Sudan Archives - The BPM
Stones Throw
VÖ: 17.10.2025
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10
Immer in Bewegung
Die Geschichte von Brittney Parks alias Sudan Archives wurde bereits mit dem Debüt "Athena" und "Natural brown prom queen" erzählt: eine Autodidaktin, deren markantestes Merkmal die ungewöhnliche Nutzung der Violine im R'n'B-Kontext ist. Ihre Alben künden von ihrer Reise durchs Leben, welches nun ein neues Kapitel aufschlägt. Nachdem sie einst das Weite von ihrer Familie gesucht hatte, da diese für sie andere Karrierepläne hatte als sie selbst, markierte schon der 2022er-Vorgänger einen biografischen Schritt zurück. "The BPM" ist nun gleichzeitig nochmals eine persönliche Rolle rückwärts und eine musikalische vorwärts. Parks widmet sich neben ihrem eigenen Sound Einflüssen der Gegenden, aus denen ihre Eltern stammen – Michigan und Illinois, genauer Detroit und Chicago.
Vorhang auf – im wahrsten Sinne des Wortes: "Dead" eröffnet mit einem Streicherarrangement, welches Filmscore-mäßig mit sehr auflockerndem Pop einhergeht. Abgelöst wird dieser dem Titel entgegenwirkend sehr positiv instrumentierte Track vom R'n'B-typischen "Come and find you", welches dank hübscher Melodieführung ebenfalls einigermaßen Schönklang versprüht. Mit "Yea yea yea" springt Parks erstmals tief ins Becken der stimmlich allerlei verzerrten, von Clubbeats durchzogenen Songausführungen. Ein über die Jahre schon bekanntes Element ihrer Arbeit ist die mangelnde Berechenbarkeit innerhalb einzelner Stücke – zu hören etwa in "Touch me", welches mit einem Monsterbeat und zur Text passenden Sexiness startet und dank mehrerer Brüche innerhalb von nur zwei Minuten die Richtungen fröhlich wechselt.
"A bug's life" ist dank Refrain-Lautmalerei und schneller Klaviersounds ein schöner Ausflug Richtung Disco der 1980er-Jahre, "The nature of power" dreht die Uhr ein paar Zeiger weiter. Zu Detroit passend lauert hier ein astreiner Rave, dessen BPM-Zahl tatsächlich bis zum schönen "The love is a flower"-Refrain hoch bleibt. Das Verwirrspiel um Richtungen setzt sich auch im Weiteren fort – extrem gelungen im Highlight "She's got pain", das zunächst etwas mystisch Autotune ins Spiel bringt, später aber die schönsten treibenden Violinenmelodien des Werkes hervorbringt. Ein ähnliches Niveau hält auch "David & Goliath", welches düster grollende Beats zu Parks' komplett verfremdeter Stimme loslässt.
Zum Konzept des Albums gehört neben der eigenen Selbstfindung und der Reise zum Ich auch eine selbstgewählte Künstlerpersönlichkeit als "Gadget girl", die die Verbindung der Künstlerin zur Technik darstellen soll. Offensichtlichster Zeuge davon ist "A computer love", welches jedoch klingt, als hätten sich Blümchen und Aphex Twin zu einem Club-B2B getroffen – gefolgt vom Titeltrack, welcher von allerlei Unverständlichem und der Zeile "The BPM is the power" lebt. Mehr Albummotto mit Intro-Charakter, platziert an elfter Stelle. Das Trio der im Albumkontext leicht redundanten Songs vervollständigt "Ms. Pac-Man", mithin sogar die dritte Single. Ein sexuell aufgeladener Quatschsong, in dessen Verlauf Parks ob der Lyrics selbst lachen muss. Verantwortlich dafür, diesen Teil des Albums nicht kippen zu lassen, ist mit "Noire" der längste Song. Schräger Jazz, fein pulsierende Beats und ein zentrales Wort, welches an ein noch gar nicht so altes Highlight der Popkultur erinnert: "Dang" von Caroline Polachek. Das BPM-Gemetzel am Ende wäre ein fantastischer Rausschmeißer, an den allerdings noch der unscheinbare Popsong "Heaven knows" anschließt.
Highlights
- Touch me
- She's got pain
- David & Goliath
- Noire
Tracklist
- Dead
- Come and find you
- Yea yea yea
- Touch me
- A bug's life
- The nature of power
- My type
- She's got pain
- David & Goliath
- A computer love
- The BPM
- Ms. Pac-Man
- Los cinci
- Noire
- Heaven knows
Gesamtspielzeit: 53:42 min.
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MickHead Postings: 8147 Registriert seit 21.01.2024 |
2025-10-17 10:10:17 Uhr
Jetzt komplett bei Bandcamp:https://sudanarchives.bandcamp.com/album/the-bpm Musikexpress: https://www.musikexpress.de/reviews/sudan-archives-the-bpm/ |
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Armin Plattentests.de-Chef Postings: 29538 Registriert seit 08.01.2012 |
2025-10-15 19:44:39 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert. Meinungen? |
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MickHead Postings: 8147 Registriert seit 21.01.2024 |
2025-10-15 10:03:27 Uhr
Letzter Song vor dem Release!"A BUG'S LIFE" https://youtu.be/ZOvfcMzB6RA?si=p1sQARxftNTOevyl |
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MickHead Postings: 8147 Registriert seit 21.01.2024 |
2025-09-10 19:15:19 Uhr
5. Song "COME AND FIND YOU"https://youtu.be/lCcpw8Ig1UE?si=R3Mn0puKKKdc2MMA |
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Klaus Postings: 11986 Registriert seit 22.08.2019 |
2025-08-12 23:07:21 Uhr
27.11. Berlin Betonhalle sagt mir instagram gerade. Coole Location |
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Referenzen
FKA Twigs; Kelela; Kelsey Lu; Caroline Polachek; Solange; Erykah Badu; Moses Sumney; Nilüfer Yanya; Tirzah; Jorja Smith; Empress Of; Jamila Woods; Lava La Rue; Jessy Lanza; Kimbra; Flying Lotus; Aphex Twin; Jamila Woods; Spellling; Sevdaliza; Obongjayar; Blood Orange; Sophie; Thundercat
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