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Cwfen - Sorrows

Cwfen- Sorrows

New Heavy Sounds / Cargo
VÖ: 30.05.2025

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Schwarz in allen Tönen

Was tun, wenn der Wunschname schon vergeben ist? Nun, es wirkt, als habe eine junge Band aus Glasgow einfach den Kopf auf die Tastatur geschlagen. Und als sei berühmte Covfefe nur knapp verfehlt worden. Tatsächlich aber wollte man eigentlich Coven heißen, konnte aber nicht, so landete man dann bei Cwfen. Das gerne als "Coven" ausgesprochen werden darf. Nun denn. Noch gar nicht so lange aktiv ist das Quartett, Informationen zur Band sind auch nur spärlich zu finden. Über zwanzig Jahre seien sie bereits in verschiedenen Formationen aktiv gewesen, in den letzten 18 Monaten vor dem Release des Debüts "Sorrows" habe man sich als Band gefestigt und erst einmal klassisch live zusammengefunden. Ihr Sound: düster, brachial und doch irgendwie ziemlich groovend.

Zentral für den Sound und doch manchmal etwas zu wenig fokussiert im Mix: Sängerin Agnes Alder, samt einer eindrucksvollen Alt-Stimme. Zehn Songs finden sich auf "Sorrows", drei davon sind "Fragmente" – kurze Zwischenstücke, die recht verzichtbar sind und auch nicht als Intros wirken, wie "Fragment I" zeigt, das zum eigentlichen Opener "Bodies" keinen Übergang hat. Jenes "Bodies" schwebt zunächst recht elegant in den Raum. Eine Prise Gothic-Rock, ein bisschen Doom. Wie die Kolleg*innen von Messa, Daevar oder Anna von Hausswolff finden sich im Klangbild so einige bekannte Elemente aus über vierzig Jahren Geschichte des düsteren Heavy-Rocks, und wie auch bei jenen funktioniert diese Mischung auch nach so langer Zeit. Irgendwas ist ja immer, weswegen sich eine pechschwarze Atmosphäre vertonen lässt – und Tanzen auf Ruinen hat einen speziellen Reiz. Kurz vor Schluss bahnen sich einige beachtliche Growls ihren Weg, die sich nicht unbedingt angedeutet hatten.

Einige Störgeräusche später verschaffen sich die ersten Riffs von "Wolfsbane" Gehör. Jenes Stück birgt einen hypnotischen, melodiösen Grundsound, Vergleiche zu Siouxsie & The Banshees drängen sich hier auf, Alder zieht dazu einige Register, singt, schreit und keift, was die Stimme hergibt. Ebenfalls auf das Album geschafft haben es "Reliks" und "Penance", die zusammen die allererste Veröffentlichung des Quartetts darstellten. Ersteres ist größtenteils eine Ballade, sogar mit gewissem Pop-Appeal, der am Ende jedoch ein jähes Ende findet, und "Penance" lebt in einer ganz eigenen Welt. Plötzlich ist der Himmel nicht nur etwas zugezogen, sondern die musikalische Welt komplett verfinstert. Zu einem recht gemächlichen Doom-Stück keift sich Alder sprichwörtlich die Seele bis zur Übersteuerung aus dem Leib. Nach anfänglicher Irritation bringen diese Stücke, beziehungsweise Abschnitte, einen ganz eigenen Reiz mit, da sie stärker im Gedächtnis bleiben, wie "Embers" zeigt. Minutenlang stolzieren die Schott*innen hier durch einen recht gewöhnlichen Doom-Track, erst das Finale brennt sich wirklich ein. Eine stimmliche Variante, die auch der Closer "Rite" noch einmal ausreizen wird. Diese Konsequenz, es auch einmal absichtlich zu überreizen, ist es, die Cwfen von Genrekolleg*innen und -Vorbildern unterscheidet und dieses Debüt als besonders gelungen hervorhebt.

(Klaus Porst)

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Highlights

  • Bodies
  • Wolfsbane
  • Penance

Tracklist

  1. Fragment I
  2. Bodies
  3. Wolfsbane
  4. Reliks
  5. Whispers
  6. Fragment II
  7. Penance
  8. Fragment III
  9. Embers
  10. Rite

Gesamtspielzeit: 43:53 min.

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Armin

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2025-06-04 21:12:28 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

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