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Idle Heirs - Life is violence

Idle Heirs- Life is violence

Relapse / Membran
VÖ: 11.04.2025

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Bedrohliches aus der Einöde

Vor über 30 Jahren gründete Josh Ingram in Kansas City die Band Coalesce. Irgendwo zwischen Mathcore und Post-Hardcore war das musikalische Tun angelegt, allerdings bestimmten in der Folge nicht nur künstlerische Lebenszeichen die Szenerie, sondern auch ein munterer Wechsel zwischen Auflösung und Neubeginn. Seit geraumer Zeit setzte das Konstrukt Coalesce Staub an und Ingram widmete sich anderen Betätigungsfeldern. Das Interesse an harten Klängen ist in der Zwischenzeit aber offenkundig nicht vollständig versiegt, denn im Verbund mit dem Produzenten und Musiker Josh Barber hat er sich jetzt zu einem neuen Projekt zusammengetan. Idle Heirs nennt sich das Duo, das sein Debüt "Life is violence" im Post-Metal angesiedelt hat und auf über 50 Minuten mit gehöriger Wucht unbarmherzig zuschlägt. Etwas anderes wäre bei diesem Albumtitel auch schwer vorstellbar.

Dabei geht es zunächst eher zurückhaltend los, denn der Opener "Loose tooth" nimmt sich die gebotene Zeit, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Nahezu sanfte Stimme, eine gemächlich daherkommende Gitarre: Idle Heirs schleichen sich heran, statt direkt den ersten Punch zu setzen. Den Wackelzahn holt man sich dann aber doch, denn nach etwas mehr als der Hälfte des starken Auftaktsongs reißen Ingram und Barber die betuliche Kulisse schwungvoll ein. Die Stimmbänder glühen, die Soundkulisse brodelt. Damit ist der Ton für alles Weitere gesetzt, denn neben ein paar zurückgenommenen Augenblicken sind es vor allem die ungehemmt sägenden Riffs und Klangwände, die das Album über den Durchschnitt heben. Gleich vier der acht Titel, die unter Mitwirkung befreundeter Musiker in norwegischer Einöde zusammengestellt wurden, durchbrechen die Sechs-Minuten-Marke. Die Offenheit für das Langformat geht erfreulicherweise nie auf Kosten der Spannung. "Dim shepherd" und "Dead ringer" sind dafür die herausragenden Beispiele.

Die bezwingende Stärke von "Life is violence" resultiert aber nicht nur aus den durchgehend mindestens guten einzelnen Stücken, sondern insbesondere aus dem runden Gesamtbild, das sich aus den vielen Elementen ergibt. Das Duo erzeugt eine bedrohliche Atmosphäre, die sich nahezu durch die komplette Spielzeit zieht, packt an den passenden Stellen fest zu und entlässt die Zuhörerschaft stets dann, wenn eine kurze Atempause erforderlich ist – um in hübscher Regelmäßigkeit wieder vortrefflich zu eskalieren. Solcherlei Laut-leise-Dynamik ist in den musikalischen Sphären, aus denen Idle Heirs stammen, zwar keine Seltenheit – die Konsequenz, mit der die US-Amerikaner das hier hochwertig ausleben, verdient aber mehr als nur höflichen Applaus. Erst ganz am Ende, im finalen "Momma", kommt die Soundwalze fast gänzlich zur Ruhe und findet einen gleichermaßen passenden wie versöhnlichen Ausklang.

(Torben Rosenbohm)

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Highlights

  • Rare bird
  • Dim shepherd
  • Dead ringer

Tracklist

  1. Loose tooth
  2. Rare bird
  3. Jaded mountain
  4. Lemonade stands
  5. Dim shepherd
  6. Pillow talk
  7. Dead ringer
  8. Momma

Gesamtspielzeit: 50:49 min.

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User Beitrag

Mann 50 Wampe

Postings: 4238

Registriert seit 28.08.2019

2025-04-17 17:39:44 Uhr
Aber auch schon tausend mal gehört...

Klaus

Postings: 10687

Registriert seit 22.08.2019

2025-04-17 17:10:53 Uhr
Das gefällt.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 28588

Registriert seit 08.01.2012

2025-04-16 20:41:23 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

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