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Make Them Suffer - Make Them Suffer

Make Them Suffer- Make Them Suffer

Sharptone / Warner
VÖ: 08.11.2024

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 5/10

Wie ein Unfall

Neues Album, neues Glück, heißt es im Hause Make Them Suffer. Nach einigem stilistischen Hin und Her über die Jahre und bislang vier Alben ist nun der neue, selbstbetitelte Longplayer mal wieder ein Turnaround – auch in der Besetzung. Seit 2022 ist Alex Reade neu dabei, und sie spielt direkt einmal eine prominente Rolle, doch dazu später mehr. Die groben stilistischen Felder der Australier sind Metalcore und Death Metal, und darunter hat die Band mittlerweile nahezu jedes Genre ausprobiert. Brutaler Deathcore, insbesondere in den frühen Tagen, hier und da eine Hinwendung zum Symphonic Death Metal, einige experimentelle Parts und dann noch "How to survive a funeral" (2020 erschienen), voll mit cleanen Vocals der damaligen Sängerin Booka Nile und einem Sound, der sich in Richtung des recht eingängigen Metalcores der späten Architects orientiert. Wer die Entwicklung mal anhand von Extrembeispielen nachvollziehen möchte, höre sich "The attendant" im Vergleich zu "Lord of woe" an.

Seit dem letzten Album erschienen und zeitweise ziemlich angesagt: Cyberpunk 2077. Was Make Them Suffer daraus machen: Entsprechende Optik in "Doomswitch" verarbeiten, der ersten Single mit Reade, ein paar wirkliche Killer-Riffs draufsetzen, viel Keyboardeinsatz bringen und daraus eine harte, aber eingängige Deathcore-Hymne schaffen. Einige Zeit später erscheint "Mana god", der diese Elemente noch mal ganz anders zusammenführt. Das Intro schreit nach The Prodigy, die gesamte Dynamik des Songs auch. Dazu sind die verschiedensten Gesangsparts ultra-hart. Auf den Text (beziehungsweise die Texte generell) sollte man lieber nicht achten, aber dieser Track ist ein ziemlicher Banger. Nun, in Gänze hörbar, präsentieren Make Them Suffer in eigenem Namen ein komplettes Werk in diesem komplett überdrehten Sound.

Vorhang auf: schwer elektronisches, pathetisches Intro, dann "Weaponized", in Titel und Melodieführung an Disturbed ("Music as a weapon") erinnernd, später mit cleanem Refrain, Reade dabei als Gegenspielerin zu Sean Harmanis, der in den meisten Momenten den brüllenden Wüterich gibt. Dass sich jedoch Reades Parts nicht auf die sanften Pop-Elemente reduzieren, zeigt angesprochenes "Mana god". Vielmehr arbeiten Make Them Suffer hier bewusst oder unbewusst mit dem Gegensatz, welchen Rolo Tomassi zur Perfektion gebracht haben. Zwar bieten die Australier hier State-of-the-Art-Metalcore/-Deathcore vom Feinsten, springen aber referenziell immer wieder einige Jahre zurück. "Oscillator" hat anfangs Korn-Vibes, spätere Tracks des Albums wie "No hard feelings" weisen gedanklich Parallelen zu Linkin Park auf – nur eben mit dem Unterschied, dass Make Them Suffer deutlich härter sind. Es gelingt nicht immer, aber erschreckend oft, wie die Band hier aus solch einem Sound noch Ohrwurm-Potenzial herausholt. "Epitaph" als Beispiel: hochgetaktete Riffs, das daruntergelegte Elektro-Geballer, die finsteren Growls und plötzlich ein Refrain, der absolutes Radiopotenzial hat. Ob das jetzt genial oder grauenvoll ist? Ist sicher Ansichtssache, "Make Them Suffer" ist eine Platte, die eine gewisse Faszination mit sich bringt – ziemlich polarisieren kann.

(Klaus Porst)

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Highlights

  • Weaponized
  • Doomswitch
  • Epitaph

Tracklist

  1. The warning
  2. Weaponized
  3. Oscillator
  4. Doomswitch
  5. Mana god
  6. Epitaph
  7. No hard feelings
  8. Venusian blues
  9. Ghost of me
  10. Tether
  11. Small town syndrome

Gesamtspielzeit: 38:40 min.

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Armin

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2024-12-19 20:26:34 Uhr - Newsbeitrag
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