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Eskobar - A thousand last chances

Eskobar- A thousand last chances

V2 / Rough Trade
VÖ: 01.06.2004

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Crying in the rain

Eskobar wirkten immer schon wie aus einer anderen Zeit: Mit Frisuren, die nicht mal Liam Gallagher auftragen würde und ihrer betont depressiven Popmusik haben sie im Musikgeschäft von heute eigentlich nichts verloren. Trotzdem veröffentlichen sie jetzt ihr drittes Major-Album und bleiben sich selbst treu. Die Gitarren werden öfter gezupft als angeschlagen, und Sänger Daniel Bellqvist seufzt die melancholischen Texte mehr so vor sich hin. Dabei gelingt der Band eine Verbindung von Traurigkeit und Pop-Appeal, die man seit Ende der Achtziger so nur noch selten gehört hat.

Eskobars Stärken sind aber zugleich auch ihre Schwächen: Immer wieder scheinen sich die drei Schweden selbst zu wiederholen, oft genug gerät ihre zartbittere Musik irgendwie beliebig. Was nichts daran ändert, daß ihnen dabei herrliche Songs gelingen können. Die Vorab-Single "Love strikes" hätten auch U2 kaum besser hingekriegt, und für "You got me" setzt es sicher anerkennende Schulterklopfer von ihren skandinavischen Nachbarn von A-Ha. Die "Uuuuuuuuuuha"-Chöre setzen sich im Ohr fest, ohne daß man sie gleich mit Metal-Klängen wieder herausspülen müßte. Einzig: Auf Albumlänge wirkt das Ganze immer eine Spur zu nett und belanglos. Was auf "There’s only now" dank toller Songs noch funktioniert hat, läßt langsam nach.

Wie üblich geht es hauptsächlich um große Gefühle, die irgendwie in Worte gefaßt werden wollen. Was mitunter zu recht ulkigen Ergebnissen führt: "Love comes first / But I was dying of thirst / A bubble about to burst / Things could be worse." Es gibt kein Bier auf Hawaii, oder wie? Die poppigen Nummern gelingen Eskobar meist eine Spur besser als die leisen, und trotzdem: Große Begeisterungsstürme wollen bei "A thousand last chances" einfach nicht aufkommen. Aber die braucht es ja auch nicht immer. Und wenn man das nächste Mal einen regnerischen Sonntagnachmittag im Bett verbringt, wird man die Platte sicher doch noch zu schätzen wissen.

(Lukas Heinser)

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Highlights

  • Big sleeper
  • Love strikes
  • Even if you know me

Tracklist

  1. Cold night
  2. Big sleeper
  3. You got me
  4. Fly on the wall
  5. Love comes first
  6. Violence
  7. Love strikes
  8. Under these stars
  9. Bring the action
  10. Freedom
  11. Even if you know me

Gesamtspielzeit: 42:11 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

kingsuede

Postings: 4332

Registriert seit 15.05.2013

2023-12-13 16:50:15 Uhr
Band und Album ein wenig underrated. Kommt nicht an den Vorgänger heran, ist aber ein schönes Album der mittleren Nullerjahre.
svenja
2004-04-26 13:17:53 Uhr
"someone new" und "why london" fand ich ja noch ganz nett, aber live fand ich eskobar eher langweilig. belanglos halt.
Roddy Woomble
2004-04-25 15:52:49 Uhr
Super Nachricht für alle, die Eskobar mögen: Bei "CD WOW!" bekommt man das neue Album jetzt schon.

Habe die CD seit gestern und sie gefällt mir wirklich gut. Nicht ganz überragend, aber zu jedem Zeitpunkt einfach schön und nie belanglos. Und das Highlight, "Even If You Know Me", haben sie sich bis zum Ende des Albums aufgehoben.
jo
2004-04-11 16:03:00 Uhr
nachtrag:

sollte übrigens "nun mal" gehört (im sinne von "jetzt (überhaupt) mal") und nicht "nunmal" (im sinne von "ich müsste es wissen, da...") heißen.
jo
2004-04-11 15:46:28 Uhr
hab' das album nunmal gehört.
ganz nett isses geworden, mehr aber nicht (zumindest nach den ersten zwei "durchläufen").
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