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Poppy - Negative spaces

Poppy- Negative spaces

Sumerian
VÖ: 15.11.2024

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Schrei aus der Tiefe

Einen musikalischen Werdegang wie den von Moriah Rose Pereira kann man durchaus auch einfach mal bestaunen. Seit Mitte der 2010er-Jahre wandelt die inzwischen 29-jährige Sängerin fernab des Pop-Mainstreams durch ein wundersames Wirrwarr an Sounds, Anleihen und Inspirationen. Was einst im artsy Hyperpop-Strudel der späteren 2010er-Jahre anfing, wandte sich rasch düsteren und härteren Gangarten zu – und widmete sich zwischenzeitig sogar der Wiederbelebung des Nu Metal, um schlussendlich irgendwo zwischen Heavy Metal und Metalcore zu landen. Klingt außergewöhnlich für eine ursprünglich im Pop-Spektrum verortete Künstlerin? Ist es auch – und das durchaus erfolgreich. Mit "Negative spaces" schickt die US-Amerikanerin nun ihr bereits sechstes Studioalbum ins Rennen. Ambivalenz liegt dabei in der Luft: Die Abwendung vom reinen (Elektro-)Pop ist vollzogen, die Metal-Metamorphose vollendet. Und doch schließen sich beide Pole nicht aus, sondern leben die Interaktion.

Gerade diese widersprüchliche musikalische Oszillation sorgt auf "Negative spaces" für eine durchweg famose erste Albumhälfte. "The cost of giving up" zitiert mit bratzigen Riffs und darunterliegenden Synth-Kaskaden die Göteborger Schule und legt die instrumentale Grundlage für eine entfesselte Sängerin, die ihr Inneres aufarbeitet. "So this is what it feels like? / Breaking from the inside all the time / Maybe I'm the one I'm running from." Ähnliche Themen greift auch das äußerst starke "Vital" auf: "My heavy mind sinks lower by the minute / I can barely stand it", klagt Poppy, nur um das Ganze kurz danach mit einem hymnischen Power-Pop-Refrain in luftige Höhen zu heben. Man merkt zu jeder Zeit, dass "Negative spaces" den Spagat zwischen Pop-Vergangenheit und Metal-Gegenwart zelebriert und austariert – und so können hier, ganz nonchalant, Hardcore-Bretter wie "They're all around us" und "The center's falling out" neben der Darkwave-Düsternis von "Crystallized" stehen, ohne dass ein Bruch im Flow des Albums entsteht. Hauptsache raus mit der Wut. "Ah, hell has no end / Hate has no bounds."

"Negative spaces" ist an vielen Stellen so dermaßen on point und energetisch, dass man nur begeistert sein kann. Allerdings: Besonders im letzten Albumdrittel rächt sich die verhältnismäßig üppige 15-Song-Ausstattung ein wenig. Nun ist das durchaus Meckern auf hohem Niveau, denn auch Tracks wie "Surviving on defiance" oder "New way out" sind beileibe keine Rohrkrepierer – nur fühlt man sich als Hörer*in eben doch dabei ertappt, wie man das eine oder andere wiederkehrende Muster in den Songstrukturen wahrnimmt. Insbesondere der Titeltrack wirkt mit seinen pop-punkigen Anleihen ein wenig altbacken im Gegensatz zu den Höhen, die sich an anderen Stellen finden. Immerhin ist der Closer "Halo" als introspektive Rückschau auf die vergangene Dreiviertelstunde Musik noch einmal höchst gelungen. "Negative spaces" zeigt eine faszinierende Künstlerin in absoluter Hochform, wenn auch vielleicht etwas übereifrig. Aber: Was raus muss, muss raus. Eine kathartische Übung, die man gerne mitgeht.

(Hendrik Müller)

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Highlights

  • The cost of giving up
  • Crystallized
  • Vital
  • The center's falling out

Tracklist

  1. Have you had enough?
  2. The cost of giving up
  3. They're all around us
  4. Yesterday
  5. Crystallized
  6. Vital
  7. Push go
  8. Nothing
  9. The center's falling out
  10. Hey there
  11. Negative spaces
  12. Surviving on defiance
  13. New way out
  14. Tomorrow
  15. Halo

Gesamtspielzeit: 42:00 min.

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User Beitrag

Klaus

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Registriert seit 22.08.2019

2025-10-27 12:18:48 Uhr
14.03.2026 – DE – Köln, Carlswerk
19.03.2026 – DE – München, Backstage
25.03.2026 – DE – Berlin, Huxleys Neue Welt
29.03.2026 – DE – Frankfurt, Batschkapp
04.04.2026 – DE – Hamburg, Grosse Freiheit 36

MickHead

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Registriert seit 21.01.2024

2025-10-24 18:14:57 Uhr
Erster neuer Song seit dem Album!

"Unravel"

https://youtu.be/JxlnKVj2IWA?si=N1PEIJ6xnworr-wO

Klaus

Postings: 11987

Registriert seit 22.08.2019

2025-06-10 10:47:43 Uhr
Abgesehen davon, dass der Livesound brutal gut ist, was meinst du? Dieses Varieté Zwischenspiel?

Erinnerte spontan an Stromaes Intros.

8hor0

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Registriert seit 14.06.2013

2025-06-10 10:39:23 Uhr
interessantes konzert-showkonzept!

https://youtu.be/9LMDtAf3hFg

https://youtu.be/wWR-tq0X1R8

8hor0

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Registriert seit 14.06.2013

2025-03-18 12:46:18 Uhr
Sie war jetzt auch live bei Kimmel:

https://www.youtube.com/watch?v=-DOdPWmT5_o
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