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Mary J. Blige - Gratitude

Mary J. Blige- Gratitude

300 Entertainment LCC / Mary Jane Productions / Atlantic / Warner
VÖ: 15.11.2024

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 3/10

Abseits der Tanzfläche

Adel verpflichtet. Erst recht, wenn man die "Queen of Hip-Hop Soul" ist. Mary J. Blige scheint sich ihrer Rolle als musikalische Monarchin bewusst zu sein – sowohl in Bezug auf ihre Privilegien, als auch auf die hohen Erwartungen, die an sie gestellt werden. Ihr mittlerweile 15. Studioalbum trägt den Titel "Gratitude", was übersetzt "Dankbarkeit" bedeutet. Musikalisch bewegt sich die Sängerin mit dezenten Beats auf gewohntem Terrain. Seit ihrer Scheidung im Jahr 2018 hat Blige offenbar Selbstreflexion und persönliche Weiterentwicklung in den Fokus gerückt. Auf "Gratitude" gewährt sie erneut tiefe Einblicke in ihr Innerstes. So spricht Blige sich im Opener "Breathing" direkt frei von Reue und singt darüber, dass sie sich "brand new" fühlt. Dazu kommen schleppende Beats und soulige Trompetenklänge. Der Übergang zu "Need you more" ist subtil, denn beide Songs sind eng verwandt. Mary J. Blige bewegt sich weiter im Soul-Sound und lässt Rapper Jadakiss erst spät im vierminütigen Stück zu Wort kommen.

Das smoothe "You ain't the only one" setzt die Offenbarungen fort: Die Soul-Queen reflektiert Zeiten, in denen sie sich unsicher und verloren gefühlt hat und will gleichzeitig Mut machen, indem sie versichert: "You ain't the only one who feels down and out." Die Trompeten nehmen hier noch mehr Raum ein, der Rhythmus wirkt dynamischer und verleiht dem Song eine gewisse Leichtigkeit. Tanzbar oder hitverdächtig ist "Gratitude" bis hierher nicht – und das wird es im weiteren Verlauf auch nicht. "God's Child" schwebt mit sanften Klängen und einer fast spirituellen Ruhe daher, während "Can't wait for you" dezent an die R&B-Balladen aus Bliges goldenen Zeiten erinnert. "I got plans" bringt zum Schluss immerhin etwas Schwung mit, ist aber weniger prägnant als die anderen Titel.

Mary J. Blige bleibt sich auf "Gratitude" treu. Und genau das ist zugleich Stärke und Schwäche des Albums. Statt einem Charterfolg nachzueifern, konzentriert sich Blige darauf, was sie als Musikerin ausmacht: ihren kraftvollen Gesang und ihr Talent, Emotionen in klare Worte zu fassen. Bliges Sprache ist schlicht und metaphernarm, aber authentisch und nicht voller generischer Phrasen. Musikalisch bleibt Blige reduziert: Klavier, Trompeten und zurückhaltende Percussions schaffen eine ruhige, fast intime Atmosphäre. Das gibt der Stimme den Raum, den sie verdient, macht das Album aber stellenweise vorhersehbar. Die Songs fließen so glatt ineinander, dass man sich wünscht, Blige würde mehr wagen oder eine andere Richtung einschlagen. "Gratitude" ist kein Album, das auf Party-Playlists landet und will das vermutlich auch nicht sein. Ein wenig mehr Risiko würde Mary J. Blige als Queen durchaus gut stehen.

(Lena Zschirpe)

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Highlights

  • Breathing
  • You ain't the only one

Tracklist

  1. Breathing (feat. Fabolous)
  2. Need you more (feat. Jadakiss)
  3. Beautiful people
  4. You ain't the only one
  5. Never give up on me
  6. Nobody but you
  7. Here I am
  8. Don't fuck up
  9. Superpowers
  10. Can't wait for you
  11. God's child (feat. Fat Joe)
  12. I got plans (feat. A$AP Ferg)

Gesamtspielzeit: 41:23 min.

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Armin

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2024-11-21 19:37:58 Uhr - Newsbeitrag
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