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Counting Crows - Butter miracle, the complete sweets!

Counting Crows- Butter miracle, the complete sweets!

BMG / Universal
VÖ: 09.05.2025

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Vereinigte Staaten

Counting Crows lassen es bekanntlich gern etwas gemütlicher angehen. Die kalifornischen Neunziger-Überlebenden haben die letzten zehn Jahre mit allerlei Nebenprojekten verbracht. So vertonten sie etwa den verschollenen Titeltrack ihres 93er-Debüts "August and everything after" mit Orchester oder stampften kurzerhand ihr eigenes Festival in New York aus dem Boden. Während der Pandemie hat Frontlocke Adam Duritz außerdem spaßige Kochvideos auf Instagram verbreitet. Seit "Somewhere under wonderland" aber gab es kein neues Album – bis jetzt. Und da ein gutes Fundament oftmals hält, was es verspricht, knüpfen Counting Crows an ihre schon 2021 vorsorglich "Butter miracle, suite one" betitelte EP an. Statt darauf weitere Kurzwerke folgen zu lassen, macht die Band Nagel mit Köpfen und vollendet das Projekt auf einen Schlag. "The complete sweets!" bedeutet: fünf neue Songs, also quasi ein halbes zusätzliches Album. Immerhin! Und im Kontext des Gesamtwerks strahlen selbst die altbekannten Nummern noch einmal heller.

Denn auch im 34. Band-Jahr beweisen Counting Crows, warum sie weiterhin zur Königsklasse in Sachen herbstlich-warmer Sounds und detailreichem Storytelling gehören. Zum wiederholten Male entwerfen sie ein buntes Figurenkabinett: Das Sextett besingt im bereits seit vier Jahren wundervollen "Angel of 14th Street" mit Saxofon und starkem Rock-Abgang den König des Union Square, Bandleader Bobby von "Bobby And The Rat-kings" trifft später auf "Dorothy in drag", in "Elevator boots" begegnet er außerdem Alice und noch zahlreichen anderen Damen. Es ist ein einziges, liebevoll-chaotisches Getümmel zwischen New York City und San Francisco, zwischen gut abgehangenem Midtempo und krachigen (Classic-)Rock-Momenten. Zwar darf in "The tall grass" auch mal ein Drumcomputer pluckern, doch insgesamt bleiben Counting Crows ihrer rauen, handgemachten Ästhetik treu. Das haben sie auch für die fünf Neuankömmlinge nicht geändert.

"With love, from A-Z" entfaltet eine dezent muckermäßige Rock'n-Roll-Grandezza, die "from Manhattan to Mars" reicht und mit Bar-Piano und entfesselter Gniedelgitarre bestens unterhält. "Under the aurora" wiederum reiht sich mit seinem Charme später gar beinahe unter die größten Upbeat-Hits der Band ein: "We are evolving / From night to morning / And I want to believe in something." Counting Crows sammeln weiterhin Biografien und Bundesstaaten wie sonst nur The Gaslight Anthem (mit denen sie 2025 auf Tour gehen) oder das Einwohnermeldeamt. Darf es auch ein bisschen Oklahoma sein? "Spaceman in Tulsa" schmeißt sich voller Inbrunst in eine schmissige Hymne über das, was Duritz niemals sein wollte: ein "motherfucking rock and roll star". So flott und augenzwinkernd geht die Band selten ans Werk, und die gute Laune zündet sofort. Auch "Boxcars" bittet zum ausgelassenen Tanz, obwohl sein Blues-Riff etwas an Depeche Modes düsteres "I feel you" erinnert. Ist der Jungbrunnen, den so viele Dad-Rock-Acts vergeblich suchen, etwa doch irgendwo in einem der 50 US-Bundesstaaten versteckt? Im regnerischen Virginia vielleicht? Bei jedem "Yeah!" glaubt man ein Stück mehr daran, dass Counting Crows ihn längst gefunden haben.

(Ralf Hoff)

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Highlights

  • Spaceman in Tulsa
  • Under the aurora
  • Angel of 14th Street

Tracklist

  1. With love, from A-Z
  2. Spaceman in Tulsa
  3. Boxcars
  4. Virginia through the rain
  5. Under the aurora
  6. The tall grass
  7. Elevator boots
  8. Angel of 14th Street
  9. Bobby And The Rat-kings

Gesamtspielzeit: 40:53 min.

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User Beitrag

MickHead

Postings: 5045

Registriert seit 21.01.2024

2025-05-15 09:18:31 Uhr
Laut.de 4/5

https://laut.de/Counting-Crows/Alben/Butter-Miracle,-The-Complete-Sweets!-125211

Obrac

Postings: 2641

Registriert seit 13.06.2013

2025-05-14 12:58:14 Uhr
Leider ist es so. Auch nach mehreren Durchgängen bleibt es wieder nett oberflächlicher Altherrenrock ohne wirkliche Höhepunkte. Ich wusste, dass etwas Großes auf uns zukommen würde, und ich wusste auch, dass ich falschliegen würde.

Vive

Postings: 1170

Registriert seit 26.11.2019

2025-05-14 12:46:57 Uhr
ich wünschte ich könnte mich für die neueren CC sachen begeistern, aber sie wirken auf mich so beliebig, so unintim, dass ich doch meist bei den ersten beiden alben bleibe.

MickHead

Postings: 5045

Registriert seit 21.01.2024

2025-05-09 11:08:56 Uhr
Komplette Playlist bei YouTube:

https://www.youtube.com/playlist?list=OLAK5uy_nhu_gqbpZsAGtVu2MNqI1wkwGXbPpS8vY

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 28634

Registriert seit 08.01.2012

2025-05-07 21:02:44 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

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