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Moscoman - Caviar

Moscoman- Caviar

Love Buzz / Disco Halal / Kartel
VÖ: 10.10.2025

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 5/10

Dazu tanzt nicht nur der Stör

Ein ungeschriebenes Rezensionsgesetz lautet ja: Viele Features verderben den Sound-Brei. Eine andere Regel besagt jedoch: In der Kunst sind die Ausnahmen die Regel. Und so ist es auch mit Moscomans viertem Album. Auf sechs von zehn Tracks sind Gäste am Start – und trotzdem gelingt dem vielseitigen Künstler seine bisher spannendste Platte. Geheimrezept beim Featuring: nur da, wo es Sinn ergibt, und immer im Dienste des Songs bleiben.

Chen Moscovici ist Musiker, Produzent, DJ und nicht zuletzt Label-Betreiber. Mit Disco Halal feiert er in diesem Jahr auch schon Zehnjähriges. Von Tel Aviv nach Berlin – und zwischendurch über Los Angeles abgebogen. Denn dorthin verschlug es ihn für die Aufnahmen zu "Caviar". Aus der örtlichen Gegebenheit, keinen eigenen Studioraum zu haben, in dem er sich mit den gewohnten Maschinen in seine überwiegend elektronisch gelagerten Ideen vertiefen konnte, wurde zunächst ein Experimentieren mit Klangmanipulationen und Samples. Darauf schichtete Moscovici dann jedoch neben den erwartbaren Synthesizern auch Gitarren und Live-Schlagzeug, und plötzlich stand der neue Sound. Verschiedene Gäste kamen hinzu, und aus Dancefloor-Tracks mit einer Prise Shoegaze wurde ein warmer New-Wave-Indie-Mix, der die Tanzbarkeit nie verlässt, aber auch nach Live-Konzert vor schwitzendem Publikum schreit.

Eingerahmt vom Intro des Titeltracks und einem leicht ulkigen Outro, das clever für einen sofortigen Repeat in die Anfangstöne zurückfließt, wirft Moscoman gleich mal eine kräftige Portion New Order in den Raum. Noch stärker kommt diese im hochdynamischen Highlight "Ride" zum Tragen, der Kooperation mit den Kölner Indie-Elektronikern Coma. Neben bereits erwähnten Mancunians sind natürlich auch Robert Smith und Co. immer mit im Hinterkopf. Danach werden die Gitarren noch etwas tiefer gehängt. Peter Hook wäre begeistert über "Low blood sugar", die Zusammenarbeit mit SCUDFM. Als besonderes Merkmal taumelt hier aber noch eine beschwipste Trompete über die Tanzfläche.

Während bei den meisten Stücken neben der Tanzbarkeit auch immer eine gesunde Spur Melancholie im Spiel ist, gönnen sich Moscoman und Tom Sanders auf "In stereo" eine poppige Auszeit und lassen (spät-)sommerlich einen unbeschwerten Ohrwurm Ohrwurm sein. Bevor "Going there" mit Justin Strauss – für alle, die sich nicht in den Tiefen der Depeche-Mode-Remixe auskennen, sei dessen Version der 1987er-Perle "Nothing" empfohlen – wieder zurück auf den Floor zieht und "Nevermind" (feat. The Golden Dregs) rauchigen Gesang mit schwelgenden Synthies kontrastiert. Im letzten Drittel wird es etwas introspektiver, irgendwann wiegt man sich an so einem langen Ausgehabend ja auch nur noch im Rhythmus. Besonders gut funktioniert das zum verträumten "Ends well" (feat. Talee). Aber eigentlich zu dieser ganzen Platte.

(Thomas Bästlein)

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Highlights

  • Ride (feat. Coma)
  • Low blood sugar (feat. SCUDFM)
  • Ends well (feat. Talee)

Tracklist

  1. Caviar
  2. Ride (feat. Coma)
  3. Low blood sugar (feat. SCUDFM)
  4. In stereo (feat. Tom Sanders)
  5. Going there (feat. Justin Strauss)
  6. Nevermind (feat. The Golden Dregs)
  7. Eagle rocks
  8. Ends well (feat. Talee)
  9. Reflecting on you
  10. Outro

Gesamtspielzeit: 41:39 min.

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Armin

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2025-10-15 19:42:42 Uhr - Newsbeitrag
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