Explosions In The Sky - American primeval (Soundtrack from the Netflix Limited series)

Netflix
VÖ: 09.01.2025
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 2/10

Weite, immer weiter
Das Ende naht! So zumindest die Vermutungen rund um Explosions In The Sky vor einigen Jahren. Eine abgesagte Tour, langes Stillschweigen und plötzlich eine Ankündigung: "End", der Titel des achten Albums der Texaner. Anfang 2025 das nächste Zeichen: Wir haben noch lange nicht fertig, das Ende noch lange nicht in Sicht. Parallel zur Ankündigung der gleichnamigen Serie erscheint nämlich "American primeval", eine Soundtrack-Arbeit zu dieser. Fünf solche stehen bereits in der Diskografie der Band, deren Sound sowieso etwas cineastisch Ausladendes hat.
Zur Miniserie, welche den "Utah War" zwischen mormonischen Siedlern und der amerikanischen Regierung thematisiert, begeben sich Explosions In The Sky nun also in Western-Gefilde. Den Einstieg markieren feine, warme Gitarrenakkorde, während tiefe Streicher Schwermut und Sehnsucht ausstrahlen. Sowie Weite und Atmosphäre – passend zum Setting der Serie. Kriegerisches? Zumindest durch die Band nicht präsent. Stattdessen regiert der Schönklang. Er setzt sich fort im wunderschönen "Ghosts", bei dem eine einsame Melodieführung die – nun ja – gespenstische Szenerie durchschneidet. Kleine, vergleichsweise kurze Momente sind es, die Explosions In The Sky hier entwerfen. Fernab des ausladenden Crescendo-Cores, die das Genre ausmacht. Füllen sie üblicherweise die gleiche Spielzeit mit vier bis sieben Tracks, sind es hier derer zwölf, in denen das Quartett seine instrumentalen Landschaften malt. Beschwerliche Straßen wie bei "Hard road" inklusive.
Diese sind in Utah, wo die Serie spielt, vor allem von weiten, aber gebirgigen Wüstenlandschaften durchzogen. Soundberge, die es zu erklimmen gilt, fehlen überwiegend auf "American primeval", die Band widmet sich lieber mit gedämpften Schlägen dem "Horizon". Im Laufe der Zeit fahren Explosions In The Sky die Dichte des Sounds insgesamt sogar noch weiter zurück. Ein Dröhnen dominiert "A melancholy" und "Snow" reflektiert überwiegend die glitzernden, schönen Seiten des Weiß, ehe sie doch noch kurz erscheint, die Lärmwalze. Das Ziel des Soundtracks, eine perfekte Abstimmung zwischen Ton und Bild in den Momenten zu schaffen, in denen letztere ohne große Worte wirken kann, scheint erreicht. Explosions In The Sky erzeugen sofort ein Kopfkino, welches Lust macht. Darauf, herauszufinden, wie sich hier alles zusammenfügt. Wie das, was auch ohne Bilder wunderbar funktioniert und in vielen, kleinen Schritten einwirkt.
Highlights
- The fort
- Hard road
- Snow
Tracklist
- The fort
- Ghosts
- Memories
- Hard road
- Adam Ondi Ahman
- Horizon
- Jacob's descent
- A melancholy
- Snow
- All my fault
- A massacre
- This land
Gesamtspielzeit: 43:53 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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OMalley Postings: 923 Registriert seit 16.01.2022 |
2025-01-31 20:33:32 Uhr
Nachvollziehbare Rezension. Hab sie jetzt mehrfach durch und meistens läuft sie an Spieleabenden im Hintergrund, oder wenn ich am PC surfe. Lenkt wenig ab, hat aber einige herausragende Momente. |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 28017 Registriert seit 08.01.2012 |
2025-01-31 20:26:51 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert. Meinungen? |
tjsifi Postings: 872 Registriert seit 22.09.2015 |
2025-01-17 13:18:00 Uhr
Als Soundtrack absolut fantastisch! Als reines Album "zum hören" nicht so gut geeignet. Serie fand ich übrigens auch stark. |
OMalley Postings: 923 Registriert seit 16.01.2022 |
2025-01-11 08:12:31 Uhr
Danke! Hab es einmal durch, aber mehr beiläufig waberte es durch die Wohnung. Ich werde der Platte mal mehr Aufmerksamkeit widmen, klang aber alles gut. Den Trailer zur Serie hab ich mir auch angesehen, aber bin noch nicht sicher, ob ich wegen des Soundtracks mal reinschaue. Berichtet mal, ob es such lohnt. |
zeckezichter Postings: 494 Registriert seit 07.11.2021 |
2025-01-10 14:47:54 Uhr
Oh, dann schaue ich vielleicht doch mal in die Serie rein. |
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Referenzen
God Is An Astronaut; If These Trees Could Talk; Collapse Under The Empire; This Will Destroy You; Movement Of Static; We Lost The Sea; Postcards From The Badlands; Circadian Eyes; I Am No Hero; Ef; Maybeshewill; Do Make Say Think; Fly Pan Am; Godspeed You! Black Emperor; We Are Winter's Blue And Radiant Children; Grails; Red Sparowes; Mono; Russian Circles; Sleepmakewaves; Caspian; Mogwai; The Album Leaf; A Swarm Of The Sun; Jonny Greenwood
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