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Cordae - The crossroads

Cordae- The crossroads

Art@War / Atlantic / Warner
VÖ: 15.11.2024

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 3/10

Der nächste Schritt

Die Rap-Welt assoziiert Cordae noch immer hauptsächlich mit dessen Debüt. Das 2019 erschienene "The lost boy" war bis dato sein größtes und wichtigstes Werk. Eigentlich schade, denn das zweite Album "From a birds eye view" war auch durchaus überzeugend. Im Nachhinein aber ein Übergangsalbum, denn "The crossroads" klingt wie eine gereiftere, dabei gleichzeitig noch markantere Entwicklungsstufe seiner Musik. Passend zum Albumtitel, welcher bereits auf dem Vorgänger in der Hook zu "Chronicles" angedeutet wurde, denn so langsam wurde es tatsächlich Zeit für den nächsten Schritt in der so vielversprechenden Karriere von Cordae Amari Dunston.

Liegt vor allem daran, dass hier jeder Track mit viel Liebe fürs Detail abgestimmt wurde. In Zeiten von immer generischer klingenden Rap-Produktionen wirkt die lässige Melancholie von "Nothings promised" Wunder. Neben wertvollen Erkenntnissen, vorgetragen mit federleichtem Flow, gibt es auch eine vom Jazz angehauchte Sound-Inszenierung, inklusive Klavier-Spuren, Background-Vocals und dem im Rap eigentlich so wichtigen Gespür für Timing und Pausen. So ähnlich, nur mit etwas mehr Schwelgen in der Vergangenheit, überzeugen "06 dreamin" und grundsätzlich auch "No bad news". Musikalisch kann hier ebenso wenig kritisiert werden, menschlich fragwürdig ist jedoch die Wahl des Feature-Gastes Kanye West, der auf einer so angenehmen Platte falsch wirkt. Die einzige Schwachstelle, wenn man unbedingt eine finden will, hat keinen Einfluss aufs musikalische Endprodukt, aber es bleibt ein Beigeschmack. An sich zünden alle Gastbeiträge, wie bei den Namen zu erwarten, besonders Anderson Paak und Lil Wayne hinterlassen mit je zwei Beteiligungen an vier großartigen Songs ihre Fußnoten. Von denen überragt vor allem "Summer drop" mit Paak, insgesamt die stärkste Kollaboration des Albums.

Damit die Stimmung nicht zu sehr ins Verträumte kippt, bietet "Mad as f*ck" die bissigsten Momente, während bei "All alone" zwischen den Zeilen interessante Gedanken über den bisherigen Erfolg durchblitzen. Obwohl schon immer einer der reflektieren Rapper, ist Cordae auf diesem Album ein großer Reifeschritt anzumerken. Kein Wunder, er ist inzwischen Vater und verewigt diese Erfahrung in harmonischem Sound mit exzellenten Flow-Passagen wie bei "Shai Afeni". Noch mehr Gänsehautmomente, nicht zuletzt auch durch die fantastische Produktion, verursachen die kurzen Gesangsstücke bei "Now you know" und ganz besonders der Tiefgang von "What really matters", welches ihn noch mehr kluge Gedanken präsentieren lässt. Der Einstieg auf "Syrup sandwiches", nicht nur aufgrund des so guten Features von Joey Bada$$, steht sinnbildlich für ein durch und durch stimmiges Album: "The sun is shinin', my daughter is gorgeous / Our bond is beautiful, our lovin' is more than mutual", von diesem Stimmungsbild aus entfaltet sich "The crossroads" zu einem entspannt schönen Gesamtwerk, das genau zur richtigen Zeit gekommen ist. Cordae hat nun endgültig bewiesen, kein ewiges Talent zu sein, sondern mittlerweile einer der interessantesten Rapper dieser Zeit.

(Maximilian Baran)

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Highlights

  • Summer drop (feat. Anderson Paak)
  • Nothings promised
  • Syrup sandwiches (feat. Joey Bada$$)
  • Now you know

Tracklist

  1. Intro
  2. 06 dreamin
  3. Back on the road (feat. Lil Wayne)
  4. Summer drop (feat. Anderson Paak)
  5. Nothings promised
  6. Mad as f*ck
  7. All alone
  8. Never see it (feat. Juicy J)
  9. Pray (feat. Ty Dolla $ign)
  10. Don't walk away (feat. Jordan Ward & Ravyn Lenae)
  11. Saturday mornings (feat. Lil Wayne)
  12. No bad news (feat. Kanye West)
  13. Shai Afeni
  14. What really matters
  15. Syrup sandwiches (feat. Joey Bada$$)
  16. Now you know
  17. Two tens (feat. Anderson Paak) – Bonus track

Gesamtspielzeit: 48:10 min.

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Armin

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2024-11-30 22:45:57 Uhr - Newsbeitrag
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