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Eagles Of Death Metal - Peace love death metal

Eagles Of Death Metal- Peace love death metal

Southern / Soulfood
VÖ: 10.05.2004

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

The simple life

Die Vorstellung ist einfach zu lustig. Irgendein ahnungsfreier Mitarbeiter eines Großplattenladens findet in der neuen Lieferung die Eagles Of Death Metal und ordnet das neue Album pflichtbewußt unter Heavy Metal ein. Der anschließend im Laden stöbernde langhaarige Kuttenträger findet die neue Platte und kauft es aufgrund des coolen Bandnamens sofort unbesehen. Zuhause angekommen schiebt der - nach außen natürlich nicht erkennbar - freudig erregte Todesmetaller die neue Scheibe in den CD-Player. Sein größter musikalischer Schock steht unmittelbar bevor.

Es ist nicht so, daß "Peace love death metal" vollkommen metallfrei daherkommt. Allerdings klingt es eher nach einer Metal-Band, die sich den Proberaum mit ein paar Hippies und einem Garagenpunk-Trio teilt. Von den einen haben sie die übriggebliebenen Kekse genascht und dann versehentlich die Instrumente der anderen benutzt. Und obwohl tatsächlich hier und da waschechte Metalriffs erklingen, weint der Kuttenträger aus dem ersten Absatz bittere Tränen über einen der übelsten Fehlkäufe seiner Konsumentenkarriere.

Wenn wir schon erläutern, was man von den Eagles Of Death Metal keinesfalls erwarten darf, sollte auch erwähnt werden, daß es sich hierbei keineswegs um die Fortsetzung der Queens Of The Stone Age mit anderen Mitteln handelt. Klar, man hört deutlich, daß Josh Homme hier seine Finger mit im Spiel hatte, vor allem beim Gesang. Das überrascht schon deshalb, da Josh überhaupt nicht singt. Er spielt Schlagzeug und läßt seinen neuen Bruder im Geiste Jesse Hughes singen, Songs schreiben und Gitarre schrammeln. Dazu noch ein ausgesprochen ruhiger Zeitgenosse am Baß, und fertig ist der Gegenentwurf zu den Queens. Dabei könnte man fast glauben, die Eagles Of Death Metal suchten die Nähe zu den Königinnen unter gleichzeitiger Vermeidung jeglicher direkter Berührungspunkte.

Damit ist "Peace love death metal" allerdings gnadenlos überinterpretiert. Eher darf man annehmen, daß Überlegungen jedweder Art bei der Produktion ausgeschlossen waren. Hier geht es einfach um Musik. Um einfache Musik. Buddy Holly, Stooges, Rock'n'Roll. Und natürlich Death Metal. Dabei lassen die Songs der Adler so manche angesagte The-Band reichlich alt aussehen. Denn was für die einen ein Haufen alter Scheiße ist, in dem sie sich suhlen, ist für die Eagles Of Death Metal der Dung, auf dem die knackfrischen Pflanzen wachsen. Keine Orchideen, sondern Bodenbedecker mit dicken, ledrigen Blättern.

Innovation, ausgetüftelte Arrangements, einen sorgfältig abgewogenen Sound, all das sucht man auf "Peace love death metal" vergebens. Im Vodergrund steht dafür der Spaß. Spaß an einem irreführenden Bandnamen. Spaß an einer schenkelkloppenden Coverversion ("Stuck in the middle with you" - köstlich!). Spaß an einfacher Musik. Und Spaß daran, daß nicht alles so leicht ist, wie es aussieht.

(Rüdiger Hofmann)

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Highlights

  • I only want you
  • English girl
  • Stuck in the middle with you
  • Wastin' my time

Tracklist

  1. I only want you
  2. Speaking in tongues
  3. So easy
  4. Flames go higher
  5. Bad dream mama
  6. English girl
  7. Stacks o' money
  8. Midnight creeper
  9. Stuck in the middle with you
  10. Already died
  11. Kiss the devil
  12. Whorehoppin (shit, goddamn)
  13. San Berdoo sunburn
  14. Wastin' my time
  15. Miss Alissa
  16. Miss Sanders
  17. Just nineteen

Gesamtspielzeit: 52:02 min.

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