Alessia Cara - Love & hyperbole

Def Jam / Universal
VÖ: 14.02.2025
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 5/10

Still here
"No room for you on my plate / I need some energy to save." Durchaus verständliche, aber auch etwas irritierende Zeilen, hat es Alessia Cara im Laufe ihrer Karriere ja nie an Energie gemangelt. Obwohl sie mit Singles wie "Here" oder "Scars to your beautiful" viel Airplay sammeln konnte, blieb der ganz große Erfolg für die kanadische Musikerin aus. Trotzdem verlor sie nie die Motivation und zog ihr Ding mit einer Reihe von der Kritik durchaus positiv aufgenommener Alben weiter durch. Ihre vierte Platte "Love & hyperbole" wird höchstwahrscheinlich ebenso keine Popularitätsexplosion herbeiführen, verdient sich jedoch zumindest den Meilenstein für die erste Plattentests.de-Rezension. Das eingangs zitierte "Left alone" steht mit seinen dezent jangligen Gitarren dabei stellvertretend für diesen geschmackvollen, lebendig arrangierten Soul-Pop, der abgesehen vom eher nichtssagenden "Garden interlude" über die volle Laufzeit überzeugt.
Mit einem durchgehend relaxten Vibe schmiert Cara akustischen Honig auch über unangenehme Themen, die sich sonst weniger einfach schlucken lassen würden. Der Opener "Go outside!" kreist um Isolation und Unsicherheiten, drängelt mit seinem tighten Beat, fidelen Keyboards und ebensolchen Vocal-Spuren samt Aufforderung im Titel entsprechend nach draußen. "If you really care / Then why am I feeling you just slipping through my hands?", fragt das famose "Dead man", dessen Schepper-Drums und angriffslustige Bläser fest zupacken, bis eine Big-Band-Bridge kurz die Wände wackeln lässt. Das Four-Letter-Word steht nicht zufällig vorne beim am Valentinstag erschienenen "Love & hyperbole", doch begegnet Cara emotionalen Beziehungen aus verschiedenen Perspektiven. Im Gegensatz zum Frust von "Dead man" kanalisiert das späte Highlight "Slow motion" pure verliebte Hingabe: "No one gets me quite like you do / So I'ma bet it all on you."
Trotz der konstant sommernachtswarmen Stimmung setzt "Love & hyperbole" genug Akzente, um nicht in Gleichförmigkeit zu versinken. Ihr Balladen-Händchen beweist Cara in "Drive" und vor allem im wundervollen "Subside", das sich selbst viel Raum zur Entfaltung lässt. An anderer Stelle schlängelt sich "Run run" mit Reggae-nahem Groove durchs Dickicht, während "Get to you" die Gitarren in bester Neunziger-Manier aufdreht. Der Sechssaiter steht ebenso im Fokus von "(Isn't it) Obvious", in dem John Mayer ein bisschen john-mayern darf, um Caras trostvolle Worte zu unterstreichen: "Fears are only false creations / Just as vibrant as we paint them." Nachdem "Nighttime thing" einen von dramatischen Streichern unterstützten Ausflug in die Carly-Rae-Jepsen-Disco unternommen hat, beginnt mit "Feels right" ein halbakustisches Schlussdrittel, in dem der organische Bandsound besonders gut zur Geltung kommt. Der Piano-Schmachter "Fire" lehnt sich hier Richtung Country, bevor "Clearly" als versöhnlicher Rausschmeißer nach der Überbrückung persönlicher Distanzen greift: "I feel the ocean between us closing in." Dass Alessia Cara genug Energie hat, ganze Kontinente zusammenzurücken, glaubt man ihr aufs Wort.
Highlights
- Dead man
- Subside
- Slow motion
Tracklist
- Go outside!
- Left alone
- Dead man
- Subside
- Run run
- Drive
- Get to you
- (Isn't it) Obvious
- Garden interlude
- Nighttime thing
- Feels right
- Fire
- Slow motion
- Clearly
Gesamtspielzeit: 45:36 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Mr Oh so Postings: 3297 Registriert seit 13.06.2013 |
2025-03-04 16:31:43 Uhr
Hauptsache, Ihr geht's gut |
zolk Postings: 1357 Registriert seit 15.01.2024 |
2025-03-04 13:50:29 Uhr
"Subside", soviel kann man schon mal festhalten, ist wirklich ein wunderschöner Song, der gute Laune macht... :-) |
MickHead Postings: 4979 Registriert seit 21.01.2024 |
2025-02-25 18:36:46 Uhr
Komplette Playlist bei YouTube:https://youtube.com/playlist?list=OLAK5uy_kG_IyeAEb5Vyhxr0ETM73qmimj_WnMiLk&si=7giP8cUFg_srQsmj |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 28611 Registriert seit 08.01.2012 |
2025-02-24 19:50:39 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert. Meinungen? |
MickHead Postings: 4979 Registriert seit 21.01.2024 |
2024-10-22 11:30:11 Uhr
Die italienisch-kanadische Singer-Songwriterin "Alessia Cara" aus Mississauga, Ontario, kündigt für den 14.02. ihr 4. Studioalbum "Love & Hyperbole" an. Es folgt auf "In The Meantime" von 2021.Genre: Indie Pop, Alternative R&B, Soul 2 Songs bisher geteilt: "(Isn't It) Obvious" https://www.youtube.com/watch?v=hmLnKnNh2ns&t=184s "Dead Man" https://www.youtube.com/watch?v=IXjYdcYX7qk |
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Referenzen
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