Minoh - Where it bleeds

Dackelton
VÖ: 25.04.2025
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10

Two is a party
Plattentests.de hat bekanntlich (auch) ein Herz für Winz-Bands – siehe unter anderem hier oder hier. Zugegeben: Dem Charme von Minoh zu widerstehen, würde selbst dann schwerfallen, wenn dem nicht so wäre. Das Duo, bestehend aus der koreanisch-deutschen Sängerin und Gitarristin Jamin Oh sowie dem nachnamenlosen Bassisten Guido, kann zwar zusammen "auf über 50 Jahre Erfahrung" in verschiedenen Szenen und Projekten zurückblicken. "Where it bleeds" ist dennoch das gemeinsame Debüt, und die Follower-Zahlen bewegen sich je nach Plattform im drei- beziehungsweise geradeso vierstelligen Bereich. Welch Ungerechtigkeit! Die Aachener*innen haben nämlich einen Sound am Start, der gleichermaßen nach westdeutschem Proberaum wie nach internationalem Parkett klingt und sich ungeachtet der offensichtlichen Inspirationen absolut eigenständig präsentiert.
Dass die Musiker*innen trotz einer gewissen Betagtheit immer noch genügend Punk in den Backen haben, zeigt allein der provokante Titel des Openers und Semi-Titeltracks "Lick me where it bleeds". Die hier zur Schau gestellte Mischung aus Riot-Grrrl-Attitüde und flotter Indie-Gitarre wird dem selbstvergebenen Etikett "Disco-Punk" absolut gerecht. Der Großteil des restlichen Albums hingegen nimmt sich einer zunächst vielleicht etwas altmodisch anmutenden, jedoch hocheffektiven Alternative-Mischung in verschiedenen Schattierungsgraden an. Unterstützt durch elektronische Backings hängt zum Beispiel "Mute" zwischen den Stühlen Tanzbarkeit und Rock-Ausbruch und ist dann gar nicht so weit entfernt von ähnlich gelagerten großen Formationen wie Garbage oder Skunk Anansie. Auch "Withered tree" als erhabene Fast-schon-Trip-Hop-Einlage lebt vor allem von den stimmlichen Qualitäten Ohs, die immer wieder an Skin oder auch an Cassandra Ford von The Vincent Black Shadow erinnert.
Das Kuckucksei "Painful reminder" überlässt zwischendurch Guido die Vocals und den Achtzigern die Führung, auch "Look inside" lässt zwischenzeitlich seinen elektronischen Klängen freien Lauf. In erster Linie wollen Minoh bei aller Club-Tauglichkeit allerdings lauthals rocken, wie sie im Schlussteil wieder unter Beweis stellen. "Waves" entwickelt am Ende einen unwiderstehlichen Drive, wenn Oh immer wieder wiederholt: "Deep down in me / I feel the poison in my mind." Es gibt keinen Ausweg, und die zwischen Aggression und Unbehagen pendelnde Sängerin überzeugt mit ihrem Vortrag auf ganzer Linie. "The witness" zerkloppt dann auch die letzten Gitarren auf den Monitorboxen, der Sack wird zugemacht. Und für diese neun kleinen Hits, die Minoh hier versammelt haben, wünscht man ihnen per se eine größere Aufmerksamkeit, als das hinreißende Billig-Video zur Single noch suggeriert.
Highlights
- Lick me where it bleeds
- Mute
- Waves
Tracklist
- Lick me where it bleeds
- Million miles
- Mute
- Withered tree
- Painful reminder
- Midlife crisis
- Waves
- Look inside
- The witness
Gesamtspielzeit: 31:29 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
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Vive Postings: 1179 Registriert seit 26.11.2019 |
2025-05-08 13:59:14 Uhr
Och.. na ja. |
Ralph mit F Postings: 733 Registriert seit 10.03.2021 |
2025-05-08 13:54:12 Uhr
Sehe ich ebenfalls nicht so, zumal es um eine positive Review geht (über die sich die Band gerade auch sehr freut).Viel eher finde ich Vokabeln wie "respektlos", "elitär" und "herablassend" im vorliegenden Kontext über alle Maßen befremdlich und unangemessen. |
Rochen Postings: 572 Registriert seit 15.10.2022 |
2025-05-08 12:54:06 Uhr
Sehe ich nicht so. |
Vive Postings: 1179 Registriert seit 26.11.2019 |
2025-05-08 12:09:47 Uhr
Ja doch.. respektlos und elitär |
Ralph mit F Postings: 733 Registriert seit 10.03.2021 |
2025-05-08 12:06:31 Uhr
Och … na ja. |
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Referenzen
Jamin & The O's; Arxx; Garbage; Skunk Anansie; Yeah Yeah Yeahs; Sleater-Kinney; The Vincent Black Shadow; The Joy Formidable; Gossip; Blood Red Shoes; Bloc Party; Metric; Le Tigre; Bikini Kill; The Donnas; Liz Phair; PJ Harvey; The Raveonettes; Kosheen; Pandora's Bliss; The Distillers; Republica; Hole; Guano Apes; New Order; Linkin Park
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- Minoh - Where it bleeds (11 Beiträge / Letzter am 08.05.2025 - 13:59 Uhr)