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Ayreon - The human equation

Ayreon- The human equation

InsideOut / SPV
VÖ: 24.05.2004

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

The stranger from within

Wenn Arjen Lucassen ein Album auf den Markt bringt, ist eigentlich immer Großformatiges zu erwarten. Das war bei der "Universal migrator"-Geschichte so (die seinerzeit als zwei separate Alben erschien), und auch der Ausflug in den "Space Metal" mit dem Projekt Star One bot Breitwandsounds en masse. Insofern überrascht es nicht, daß Lucassen uns mit "The human equation" wieder einmal ein ausuferndes Konzeptwerk bietet. Die Kopfhörer und das Textblatt werden also erneut zur Pflichtausstattung beim Genuß dieses Albums.

Und der niederländische Soundtüftler enttäuscht die Erwartungen keinesfalls. Auf Spielfilmlänge wird dem Hörer die Geschichte eines machtgeilen Karrieremenschen (dargestellt von Dream Theaters James LaBrie) erzählt, der nach einem mehr als rätselhaften Autounfall im Koma liegt. Während seine Frau (Marcela Bovio - sonst bei Elfonia) und sein bester Freund (Lucassen selbst) an seinem Krankenbett wachen, führt sein Innerstes einen Kampf mit den Emotionen Furcht, Agonie, Wut, Stolz, Liebe, Vernunft und Leidenschaft. Es stellt sich heraus, daß das skrupellose Karrierestreben des Komapatienten letztlich Fassade für eine zutiefst verletzte Persönlichkeit darstellt: Indem er über Leichen geht und seinen eigenen Freund verrät, strebt er nach Anerkennung von seinem Vater, der ihn nie als seinen Sohn akzeptiert hatte.

Die musikalische Umsetzung? Mit einem Wort: Höchstleistungen. Jeder der einzelnen Gastmusiker, allen voran James LaBrie, Devon Graves (Dead Soul Tribe) und Devin Townsend, drückt den ohnehin grandiosen Songs noch zusätzlich seinen Stempel auf. LaBrie liefert eine Gesangsleistung ab, die er bei seiner Hausband schon seit Jahren nicht mehr geboten hat, und Townsend spielt seine Parts als "Wut" mit einer unfaßbaren Intensität ("Day sixteen"). Alle Rollen sind absolut stimmig besetzt, auch wenn sich Mike Baker (Shadow Gallery) bisweilen wie der unsägliche Schlagerfuzzi Peter Rubin anhört. Und wenn sich Keyboard-Legende Ken Hensley (Uriah Heep) an seiner Hammond in wahnwitzige Sphären emporschraubt, schießen jedem Prog-Fan Tränen der Freude in die Augen.

Alle Facetten dieses Meisterwerks zu beschreiben, würde den Rahmen dieser Rezension bei weitem sprengen. Für jeden, der sich auch nur ansatzweise für progressive Rockmusik interessiert, ist "The human equation" ohnehin ein Pflichtkauf. Musikalisch gibt es rein gar nichts auszusetzen, lediglich mancher Gesangspart ist vielleicht nicht gar so glücklich besetzt. Also eitel Sonnenschein im Hause Lucassen? Nun, wenn denn unser Freund die Geschichte in den letzten Sekunden der Spielzeit nicht komplett über den Haufen geworfen hätte ...

(Markus Bellmann)

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Highlights

  • Day three: Pain
  • Day sixteen: Loser

Tracklist

  1. Day one: Vigil
  2. Day two: Isolation
  3. Day three: Pain
  4. Day four: Mystery
  5. Day five: Voices
  6. Day six: Childhood
  7. Day seven: Hope
  8. Day eight: School
  9. Day nine: Playground
  10. Day ten: Memories
  11. Day eleven: Love
  12. Day twelve: Trauma
  13. Day thirteen: Sign
  14. Day fourteen: Pride
  15. Day fifteen: Betrayal
  16. Day sixteen: Loser
  17. Day seventeen: Accident?
  18. Day eighteen: Realization
  19. Day nineteen: Disclosure
  20. Day twenty: Confrontation

Gesamtspielzeit: 102:08 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Bonzo

Postings: 2935

Registriert seit 13.06.2013

2015-03-31 17:29:47 Uhr
Der Quartalsrythmus ist bei mir auch einem Halbjahresrythmus gewichen. Noch immer ein fantastisches Album und wie gemacht für die Oper. Das werden gigantische Konzerte.
Progfrog
2015-03-31 16:49:28 Uhr
The final Experiment & Into The Electric Castle kann ich mir gelegentlich immer noch geben, einfach herrlich überkandidelte, im Prinzip ja schon völlig geschmacklose Schwulstprogmetal-Opern mit teilweise aber wirklich passablen Songs mit ganz hübschen 70ies-Reminiszenzen hier und da.
Aber spätestens ab diesem Universal Migrator-Dingens war für mich dann die Luft raus, immer dasselbe halt, nur so angestrengt, ohne diesen leicht augenzwinkernden Charme seiner Frühwerke.

Demon Cleaner

User und Moderator

Postings: 5646

Registriert seit 15.05.2013

2015-03-31 10:24:38 Uhr
Höre ich gar nicht mehr, das Album. Irgendwie doch zu musical-haft.

Bonzo

Postings: 2935

Registriert seit 13.06.2013

2015-03-30 16:04:26 Uhr
Gibt noch Resttickets für die Liveaufführung am 19. September in Rotterdam.
Bonzo
2012-04-13 17:29:58 Uhr
Wer Ayreon sagt, muss auch Flaming Row sagen.
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