hätte der liebe Gott vor zwei Jahren auf die Erde herabgesehen - der Anblick hätte ihm wohl mindestens die nächsten 5.000 Jahre verdorben. Jenes Kunstwerk, das er an sieben schweißtreibenden Tagen inklusive Richtfest erschaffen hatte, es muß von oben schließlich ausgesehen haben wie ein riesengroßer Kopf, aus dem eklig fettige, schrecklich schulterlange Haare in alle erdenklichen Himmelsrichtungen hinauswuchern. Und das waren ja auch ein paar gottlose Gestalten, die da plötzlich, angefeuert von einigen ziemlich guten Propaganda-Schreibern, die Weltherrschaft an sich rissen. Rockmusik haben sie gemacht, dieses Teufelszeug, und dann sahen sie auch noch aus wie vom Belzebub persönlich eingekleidet. Ein einziges Ärgernis, könnte man meinen. Wenn man nicht der liebe Gott wäre.
Wer auf der Evolutionstreppe sogar noch ein Stüfchen höher steht als George W. Bush, der hat schließlich seine ganz eigenen Methoden, um solche Angelegenheiten aus dem Universum zu schaffen. Eine lässige Handbewegung - und schon stürzt der '02er-Welteroberungsjahrgang ab wie die heißen Kartoffeln. Vor ein paar Wochen erst hat es die Vines getroffen, mit deren Sänger Gott ein besonders übles Spielchen getrieben hat. Viele der anderen Revoluzzer verschwanden deutlich geräuschloser von der Bildfläche. Und jetzt sollen wohl die Datsuns an der Reihe sein. Mit denen gibt es aber ein Problem. Die kämpfen wie die Blöden.
Die spielerische Leichtigkeit, mit der 2002 auf "The Datsuns" noch die Testosteron-Schleuder geschwungen wurde, sie ist allerdings heuer wie weggeschnippt. "Outta sight/outta mind" ist Arbeit. Und zwar solche, die nicht immer standesgemäß verrichtet wird. Der flüchtige Gedanke, daß hier ein einziges Riff 40 Minuten lang tapfer durchgebolzt wurde, will sich auch bei näherer Betrachtung nicht beiseite wischen lassen. Und wer den staubigen Kellermief von allzu maßlosen Gitarrenjodeleien wie "Get up! (Don't fight it)" erstmal in der Nase hat, wird ihn so schnell auch nicht mehr los. Es ist tatsächlich wie verhext. Aber plötzlich gibt es kaum mehr etwas, womit sich die Datsuns nicht schwer tun würden.
Daß aber heißt nun auch wieder nicht, daß Neuseelands berühmtester Bruderschaft keine richtigen Killer mehr unter den Perücken wüchsen. Wie "Girls best friend" die Schweineorgel zureitet oder "What I've lost" sich um die gezogene Handbremse räkelt, ist auch diesmal wieder ein verschwitztes Fest. Und wenn der Titeltrack nicht beweist, daß die Datsuns noch immer darüber Bescheid wissen, wohin die spitzen Enden einer Flying V gehören, dann weiß es wahrscheinlich bald niemand mehr. Mag ja sein, daß die Datsuns nicht mit Gottes Segen rechnen können. Diese Herren aber glauben trotzdem. An den Rock'n'Roll. Und dadurch wurde auch schon der ein oder andere Berg versetzt.
Highlights
- Girls best friend
- What I've lost
Tracklist
- Blacken my thumb
- That sure ain't right
- Girls best friend
- Messin' around
- Cherry Lane
- Get up! (Don't fight it)
- Hong Kong fury
- What I've lost
- You can't find me
- Don't come knocking
- Lucille
- I got no words
Gesamtspielzeit: 40:40 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
---|---|
ruud |
2005-01-08 03:07:45 Uhr
nen guter nachfolger,finde ich. |
krupcheck |
2004-09-07 21:44:29 Uhr
Kennt ihr und was haltet ihr von The Datsuns? Diese Band hebt sich meiner Meinung nach gerade mit dem neuen Album von anderen THE-Bands ab, und erinnern trotz modernem Sound stark an die 70er, eure Meinung? |
... |
2004-05-19 21:41:24 Uhr
wohlwollende erste kritikne, da bin ich ma gespannt |
Patte |
2004-03-19 16:21:43 Uhr
Aus den Augen, aus dem Sinn? Cooler Titel, da wird die Anti-Phrasendresch-Fraktion ja Mal wieder auf die Barrikaden gehen... |
Armin |
2004-03-19 13:02:14 Uhr
Noch was Neues: Am 07.06.2004 erscheint das neue Album von den Datsuns. |
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Referenzen
The Mooney Suzuki; The D4; The Von Bondies; Young Heart Attack; Whyte Seeds; The Vines; Jet; Mando Diao; The Flaming Sideburns; The Hives; Division Of Laura Lee; The Hellacopters; Gluecifer; Backyard Babies; Clutch; The Stooges; MC5; The Sonics; Vanilla Fudge; Led Zeppelin; Deep Purple; AC/DC; Kiss; Mondo Generator; Queens Of The Stone Age
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