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Hi! Spencer - Oben

Hi! Spencer- Oben

Uncle M / Believe / Cargo
VÖ: 22.03.2024

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Kopf hoch

Nostalgisch sind die Erinnerungen an die kultige Kinderserie der Achtziger: Spencer, der gelb-fellene Moderator von "Hallo Spencer", hatte sein Dorf aus dem Studio immer im Blick und ließ seine jungen Zuschauer durch spontane Schalten live am Leben der dortigen Gemeinschaft teilhaben. Rund um Poldi, den menschenfressenden Mini-Drachen, die redseligen Schwestern Mona und Lisa im Hausboot, die gute Seele Kasimir und die drei Quietschbeus gab es allerhand zu berichten. Jan Böhmermann huldigte den Figuren jüngst mit seinem Projekt zumindest indirekt.

Hi! Spencer heißt auch die Band von Sven Bensmann, der als Comedian durch die Lande tourt und ein durchaus großes Publikum hinter sich versammelt. Mit seiner Band musiziert er bereits seit dem Abitur. Außerhalb ihrer Heimatstadt Osnabrück, wo die fünf besten Freunde regelmäßig vor ausverkaufter Halle spielen, finden Hi! Spencer bislang eher in der Nische statt. Das erscheint kurios, nimmt man ihren äußerst zugänglichen Sound irgendwo zwischen Indie, Rock und Pop(-Punk).

Und umso kurioser, hört man ihr drittes Album "Oben". "Hallo Jolien" spendiert Umarmungen en masse, springt mit zwei Füßen in die Melodiepfütze. Wer sich ob der simplen Lyrics zunächst am Kopf kratzt, merkt alsbald, dass man dem positiven Sog des Songs dennoch kaum entkommt, sofern man sich dem Genre nicht gänzlich versperrt. Textlich bleiben Hi! Spencer auf der persönlichen Ebene, erzählen von alltäglichen Auf und Abs, von Freundschaften, Liebschaften, oder huldigen wie im kleinen Hit "Juno" der felligen Begleiterin auf vier Pfoten.

Stücke wie "Lösen", thematisch melancholisch, musikalisch fast euphorisch-befreiend, bleiben nicht nur wochenlang im Ohr, sondern können Pate stehen für seelenschwere Phasen, etwa für Momente des herben Verlusts. "Ich löse mich auf / Doch ich bleibe noch hier." Einmal schütteln, Kopf nach oben, was bleibt auch sonst? In "Würfel", dem feinen Indierocker, geht's um die Sinnhaftigkeit der ständigen Selbstoptimierung, punktum beantwortet mit dem Anti-Erwartungs-Stück "Alles sein", hier darf es auch mal ein bisschen Geschrammel sein.

Insgesamt ist "Oben" in einem schwierigen bis düsteren Jahr 2024 eine Art akustische Replik im Positiven, hin zur Zuversicht. "Man ist immer gut damit beraten, wenn man erst mal nicht davon ausgeht, dass alles den Bach runtergeht", beschreibt Bensmann die Gedanken bei den Aufnahmen. Nach jenem Ansatz funktioniert auch "Rubbenbruchsee": simples Riff, entspanntes Midtempo, Refrain mit großer Geste. Hi! Spencer ist mitnichten das anspruchvollste Album 2024 gelungen. Aber sie hauen mit die schönsten Melodien des Jahres raus. Und spendieren ein Lächeln.

(Eric Meyer)

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Highlights

  • Hallo Jolien
  • Lösen
  • Juno
  • Würfel

Tracklist

  1. Hallo Jolien
  2. Lösen
  3. Frische Luft
  4. Juno
  5. Alles sein
  6. Würfel
  7. Nebel
  8. Vermissen
  9. Rubbenbruchsee
  10. Du und dieser Song

Gesamtspielzeit: 32:55 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

jo

Postings: 6623

Registriert seit 13.06.2013

2025-01-04 12:02:22 Uhr
Also, Bensmanns Gesang sicher nicht :D. Zumindest wüsste ich nicht, wie...

Kalle

Postings: 435

Registriert seit 12.07.2019

2025-01-04 11:59:47 Uhr
Der Gesang erinnert unangenehm an Sportfreunde Stiller!

jo

Postings: 6623

Registriert seit 13.06.2013

2025-01-04 11:17:35 Uhr
Schön, dass es doch noch ein Rezension gab :). Kann eric auch in sehr vielen Punkten (zum Beispiel bei den Texten und Highlights) zustimmen. Live auch weiterhin sehr zu empfehlen.

Hier stand Ihre Werbung

Postings: 2124

Registriert seit 25.09.2014

2025-01-04 05:36:22 Uhr
puh, irgendwie nicht so richtig gut. Die Texte, die Stimme, die Gitarren... Alles nicht so meins.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 27844

Registriert seit 08.01.2012

2025-01-03 19:32:25 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

"Vergessene Perle 2024".

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