David Gray - Dear life

Laugh A Minute / Secretly / Cargo
VÖ: 17.01.2025
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10

Der Vertraute
Es gibt Künstler, die wachsen oder verändern sich mit jedem neuen Album. Und es gibt solche, die ihre Nische perfektionieren. David Gray gehört zur zweiten Kategorie. Sein 13. Album "Dear life" bringt die gewohnte Mischung aus schwermütigem Akustik-Pop und elektronischen Nuancen mit, die ihn schon 1998 mit "White ladder" zu seinem größten kommerziellen Erfolg verhalfen. Musikalisch knüpft Gray 27 Jahre später immer noch genau dort an. Der Opener "After the harvest" beispielsweise könnte ein Relikt seines zweiten Albums sein. Die warme Melancholie, die durchdacht eingesetzten elektronischen Tupfer – all das hat man von dem Songwriter in ähnlicher Form schon gehört. Und genau hier liegt die Krux: Während die Vertrautheit angenehm einlullend ist, fehlt es an Funken, die einen wirklich in den Bann ziehen.
Zugegebenermaßen lässt sich im Fall von Gray aber nur auf hohem Niveau meckern: Denn auch wenn es keine Überraschungen gibt, ist "Dear life" ein Album, das danach verlangt, sich vollends darauf einzulassen. Mit "Plus & minus" folgt direkt nach dem Opener ein Highlight. Das Duett mit Sängerin Talia Rae ist im Vergleich zu anderen Songs mit mehr sanften Beats unterlegt und blendet dynamische Klaviersounds ein. Gray schlägt die Brücke zwischen Eingängigkeit und musikalischer Tiefe. So geschickt gelingt ihm das kein zweites Mal auf diesem Album. Stattdessen liegt der Fokus häufiger auf zarter Gitarrenbegleitung, wie im brav-zurückhaltenden "I saw love". Auch "That day must surely come" bleibt mit gezupften Saiten eher blass. Wesentlich ambitionierter klingt Gray bei "Leave taking". In fast sieben Minuten präsentiert der Songwriter ein opulentes Arrangement aus Streichern und Holzbläsern, ohne das Stück dabei zu überladen. Besonders interessant sind auch die subtilen, elektronischen Einwürfe, die nur als Grundrauschen zu vernehmen sind. Seinen Gesang schichtet er mit unregelmäßigen Ausrufen, die ebenfalls nur als Hintergrundbeschallung wahrnehmbar sind.
"Sunlight on water" kommt dagegen reduzierter daher. Nur mit Klavier und seiner eindringlichen Stimme erschafft Gray hier eine entschleunigte Atmosphäre. Trotz aller Intimität ist die Ballade allerdings auch vorhersehbar. In seinem gewohnten Rahmen schafft Gray durchaus Abwechslung, aber keine Aha-Effekte. Auch thematisch bewegt er sich gewohnt zwischen Liebe, Verlust und Vergänglichkeit. "Dear life" verlässt sich zu sehr auf die altbekannten Stärken von David Gray, ohne dabei echte Akzente zu setzen.
Highlights
- Plus & minus (feat. Talia Rae)
- Leave taking
Tracklist
- After the harvest
- Plus & minus (feat. Talia Rae)
- Eyes made rain
- Leave taking
- I saw love
- Fighting talk
- Sunlight on water
- That day must surely come
- Singing for the pharaoh
- Acceptance (It's alright)
- Future bride
- The only ones
- The first stone
Gesamtspielzeit: 60:21 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27973 Registriert seit 08.01.2012 |
2025-01-31 20:27:22 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert. Meinungen? |
DonDominik Postings: 3 Registriert seit 29.01.2025 |
2025-01-30 14:39:07 Uhr
Ich find's auch schade, dass Mr. Gray in Deutschland inzwischen so wenig beachtet wird (es gibt aber nen schönen Audio-Bericht vom Deutschlandfunk zum neuen Album, einfach mal googlen) - aber ich denke trotzdem auch, dass etwas grobe Auslassungen zu (subjektiven) Kritiken nicht gerade zum positiven Diskurs beitragen... ;-) Zumal ich - durchaus ein wenig DG-Fanboy - sagen muss, dass ich das neue Album zwar fein, aber eben auch nicht außerordentlich überwältigend finde. Das ist gepflegter Erwachsenen-Songwriter-Kram. Trotzdem vermisse ich den Jeans-tragenden David Gray. Neulich nochmal "A Century Ends" aufgelegt - man, das war schon was völlig anderes. Und dennoch: Auch die jüngeren Outputs will ich nicht missen, aber so richtig packen tut mich das einfach nicht mehr... |
The Libertine Postings: 251 Registriert seit 29.08.2022 |
2025-01-24 20:00:31 Uhr
@MickHead ein paar Promogänge zurückschalten bitte! Das du hier offensichtlich zu Promozwecken Künstler/Künsterinnen supportest (hab dadurch auch schon einiges entdeckt, danke dafür!) ist per se nichts Schlechtes, aber es wird dann unpassend wenn dir Bewertungen nicht passen und dann engstirnig rumgenörgelt wird. |
MickHead Postings: 3467 Registriert seit 21.01.2024 |
2025-01-24 19:42:43 Uhr
Ganz aktuell:UK Albums Chart # 25 UK Physical Albums Chart # 3 UK Update Albums Chart # 5 UK Albums Sales Chart # 3 UK Vinyl Albums Chart # 7 UK Albums Downloads Chart # 1 UK Independent Albums Chart # 1 Scottish Albums Chart # 4 Stereoboard 4/5 https://www.stereoboard.com/content/view/246362/9 The Upcoming 4/5 https://www.theupcoming.co.uk/2025/01/17/david-gray-dear-life-album-review/ |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27973 Registriert seit 08.01.2012 |
2025-01-18 16:30:48 Uhr
Mein lieber Armin!Schon wieder gehässig? Nein diese Aussage wird mir nicht gerecht. Nach den Rezensionen der Vergangenheit, ist das Wort Verriss kein Fehltritt! Ich meinte auch den Rest Deiner Aussage. Dass wir zum VÖ noch keine Rezension online haben, kann im Allgemeinen verschiedene Gründe haben, von einer späten Bemusterung bis Krankheit. Einen Verriss darfst Du natürlich gerne immer befürchten, wann immer Du es möchtest. |
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Referenzen
Van Morrison; Ryan Adams; Glen Hansard; Ray LaMontagne; Paolo Nutini; Ben Howard; Tracy Chapman; Damien Rice; Ron Sexsmith; Tom McRae; Lucky Jim; Ben Hamilton; Willy Porter; Snow PatrolAmos Lee; Eddie Vedder; Newton Faulkner; Willy Porter; David Kitt; Nick Drake; Howie Day; Jason Mraz; John Mayer; Eagle Eye Cherry; I Am Kloot
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