Skinny Lister - Songs from the yonder

Xtra Mile / Membran
VÖ: 09.05.2025
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10

Feste feiern
Eigentlich sind doch längst alle Pub-tauglichen Feier- und Vollsufflieder gesungen. Für Skinny Lister natürlich trotzdem kein Grund, auch nur ein bisschen leiser zu werden. Ihr neuestes Album ist zwar schon nach einer knappen halben Stunde vorbei, aber viel länger hält eh keiner durch, der den feucht-fröhlichen Fetenhits auf authentische Weise gerecht werden will.
Und was soll schon schiefgehen? "What could possibly go wrong?", fragen sie augenzwinkernd im stark alkoholisierten "Drinking song", bei dem sich das durch "Set us straight" noch verstärkte Klischeebild von auf dem Tisch wild herumschwingenden Tanzbeinen zwischen aneinanderknallenden Bierkrügen förmlich aufdrängt. Überall ansteckend gut gelaunte Menschen also, die nichts als Partymachen im Sinn haben – passenderweise auf der "Yorkshire Belle", die im hymnenhaften Opener gewürdigt wird. Das Vergnügungsschiff verkehrt zwar nicht nach Bristol, aber deswegen kann zu "Bristol bound" ja trotzdem gleich auch noch auf die Rückkehr in den heimischen Hafen angestoßen werden.
Wenn Skinny Lister also eines sind, dann trinkfeste Feierbiester, die es verstehen, ihre Gelage musikalisch und atmosphärisch ansteckend zu untermalen. Ein instinktives Gespür dafür, was für volle Humpen und zuckende Hüften sorgt, scheint ihnen in die Wiege gelegt. Da aber selbst der stärkste Ochse auch mal eine Pause braucht, sind Geselligkeitsqualitäten zum Glück nicht die einzigen Vorzüge von "Songs of the yonder". Ganz im Gegenteil hat es seine besten Momente mitunter dann, wenn die Band ihre ruhigeren Seiten wiederentdeckt. Das belegt kein Lied so gut wie das liebliche "Tumbling into something", bei dem Daniel Heptinstall das Mikro an Lorna Thomas abgibt, die mit ihrer sanften Stimme ohnehin einen angenehmen Kontrast zum vorherrschenden Raufboldgehabe bildet. Überzeugen können zudem die Abschnitte, in denen die beiden mit vereinten Kräften auftreten, wie das im ebenfalls zurückhaltenden "Everything" oder im an den Pogues-Klassiker "Fairytale of New York" angelehnten Titelsong der Fall ist.
Die Gruppe aus Greenwich kann allerdings auch im stilistischen Spaßmodus durchaus ernsteren Gedanken nachhängen, wie sie mit den thematisch ähnlichen "Plough on", "Back into the battle" und "Brave the waves" unter Beweis stellen, wobei diese von einer optimistischen Grundeinstellung durchdrungenen Durchhalteparolen wiederum auf jene guten Zeiten abzielen, in denen endlich wieder gemeinsam auf das Leben und die Liebe, auf Freundschaft und die Freude am Dasein angestoßen werden kann. Der heiter-schunkelige Trinkspruch "Glass to our days" ist daher der logische Schlussakkord zu einem Album, das an sich nichts Neues zu dieser Art Folk-Punk beitragen mag, aber zum Gelingen einer jeden sich bietenden Feiergelegenheit genauso gut geeignet ist wie jede andere gerne aufgelegte Pub-Platte.
Highlights
- Plough on
- Tumbling into something
- Bristol bound
- Glass to our days
Tracklist
- Yorkshire Belle
- Set us straight
- Song from the yonder
- Plough on
- Tumbling into something
- Bristol bound
- Drinking song
- Everything
- Back into the battle
- Brave the waves
- Glass to our days
Gesamtspielzeit: 29:49 min.
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