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The Cardigans - The rest of the best (Vol. 1)

The Cardigans- The rest of the best (Vol. 1)

Universal
VÖ: 06.09.2024

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Wer A sagt, …

Wer hat an der Uhr gedreht? 2025 ist das letzte Studioalbum von The Cardigans 20 Jahre her. Nina Persson ist mittlerweile 50 Jahre alt. Dabei hat man seit dem gerade im Nachhinein großartigen "Super extra gravity" doch höchstens dreimal geblinzelt. Aber die Zeit schreitet eben unerbittlich voran. Wie eine schallende Backpfeife holt einen diese Erkenntnis mit dem Doppel-Release "The rest of the best" ein. Die zweiteilige Sammlung besteht aus Singles, Ausflügen auf Soundtracks und den Bonusversionen von britischen, französischen und japanischen Releases. Bei der zeitlichen Einordnung machen The Cardigans es einem mit chronologischem Ansatz leicht. Teil 1 führt grob von der Gründung durch die 90er. "The rest of the best (Vol. 2)" hievt dann rüber ins neue Millennium und weiter. Aber die drängendste Frage ist vermutlich: Braucht's das?

Die Antwort ist ein eindeutiges Joa. Wer die Schwed*innen bis heute nicht kannte, sollte den Einstieg eher über das "Best of" aus dem Jahre 2008 suchen, denn die Pop-Rock-Banger, die die Band groß gemacht haben, sind bei diesen Raritäten maximal in weniger zugänglichen Versionen vertreten. Vom Überhit "Lovefool" gibt es zum Beispiel eine deutlich zurückgenommenere Version, die nur mit Gitarre daherkommt und noch mehr haucht, als Persson das eh schon gerne macht. Immerhin sorgen gegen Ende Sirenen im Hintergrund für eine diebische Atmosphäre, bevor der Song mit einem "Halleluja" endet. Eine Demo-Version vom großartigen "Great Divide" vom Durchbruchsalbum "First band on the moon" steht als Gitarrenballade und mit voller Falsettstimme immer unter Gänsehautverdacht, und die wunderbaren Eröffnungszeilen gehen in jeder Version ins Herz: "There's a monster growing in our heads / Raised up on the wicked things we've said." Und "Plain parade" endet mit Sessionstimmung, Weckerklingeln und hat eine Rohheit, die The Cardigans in ihrer frühen Phase besonders interessant gemacht hat und später einem ausgereifteren Sound gewichen ist.

Was Cover angeht, seien dringend "The boys are back in town" erwähnt, das funky die Füße bewegt, und besonders Ozzy Osbournes "Mr. Crowley", das als Vokalensemble inszeniert und eher witzig gemeint ist. Black Sabbaths "Iron man" ist in der Version als "First try" auch ganz nett und verrät was über den Prozess. Genauso der Erstversuch von "War", der als letzter regulärer Song auf Volume 1 steht und dann als spätere Variante zum Start von Volume 2. Unterbrochen werden die beiden Songs, wenn man denn beide Ausgaben hintereinander hört, vom fast 16 Minuten langen "Cocktail party bloody cocktail party", das sieben Songs vom "Life"-Album als Piano-Lounge-Musik covert – ein Skipkandidat.

Wer The Cardigans eh schon fest ins Herz geschlossen hat, findet auf "The rest of the best" genügend Seelenbalsam. Allerdings kennen Sammler*innen vermutlich eh schon einen großen Teil der Versionen, und wie dringend man einen Song wie "Carnival" in Pucks Version braucht, für den Nina Persson und das Drumset einen Schritt zurück machen und Peter Svensson an die Leadvocals lassen, ist fraglich. Bei ein paar der Songs ergibt es absolut Sinn, dass sie auf B-Seiten versteckt wurden, und sie sollten gar nicht mit dem großartigen Hauptwerk vermengt werden. Es sind Spielereien, Experimente und auch ein bisschen silly fun. Das ist gut so und teilweise auch sehr sympathisch, reicht aber eben nicht an die Qualität ran, die The Cardigans zu einem der erfolgreichsten schwedischen Exporte seit Ikea gemacht hat.

(Arne Lehrke)

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Highlights

  • Plain parade
  • The boys are back in town
  • Great Divide

Tracklist

  1. Pooh song
  2. I figured out (demo '93)
  3. After all… demo '93
  4. Plain parade
  5. Laika
  6. The boys are back in town
  7. Mr. Crowley
  8. Rise & shine (UK Life version)
  9. Carnival (Puck version)
  10. Happy meal I
  11. Nasty sunny beam
  12. Iron man (first try)
  13. Emmerdale
  14. Blah blah blah
  15. Losers (first try)
  16. Lovefool (Puck version)
  17. Country hell
  18. Great Divide (demo '96)
  19. War (First try)
  20. Cocktail party bloody cocktail party

Gesamtspielzeit: 72:10 min.

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Armin

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2024-12-19 20:23:15 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

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