Flyswatter - Flyswatter
Eat The Beat / Pirate / Sony
VÖ: 24.05.2004
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Internationales Geschäft
Wie grundsätzlich alles im Leben hat auch Druck seine zwei Seiten und es daher nicht verdient, von vornherein verurteilt zu werden. In vielerlei Hinsicht kann sich (positiver) Druck wohlweislich leistungssteigernd auf das menschliche Schaffen auswirken - privat wie beruflich. Kann, muß aber nicht. Denn daß im Speziellen die Kombination Druck und Bayern gegenwärtig nicht wirklich unter einem günstigen Stern steht, bewies unlängst eine relativ populäre lustlose rotweiße Truppe.
Und auch wenn die ebenfalls südlich des Weißwurstäquators beheimateten Flyswatter noch so glaubhaft verkünden, wie sie ihr aktuelles selbstbetiteltes Drittwerk einige Wochen lang im heimischen Studio vom ersten Ton bis zum letzten Regler im Do-it-yourself-Verfahren aus der Taufe gehoben haben und somit vollkommen befreit vom Geld-, Zeit- und Producer-Druck aufspielen konnten, dürfte die Anspannung in Wirklichkeit nicht gerade gering sein. Klar gibt es Ausnahmen, aber in der Praxis hat sich die eiserne Regel vom entscheidenden dritten Album allzu oft bewahrheitet. Entweder gelingt damit der Durchbruch oder er bleibt für immer aus.
In der Tat könnte dem bajuwarischen Vierer mit dem neuen Album der große Wurf gelingen. Elf Songs, von denen keiner wirklich schlecht ist, viele etwas mittelmäßig sind, manche aber wirklich gut. Überraschend gut sogar, entsagen sich die Emopopper von einst doch fast komplett der Weichspülerei und geben nun richtig Gas. "Exit" kommt als breitbeiniger Punkrocker daher, während "Boys / The kids will have their say" vorzüglich irgendwo zwischen "Man or mouse" und "Kemp" auf dem letzten Millencolin-Output hineingepaßt hätte. Rock steht im Mittelpunkt und braucht dabei maximal drei Minuten, die zusätzlich zu satten Riffs und breiten Akkorden mit einer wohldosierten Mischung aus harten Aggressionen und beruhigend-schönen Melodien gefüllt werden.
Meisterschaft oder Champions-League wären vermutlich zu hoch gegriffen, aber dafür geht's mit Nachdruck in den UI-Cup. Und wo der enden kann, wissen wir ja alle.
Highlights
- Exit
- Boys / The kids will have their say
- Better than we are
Tracklist
- Exit
- Boys / The kids will have their say
- On the topic
- Breakdown
- Saviour galore
- Better than we are
- Miracle
- ...And our souls matched
- Theme
- Quote the liar
- Safe within the sound
Gesamtspielzeit: 32:01 min.
Referenzen
Three Minute Poetry; That Very Time I Saw; Byron; One Man And His Droid; Ambrose; Soulmate; Reno Kid; Luke; Pale; Millencolin; Hot Water Music; Donots; Beatsteaks; Billy Talent; Samiam; Midtown; Jimmy Eat World; Rival Schools; Waterdown
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- Flyswatter (25 Beiträge / Letzter am 08.04.2010 - 20:09 Uhr)