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Cave Sermon - Fragile wings

Cave Sermon- Fragile wings

Cave Sermon
VÖ: 17.04.2025

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

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In einer Höhle sitzen, maximal noch den eigenen Sermon nach außen tragen – im Jahre 2021 oftmals aus einer Notwendigkeit heraus geboren. Etwa zu dieser Zeit entschloss sich Charlie Park aka Cave Sermon, seine musikalischen Ideen einzufangen. "Memory spear" hieß das Debüt, noch komplett instrumental gehalten. 2024 folgte "Divine laughter", bei welchem Pablo Miguel Méndez als eine Art Gast für das sorgte, was dem Erstling fehlte: Gesang, im weitesten Sinne. Cave Sermon in ein Genre zu sortieren, ist gar nicht so einfach. Park bewegt sich zwischen anspruchsvollem Post- und Death-Metal, mit einer gehörigen Portion Prog dabei. Nur ein Jahr nach "Divine laughter" steht schon Album Nummer drei an und macht noch einmal einen gewaltigen Sprung. Das gilt auch für Park selbst, der nun nicht nur sämtliche Instrumente einspielt, sondern auch noch ans Mikrofon tritt. Zudem wirkt die Produktion qualitativ noch mal etwas ausgefeilter. Zu welchen großen Alben diese Ein-Personen-Shows führen können, haben – musikalisch ähnlich – nicht zuletzt Projekte wie Panopticon oder Violet Cold gezeigt.

"Fragile wings" ist der Titel dieses sechs Stücke umfassenden Werkes. Zum Einstieg geht es erst einmal gemächlich zu, ja fast träumerisch. "...Hopeless magic" zieht gleich einige Register – recht wechselhaftes Gitarrenspiel, immer wieder kurze Brüche und Abbiegungen, dazu Park, dessen Gesangsstil sich echt hören lassen kann. Zwar ist – wie auch auf "Divine laughter" – das Growling hier Mittel der Wahl, er wirkt dabei jedoch etwas filigraner. Die sechs Minuten des Openers verfliegen dank kurzweiligen Arrangements schnell, selbst Opeth sind als Referenz nicht weit hergeholt. Während es hierbei noch sehr proggig zugeht, fegt "Arrows and clay" nach kurz ausgependelten Akkorden einmal komplett über den Boden. Feines Geknüppel, welches andeutet, dass auch die düstersten Spielarten des Metal Park nicht fremd sind. Das vergleichsweise kurze "Moloch" wird zwischen den gar post-rockigen Zwischenstücken ebenfalls gut von der Leine gelassen, ehe es in fast vorderasiatisch anmutende Melodiefolgen abbiegt. Überraschend, auflockernd und tatsächlich von einer gewissen Schönheit durchzogen.

Jenes prägnante Motiv eröffnet in Abwandlung auch "Three-headed moth", in welchem Parks Growls sich mit einer gefühlt zweistelligen Anzahl Tonspuren messen müssen. Alles fügt sich, puzzelt sich zusammen. Auf den ersten Blick sind alle Stücke grau, erst mit der Zeit – und mehrere Durchgänge später – führt ein Entwirren der einzelnen Stränge zu einem schlüssigen Gesamtbild. Die schiere Anzahl an Ideen, die hier verfeuert werden, ist beachtlich und legt die Latte über so manche "Band"-Produktion. Entgegen dem Titel scheint es in "Sunless morning" zunächst sehr lichte hindurch. Lange versprüht dieser Track eine sehr entspannte Atmosphäre, ehe sich der Himmel tatsächlich verfinstert und das mittlerweile gewohnte Zusammenspiel verschiedenster Heavy-Sounds hereinbricht. Ohne Intro schickt Park "Ancient for someone" ins Rennen, hier regiert recht fix der Wahnsinn. Im längsten – über acht Minuten – Stück der "Fragile wings" lässt er das Publikum noch einmal im Schnelldurchlauf die verschiedensten Elemente dieses beachtlichen Albums durchleben: wütende Ausbrüche, Momente des Innehaltens, durchzogen von einem unsicht- und hörbaren Band, welches, wenn es gefunden wird, dafür sorgt, hier ein großes Album zu erkennen.

(Klaus Porst)

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Highlights

  • Moloch
  • Three-headed moth
  • Ancient for someone

Tracklist

  1. ...Hopeless magic
  2. Arrows and clay
  3. Moloch
  4. Three-headed moth
  5. Sunless morning
  6. Ancient for someone

Gesamtspielzeit: 40:10 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Hierkannmanparken

Postings: 2359

Registriert seit 22.10.2021

2025-06-19 19:52:45 Uhr
Die halbsekündige Überleitung in Ancient for Someone bei 1:03 find ich geil. Schade, dass sie danach nie wieder auftaucht.

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 35020

Registriert seit 07.06.2013

2025-06-19 12:04:06 Uhr
Oha das ist ne Überraschung. Allerdings muss ich jetzt wohl noch einen Thread für den Vorgänger anlegen. :)

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 28963

Registriert seit 08.01.2012

2025-06-19 09:32:08 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?

Hierkannmanparken

Postings: 2359

Registriert seit 22.10.2021

2025-06-17 17:36:34 Uhr
Gerne! :) und ich wiederum hab Machina zu danken :D
Und in die Divine Laughter muss ich mich etwas intensiver reinhören.

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 35020

Registriert seit 07.06.2013

2025-06-17 14:09:32 Uhr
Muss die neue mal mehr hören. Häng immer noch bei "Divine laughter" fest...
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