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Marillion - Marbles

Marillion- Marbles

Intact / Edel
VÖ: 03.05.2004

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

A little light music

Marillion haben seit mehr als 15 Jahren ein Sänger-Problem. Nicht, daß Steve Hogarth etwa ein schlechter solcher wäre: Seit er den charismatischen Derek William Dick, besser bekannt als Fish, am Mikrophon ersetzte, tobt unter den Fans ein Glaubenskrieg darüber, wer denn nun der "wahre" Marillion-Sänger sei. Der Autor wird sich an dieser Stelle hüten, sich einem dieser Lager zuzurechnen; Fakt ist lediglich, daß Hogarth - so viel sei vorweggenommen - auf "Marbles" eine herausragende Leistung abliefert.

Trademark von Marillion ist es seit jeher, weniger durch technische Finessen denn durch atmosphärische Dichte zu überzeugen. Und der Opener "The invisible man" liefert dann auch gleich innerhalb von 13 Minuten einen Querschnitt über eine mehr als zwanzig Jahre lange Bandgeschichte. Das ist moderner Prog-Rock, wie er sein soll: wabernde Keys, beschwörender Gesang und über allem die singende Gitarre von Steve Rothery.

Doch im weiteren Verlauf des Albums drängt sich mehr und mehr der Gedanke auf, daß der Fünfer bei diesem Song bereits sein Pulver verschossen haben könnte. Allzu oft verwechselt man Atmosphäre mit Schnulze ("Angelina"), zu austauschbar klingt mancher Song, als daß "Marbles" als ein Highlight der Bandgeschichte in die Annalen eingehen könnte. Zum Schluß erfolgt allerdings nochmals ein Aufbäumen mit dem ebenfalls hochklassigen "Neverland", das von seiner Dichte mit Großtaten von Neal Morse (ehedem Spock's Beard) problemlos mithalten kann.

Ist "Marbles" nun also ein Meilenstein, wie es das Labelinfo vollmundig behauptet? Mit Sicherheit nicht. Aber eben auch kein Abgesang einiger abgehalfteter Altrocker. Marillion zeigen sich im Jahre 2004 reif wie nie und liefern eine routinierte Leistung ab. Doch die bisweilen allzu konservativen Songs im Mittelteil des Albums sorgen dafür, daß das Album in Summe "nur" gut ist.

(Markus Bellmann)

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Highlights

  • The invisible man
  • Neverland

Tracklist

  1. The invisible man
  2. Marbles I
  3. You're gone
  4. Angelina
  5. Marbles II
  6. Don't hurt yourself
  7. Fantastic place
  8. Marbles III
  9. Drilling holes
  10. Marbles IV
  11. Neverland
  12. You're gone (Single mix)

Gesamtspielzeit: 68:08 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Hogi

Postings: 531

Registriert seit 17.06.2013

2018-10-19 12:15:01 Uhr
Die FEAR war aber zuletzt wieder überragend...großes Alterswerk! Wird schwer zu toppen sein. Aber bei der Band weiß man nie, was kommt...
Marbles ist ebenfalls stark; mindestens Neverland, Invisible man und Ocean Cloud sind absolute Bandklassiker.

Analog Kid

Postings: 2155

Registriert seit 27.06.2013

2018-10-19 12:14:25 Uhr
Oh, grad die Rezi hier bemerkt. 6/10 ist dann wirklich etwas hart. Aber offenbar wurde ja hier auch nur die Single-CD-Version bewertet. Da fehlen ja mindestens 3 grossartige Nummern :)

Analog Kid

Postings: 2155

Registriert seit 27.06.2013

2018-10-19 11:53:53 Uhr
Ich hatte damals ne starke Marillion-Phase (hatte ein paar Jahre zuvor erst die Hogarth-Marillion für mich entdeckt mit Brave und Afraid of Sunlight), die Marbles gehörte vom Start weg zu meinen absoluten Favoriten der h-Phase. Allerdings schon seit Ewigkeiten nicht mehr gehört. Muss ich glatt mal wieder.

Irgendwie sind die Veröffentlichungen der Band seitdem auch so ein bisschen in der Beliebigkeit für mich versunken.

HELVETE II

Postings: 2467

Registriert seit 14.05.2015

2018-10-19 11:17:11 Uhr
@Markus Bellmann: du hattest dem Album damals nur 6 Punkte gegeben. Siehst du das heutzutage immer noch so? Ich finde, Marbles ist im Laufe der Jahre stetig gewachsen und gereift. Ein absolutes Meisterwerk, mit dem ich zu Beginn auch meine Probleme hatte.
cidd12
2007-07-12 21:22:51 Uhr
@Ali

Fish säuft nicht mehr, das macht wohl sein Kreativitätsproblem aus *g*

Aber im ernst, diese "berühmten vier Alben", sowas kannst Du nur zusammenschreiben, wenn Du verdammt nah an der dunklen Seite bist und übel auf der Kippe.
Das war Fish damals. Diese Tiefe und Inspiriertheit können die neuen Marillion gar nicht erreichen - selbst Fish könnte es wohl nichtmehr - da geb ich Dir recht.

Aber wenn er heute live die alten Sachen singt läuft es einem immernoch eiskalt runter.
Sowas ist nach wie vor unerreicht.
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