Angel Olsen - Cosmic waves volume 1

Somethingscosmic / Jagjaguwar
VÖ: 06.12.2024
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10

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"Cosmic waves volume 1" ist kein neues Angel-Olsen-Album, sondern eine zweigeteilte Compilation mit einer spannenden Prämisse: Auf der A-Seite kuratiert Olsen Originalkompositionen anderer Künstler, während sie auf der B-Seite deren Songs covert. Ein Blick auf die Tracklist offenbart sofort, dass sich hier keine bekannten Acts, sondern eher Insider-Tipps aus der US-Indie-Szene tummeln. Nur Eingeweihten dürften diese ein Begriff sein. Das macht aber nichts, im Gegenteil: Gerade weil man nicht weiß, was einen erwartet, machen die Gastbeiträge großen Spaß. Dieser beginnt schon mit den ersten Gitarrenakkorden von "Glamorous". Poppy Jean Crawford schreit sich die Seele aus dem Leib, während die Musik klingt, als wäre sie beim "Singles"-Soundtrack vergessen worden.
Coffin Prick liefern mit "Blood" einen astreinen Post-Punk-Gassenhauer ab. Was sich auf dem Papier nach einem Widerspruch anhört, entpuppt sich beim Hören als Glücksfall, herrlich schräge Gitarrensoli inklusive. Sarah Grace White arbeitet deutlich konventioneller, ihr Beitrag namens "Ride" badet in lang gehaltenen Synthie-Akkorden und geschmackvoll gesetzten, gedoppelten Gesangslinien, während der Bass mit minimalem Aufwand maximale Intimität erzeugt. "Make believe you love me" von Maxim Ludwig vermag hingegen nicht vollends zu überzeugen, da seine Herangehensweise etwas zu zahm ausfällt. Ein begabter Sänger ist er aber allemal. Viel besser machen es da schließlich Camp Saint Helene, die sich in "Wonder now" darin versuchen, den Sound von Mazzy Star ins 21. Jahrhundert zu hieven. Die Auswahl zeigt, welch gutes Gespür Olsen für Talente hat.
Deren Beiträge fallen hingegen eher unspektakulär aus, sind jedoch ebenfalls von hoher Qualität. Aufs Nötigste reduziert agiert sie, wobei besonders das melancholische "The takeover" und das herzzerreißende "Sinkhole" hervorgehoben werden müssen. Olsen braucht meist nicht mehr als eine verhallte Gitarre oder ein verstimmtes Klavier, ein paar Effekte auf der Stimme und wahrscheinlich einen tiefen Schluck Rotwein, um die Songs aus fremder Feder zu ihren eigenen zu machen. Ihre Interpretationen schlingern und schwirren, sie berühren und betören. Wenn sie in "Swimming" dem Sonnenuntergang entgegenschrammelt, lösen sich alle verbliebenen Bedenken in süße Wehmut auf. "Cosmic waves volume 1" ist vielleicht kein sonderlich kohärentes, aber durchgehend schönes Projekt, das primär dafür sorgt, dass man sich auf Entdeckungstour begibt. Insofern gebührt Olsen Dank dafür, unbekannteren Künstlern eine Bühne zu geben. Viel mehr kann und muss man dazu auch nicht erzählen. Gute Musik spricht für sich.
Highlights
- Poppy Jean Crawford - Glamorous
- Camp Saint Helene - Wonder now
- Angel Olsen - The takeover
- Angel Olsen - Sinkhole
Tracklist
- Poppy Jean Crawford - Glamorous
- Coffin Prick - Blood
- Sarah Grace White - Ride
- Maxim Ludwig - Make believe you love me
- Camp Saint Helene - Wonder now
- Angel Olsen - The takeover
- Angel Olsen - Swimming
- Angel Olsen - Sinkhole
- Angel Olsen - Born too blue
- Angel Olsen - Farfisa song
Gesamtspielzeit: 41:48 min.
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User | Beitrag |
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Armin Plattentests.de-Chef Postings: 28011 Registriert seit 08.01.2012 |
2024-12-19 20:24:35 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert. Meinungen? |
MickHead Postings: 3545 Registriert seit 21.01.2024 |
2024-12-06 19:54:12 Uhr
Jetzt komplett bei Bandcamp:https://angelolsen.bandcamp.com/album/cosmic-waves-volume-1 |
Lucas mit K Postings: 59 Registriert seit 19.07.2024 |
2024-11-20 11:18:11 Uhr
Bin nicht sicher, wie ich das Konzept finde, hätte lieber ein reguläres neues Album von ihr. Nichtsdestotrotz: „Farfisa Song“ ist sehr schön. |
MickHead Postings: 3545 Registriert seit 21.01.2024 |
2024-11-19 20:40:44 Uhr
Bei Bandcamp mittlerweile 3 Songs geteilt, und zusätzlich neuer Song bei YouTube."Farfisa Song" https://youtu.be/5O0VXP8zlzk?si=7EZM7339v6OPNTmi |
MickHead Postings: 3545 Registriert seit 21.01.2024 |
2024-11-12 16:40:21 Uhr
Die US Singer-Songwriterin "Angel Olsen", kündigt für den 06.12. das Album "Cosmic Waves Volume 1" an. Es ist zur Hälfte eine Compilation, zur Hälfte Cover. In der ersten Hälfte der Platte wird Olsen eine Reihe brandneuer, persönlich ausgewählter Songs von Künstlern enthalten, die Sie wahrscheinlich nicht kennen: Poppy Jean Crawford, Coffin Prick, Sarah Grace White, Maxim Ludwig, Camp Saint Helene. Auf der B-Seite bietet Olsen ihre eigenen Versionen von Songs dieser Künstler. So nach dem Motto: Hier sind eine Reihe von Songs, die Ihnen gefallen könnten, und hier sind meine Cover von Songs dieser Künstler. "Cosmic Waves Volume 1" bei Bandcamp (2 Songs bereits geteilt): https://angelolsen.bandcamp.com/album/cosmic-waves-volume-1 |
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Referenzen
Sharon Van Etten; Lucinda Williams; Tammy Wynette; Patsy Cline; Emmylou Harris; Lee Hazlewood; Joni Mitchell; Neko Case; Big Thief; Waxahatchee; Laura Marling; Land Of Talk; Cat Power; Kevin Morby; Bonnie 'Prince' Billy; Bill Callahan; Iron & Wine; Damien Jurado; Fleet Foxes; The Weather Station; Vashti Bunyan; Jessica Pratt; Florist; Marlon Williams; Roy Orbison; Father John Misty; Phoebe Bridgers; Lucy Dacus; Julie Byrne; Haley Heynderickx; Weyes Blood; Feist; Jessica Lea Mayfield; Craig Finn; PJ Harvey; Poppy Jean Crawford; Camp Saint Helene; Sarah Grace White; Maxim Ludwig; Coffin Prick
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