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Tunde Adebimpe - Thee black boltz

Tunde Adebimpe- Thee black boltz

Sub Pop / Cargo
VÖ: 18.04.2025

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Aus der Deckung

Im Grunde ist es ja doch ein wenig unhöflich, beim Soloprojekt eines Musikers gleich im ersten Satz dessen eigentliche Bandherkunft unterzubringen. Daher verschieben wir das elegant auf den zweiten und stellen klar, dass Tunde Adebimpe festes Mitglied und Sänger von TV On The Radio ist. Mehr noch: Er gehört zu den Gründern dieser seit mittlerweile fast einem Vierteljahrhundert durch vielfältige künstlerische Welten reisenden Formation. Die Idee einer eigenständigen Veröffentlichung abseits des Banduniversums trug Adebimpe nach eigenem Bekunden schon etwas länger mit sich herum, vor geraumer Zeit begann er damit, die zuvor losen Fäden schließlich mehr und mehr zusammenzuknoten. "Thee black boltz" ist nun das Ergebnis seiner kreativen Selbstständigkeit und erscheint satte elf Jahre nach "Seeds", dem letzten Album von TV On The Radio.

Für Adebimpe markiert es das doppelte Ende einer Pause, denn vor einigen Monaten hatte sich seine Stammband nach ausgiebiger Auszeit für Liveauftritte kraftvoll zurückgemeldet. Wer nun auf "Thee black boltz" Musik im bekannten Stil erwartet, wird einerseits nicht enttäuscht, andererseits aber auch mit Ausdrucksformen überrascht, die vom bewährten Muster abweichen. Nach kurzem Intro bohrt sich "Magnetic" als frühes Highlight tief in den Gehörgang und sucht doch recht deutlich die Nähe zu Klängen, die von TV On The Radio bekannt sind. Das gilt auch für "Ate the moon", das sich als flimmernd-unruhiges, aber auch dezent unentschlossenes Etwas anschließt. In der Folge umarmt Adebimpe den Pop, eingeleitet von "Pinstack", dessen Textzeile "Well baby it's showtime" selbige ankündigt. Im zurückhaltenden "Drop" gibt sich der Erzähler mit der Frage "But will I feel it when I drop?" zunächst rätselnd, dann hilfesuchend: "I'm gonna need somebody's help (in this life)."

Ausgebrannt habe er sich gefühlt nach vielen Jahren der Vollbeschäftigung, die sich nicht nur aus seinem musikalischen Schaffen, sondern auch aus anderen Betätigungen ergab. Schließlich tritt Adebimpe unter anderem als Zeichner, Regisseur und Schauspieler in Erscheinung, zuletzt beispielsweise in der Serie "Star Wars – Skeleton Crew". "Thee black boltz" kommt entsprechend als eine Art Befreiungsschlag daher, mit dem sich der Musiker wieder aus der Deckung wagt und seine Gedanken in Songs zum Ausdruck bringt. Dass die ganze Angelegenheit nicht zum großen Wurf gerät, liegt einerseits an der Stilfülle, die sich nicht zur Einheit zusammenfügen mag, andererseits an einigen Songideen, die nicht immer konsequent auf den Punkt gebracht werden. Da das Album aber eben auch viele feine Momente bereithält und man feststellt, wie sehr einem Adebimpes Stimme gefehlt hat, dürfen wir mit Fug und Recht von einem ordentlichen Solodebüt sprechen. Und auch, wenn es unhöflich sein mag, den Fokus immer wieder auf seine Band zu richten: Wie wird es weitergehen mit TV On The Radio? Der Sänger betonte in einem Interview, wie gut sich die gemeinsame Rückkehr auf die Bühne angefühlt habe. Wir wären bereit für ein neues Album, überbrücken die Wartezeit aber gern mit den vorliegenden 35 Minuten.

(Torben Rosenbohm)

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Highlights

  • Magnetic
  • Drop
  • Blue

Tracklist

  1. Thee black boltz
  2. Magnetic
  3. Ate the moon
  4. Pinstack
  5. Drop
  6. ILY
  7. The most
  8. God knows
  9. Blue
  10. Somebody new
  11. Streetlight nuevo

Gesamtspielzeit: 35:22 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

didz

Postings: 2516

Registriert seit 29.06.2017

2025-04-23 20:56:15 Uhr
kann man so unterschreiben. landet bei mir irgendwo zwischen ner 6.5 und 7, was aber nich weiter schlimm is.
ein sehr schönes album, erwartungen erfüllt.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 28661

Registriert seit 08.01.2012

2025-04-23 20:44:34 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?

embele09

Postings: 65

Registriert seit 06.11.2024

2025-04-20 23:29:12 Uhr
Album gefällt mir schon sehr gut, erste Eindrücke scheinen sich auf Albumlänge ( -kürze, nur knapp 33 Minuten! ) zu bestätigen. Nach den guten Singles Drop und Magnetic zeigt sich, dass der Mann Lust zu haben scheint, seine eigene Diskographie zu erweitern. Gut so !
Cooles Album, das einerseits nachdenkliche Texte hat und zusätzlich super tanzbaren
Indiesound zu bieten hat. Mit dem typisch Eindrücklichen in seiner Stimme.
Highlight des jungen Jahres.

MickHead

Postings: 5106

Registriert seit 21.01.2024

2025-04-18 11:02:05 Uhr
Jetzt komplett bei Bandcamp:

https://tundeadebimpe.bandcamp.com/album/thee-black-boltz

Musikexpress 3.5/6

https://forum.musikexpress.de/reviews/tunde-adebimpe-thee-black-boltz/

Rolling Stone 3.5/5

https://www.rollingstone.de/reviews/tunde-adebimpe-thee-black-boltz/

didz

Postings: 2516

Registriert seit 29.06.2017

2025-04-15 21:42:54 Uhr
das album wird eine vertonte herzliche umarmung
Zum kompletten Thread

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