The Lumineers - Live from Wrigley Field
Decca / Universal
VÖ: 26.07.2024
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Keine Magie in Sicht
Ein Konzert kann viele Reize haben: die eigenen Favoriten live oder aufwändige Arrangements zu erleben, die Verbundenheit unter den Fans zu spüren oder eine bunte Show zu sehen. Allerdings fallen diese Aspekte bei einer Aufnahme davon weg. In dem Fall ist der größte Vorteil, dass die Live-Version künstlerisch von der Studio-Situation abweichen kann und dadurch interessanter wird. Damit wäre auch schon die größte Schwachstelle eines Konzertmitschnitts erörtert. The Lumineers hat das offenbar nicht abgeschreckt. "Live at Wrigley Field" wurde am 3. September 2022 in Chicago aufgenommen, beim Finale ihrer bis dahin größten Tour. Rund 41.000 Menschen waren an diesem Abend vor Ort. Für die Band mag das Konzert einen besonderen Stellenwert gehabt haben, allerdings gelingt es The Lumineers mit 25 Songs nicht, die gängigen Schwächen eines Live-Albums zu überwinden.
Das liegt vor allem daran, dass es wenig Überraschungen gibt. Oder Details, die einer Studio-Aufnahme etwas voraus hätten. Die Songs, die Instrumentierung, die Betonung in der Stimme von Frontmann Wesley Schultz weichen kaum vom Original ab. Die Intimität, die The Lumineers oft zu schaffen imstande sind, muss sich auf "Live at Wrigley Field" in einem Stadion beweisen – zwei Welten, die nicht zusammenpassen und aneinander kläglich scheitern. Eine Ausnahme bildet "Leader of the landslide": ein Song von The Lumineers, der nicht direkt eingängig, aber dank vieler melodischer Wechsel doch packend ist. Im Mittelteil schiebt die Band ein Mash-up mit dem Rolling-Stones-Klassiker "You can't always get what you want" ein. Eine Variante, die die Gruppe seitdem öfter gespielt hat, wie etliche Videos im Internet beweisen. Besonders schade ist jedoch, dass Schultz am Tag der Performance offenbar nicht in seiner besten Verfassung befand, was sich schon beim Opener "Brightside" herausstellt. Seine Stimme scheint in der Arena einfach zu verpuffen, die Töne klingen blass bis stellenweise schief. Allerdings sei erwähnt, dass der Titelsong des gleichnamigen Albums aus dem Jahr 2022 auch in der regulären Version nicht gerade schmeichelhaft für seinen Gesang war. Dennoch klingt Schultz im Original voller, emotionaler und auf charmante Weise rauer. Das sind wohl weitere Abstriche, die ein Live-Auftritt mit sich bringen kann.
Als weiteres Highlight holen The Lumineers James Bay auf die Bühne. Der Songwriter performt an Schultz' Seite "Gale song" vom 2016er-Album "Cleopatra", das auch Teil des Soundtracks von "Die Tribute von Panem - Catching fire" war. Als er die Bühne betritt, spendet das Publikum zwar lauten Beifall, doch auch seine Interpretation bleibt nah am Original, das Zusammenspiel der beiden Sänger kommt ohne nennenswerte Ausschläge aus. Daneben sind die Fan-Reaktionen beim größten Hit "Ho hey" am deutlichsten. Von der Magie eines tatsächlichen Live-Erlebnisses kommt allerdings nichts an – und das zieht sich leider durch die gesamte Laufzeit von "Live at Wrigley Field".
Highlights
- Ho hey
- Leader of the landslide
- Gale song (feat. James Bay)
Tracklist
- Part 1
- Brightside
- Cleopatra
- Ho hey
- Angela
- A.M. radio intro
- A.M. radio
- Dead sea intro
- Dead sea
- Flowers in your hair intro
- Flowers in your hair
- Where we are intro
- Where we are
- My cell
- Part 2
- Slow it down
- Charlie boy intro
- Charlie boy
- Never really mine
- Gloria
- Sleep on the floor
- Ophelia
- Leader of the landslide
- Birthday intro
- Birthday
- Part 3
- Rollercoaster
- Gale song (feat. James Bay)
- Big parade
- Donna
- Submarines
- Remington
- Reprise
- Stubborn love intro
- Stubborn love
Gesamtspielzeit: 101:37 min.
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Referenzen
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