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Tears For Fears - Songs for a nervous planet

Tears For Fears- Songs for a nervous planet

Concord / Universal
VÖ: 25.10.2024

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Lückenschluss mit Umweg

Wenn man bedenkt, dass Tears For Fears inzwischen auf eine mehr als 40-jährige Historie zurückschauen können, ist man auf den ersten Blick doch über die knappe Diskografie verwundert. Ganze sieben Studioalben wurden veröffentlicht, vom Debüt "The hurting" aus dem Jahr 1983 bis zum überraschend starken "The tipping point" von 2022, das die beiden Bandgründer Roland Orzabal und Curt Smith in höchst lebendiger Verfassung präsentierte. Dass aus der kreativen Zusammenarbeit der beiden nicht noch zahlreichere Werke hervorgegangen sind, ist unter anderem auf eine zwischenzeitliche musikalische Trennung zurückzuführen. Orzabal und Smith sind aber längst wieder gemeinsam unterwegs. Was bislang fehlte, war ein Live-Album. "Songs for a nervous planet" schließt jetzt genau diese durchaus schmerzliche Lücke.

Bevor das Live-Erlebnis allerdings tatsächlich startet, gilt es zunächst einmal, vier neue Songs im Universum von Tears For Fears zu begrüßen. Nicht etwa in der Bühnenfassung samt entsprechenden Fanreaktionen, sondern als Studioversion und Ouvertüre für das Album. Ein ungewöhnlicher Weg, der zwar einerseits den Wert des Ganzen durch frisches Material steigert, andererseits aber auch ein wenig irritierend daherkommt. Die Erwartungshaltung bei einem Live-Album ist halt eine andere. Qualitativ können die Stücke nicht mit den Großtaten der Briten mithalten, insbesondere "Say goodbye to mum and dad" als Opener tappt recht ziellos vor sich hin. Die anderen drei Titel sind bei freundlicher Betrachtung durchaus in Ordnung, hinterlassen aber ebenfalls zunächst keinen bleibenden Eindruck. Danach geht es dann endlich los: Das Live-Album, aufgenommen in Franklin im US-Bundesstaat Tennessee, wird der eigentlichen Idee gerecht.

"No small thing" macht hierbei den Auftakt zum Reigen der Bühneninterpretationen. Was unmittelbar auffällt und bis zum Schluss anhält, ist die exzellente Produktion des Ganzen. Gleichermaßen sauber wie druckvoll erklingen die Stücke, die außerdem unterstreichen, dass Tears For Fears mit ihrem charakteristischen Synthiepop in der Tat eine sehr gute Live-Band darstellen. "Everybody wants to rule the world" ist dann der erste Song, der mit Recht zu den absoluten Klassikern zählt. Logisch, dass auch "Mad world", "Head over heals" und der wohl bekannteste Streich des Duos, das legendäre "Shout", auf dieser Zusammenstellung nicht fehlen. Nicht alle Alben kommen übrigens zum Zuge: Orzabel und Smith blenden "Raoul and the king of Spain" vollständig aus – nicht gänzlich überraschend, entstand es doch einst zu Zeiten der getrennten Wege, ohne Smith. Der Schwerpunkt liegt auf der vorangegangenen Studioarbeit "The tipping point", gleich sechs Stücke daraus fanden ihren Weg auf "Songs from a nervous planet". Ein echtes Highlight ist das ausufernde "Badman's song", das noch einmal auf den Punkt bringt, welche Klasse in der Band steckt. Auch und gerade live, was der Kinofilm "Tears For Fears Live (A tipping point film)" zuletzt auch visuell unterstrich. Echte Vollblutmusiker sind hier am Werk, die mit großem Spaß auf den Bühnen der Welt aus einem reichen Fundus schöpfen können. Bemerkenswert: Die Stimme von Roland Orzabel klingt bei alledem besser als je zuvor. Was sind schon vier Jahrzehnte!

(Torben Rosenbohm)

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Highlights

  • Everybody wants to rule the world
  • Sowing the seeds of love
  • My demons
  • Mad world
  • Badman's song
  • Shout

Tracklist

  • CD 1
    1. Say goodbye to mum and dad
    2. The girl that I call home
    3. Emily said
    4. Astronaut
    5. No small thing
    6. The tipping point
    7. Everybody wants to rule the world
    8. Secret world
    9. Sowing the seeds of love
    10. Long, long, long time
    11. Break the man
  • CD 2
    1. My demons
    2. Rivers of mercy
    3. Mad world
    4. Suffer the children
    5. Woman in chains
    6. Badman's song
    7. Pale shelter
    8. Break it down again
    9. Head over heals
    10. Change
    11. Shout

Gesamtspielzeit: 106:03 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Konsul

Postings: 861

Registriert seit 06.04.2022

2024-12-21 15:19:22 Uhr
Ich finde die Idee mit den neuen Songs nicht gut. Entweder Live-Album oder eben nicht. Wenn schon, dann hinten ran. Aber dann hätten sie wahrscheinlich nicht die gewollte Aufmerksamkeit bekommen. Die neuen Songs sind leider fast durch die Bank auch nicht gut. The girl that I call home gefällt, Astronaut geht noch und die beiden anderen Songs empfinde ich als wirklich übel.

Say goodbye to mum and dad 2/10
The girl that I call home 8/10
Emily said 3.5/10
Astronaut 5/10

Gegen das Live-Album lässt sich nichts sagen. Exzellente Musiker und schöne Aufnahme 7.5/10

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 27853

Registriert seit 08.01.2012

2024-12-12 21:00:27 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?


Gelöschter User III (21.12.24)

Postings: 314

Registriert seit 05.08.2018

2024-11-18 14:13:06 Uhr
Kannte ich noch nicht, danke Hogi!

Ist offenbar unter anderem auch auf einer deutschen JPC-Exklusiv-Version enthalten.

Super Song. Hätten sie die 5 Songs für ein neues Album gespart, wäre es besser gewesen.

Hogi

Postings: 544

Registriert seit 17.06.2013

2024-11-18 06:50:22 Uhr
es gibt sogar noch einen neuen Song namens Landlocked, der nur auf der japanischen Edition drauf ist. Den finde ich richtig gut!

Saschek

Postings: 708

Registriert seit 23.07.2018

2024-11-17 22:10:16 Uhr
Hmm … Möglich. Eventuell habe ich mir The Tipping Point in dieser Hinsicht schon schön gehört.
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