Mr. Bungle - California

Slash
VÖ: 25.10.1999
Unsere Bewertung: 8/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Wahnsinnige Klangexperimente
Die neue Mr. Bungle ist endlich das erste Album dieser Band, das auch in Deutschland nicht nur als Import und somit zu humanen Preisen erhältlich ist. Bekannt dürfte die Band wohl vor allem aufgrund des populären Frontmanns Mike Patton (Ex-Faith No More) sein.
Doch spätestens nach dem ersten Hören weiß man warum die Band trotz solch populärer Unterstützung nie einen Deutschlandvertrieb gefunden hat. Eine völlig kranke Soundkulisse, die nicht auch nur im entferntesten etwas mit Faith No More oder irgendwelchen anderen Bands gemeinsam hat. Die Verquickung so ziemlich jedes Musikstils den man sich vorstellen kann stellt einen nur vor die Wahl, die Band aufgrund ihres schier unendlichen Einfallsreichtums zu lieben oder auf der Stelle bei der nächsten Klapse zu melden.
Insbesondere die Frage, wie man dieses Material live umsetzen möchte, stellt sich einem immer wieder, weil dafür jedes Bandmitglied mindestens 5 Arme benötigte und die Zahl der Instrumente wohl die durschnittliche Bühne absolut füllen würde. Bei dieser Band fallen mir weder irgendwelche vergleichbaren Bands ein noch möchte ich irgendwelche Stücke empfehlen, da das Album nur als Ganzes funktioniert. Schon alleine Songtitel wie "None of them knew they were robots" oder "The air-conditioned nightmare" dürften alles über den Geisteszustand der Band aussagen. Mich erinnert die Musik irgendwie an eine Rockoper, die unter dem Einfluß bewußtseinserweiternder Drogen zu stehen scheint, aber das wird jeder anders empfinden.
Wer sich dieses Album zulegt sollte sich erstmal gut überlegen, ob er sich das wirklich antun will, da dieses völlig debile Werk jegliche Hörgewohnheiten ziemlich strapaziert, den durchschnittlichen Faith No More-Fan mit Sicherheit völlig verschreckt und sich in keinster Weise für Partys oder gemeinsames Hören mit irgendwelchen anderen Personen eignet. Nur eine vollständige Konzentration auf "California" gibt einem die Chance die Faszination, die das Werk unbestritten ausübt zu erfassen und die Genialität der Musiker zu begreifen.
Highlights
- None of them knew they were robots
Tracklist
- Sweet charity
- None of them knew they were robots
- Retrovertigo
- The air-conditioned nightmare
- Ars moriendi
- Pink cigarette
- Golem II: The bionic vapour boy
- The holy filament
- Vanity fair
- Goodbye sober day
Gesamtspielzeit: 44:17 min.
Referenzen
Fantômas; Melvins; Primus; Bohren & Der Club Of Gore; Butthole Surfers; The Residents; John Zorn; Frank Zappa; Danny Elfman; Junk Genius; Dog Fashion Disco; Mindless Self Indulgence; Foetus; Ween; Sonic Youth; Talking Heads; Devo; Tomahawk; Meshuggah
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