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Full Of Hell And Andrew Nolan - Scraping the divine

Full Of Hell And Andrew Nolan- Scraping the divine

Closed Casket Activities
VÖ: 15.11.2024

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 5/10

Ja geht denn das schon wieder los?

Was schabt denn da so geräuschvoll an der Himmelspforte? Full Of Hell werden's wohl kaum sein. Und wenn doch, wäre die oder der liebe Gott mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn sie der Band um Dylan Walker und Spencer Hazard tatsächlich Einlass gewähren würden. Die hat seit 15 Jahren nämlich so einiges auf dem Kerbholz. Entgrenztes Brachial-Getöse aus den gröbsten Versatzstücken von Powerviolence, Hardcore-Punk und Industrial, Songs, die keine sind oder zumindest kaum mehr als solche dekodierbar, diverse Kooperationen und Split-Releases mit Acts wie The Body, Primitive Man oder Merzbow, die es selbst kaum weniger arg treiben als das Quartett von der US-Ostküste. Neuester Partner: der Kanadier Andrew Nolan, der zahlreiche DIY-Krawall-Projekte betreibt und mit dem Duo Intensive Care röhrende Power Electronics fabriziert. Ein Stoßseufzer von allen, die sich gerade vom im April 2024 erschienenen Full-Of-Hell-Longplayer "Coagulated bliss" erholt haben: Ja geht denn das schon wieder los?

Und wie das losgeht. Mit gewohnt gnadenlos durch die Knochenmühle gedrehten Gitarren, verwilderten Electronics und dem hübsch-hässlichen Vocal-Duell zwischen Walker und Hazard, die sich wie üblich hart, aber keineswegs herzlich gegenseitig ankreischen beziehungsweise -grunzen. Doch kommt dazu Nolan ins Spiel, ergeben sich verblüffende Verschiebungen in einem Sound, der plötzlich gar nicht mehr so verdichtet und hermetisch abgeriegelt scheint, wie das ansonsten bei Full Of Hell der Fall ist. Den verbreakt betrommelten Opener "Gradual timeslip" etwa trennt vom Skinny-Puppy-Klassiker "Dig it" allenfalls der unverhoffte Knurpsel-Break in der Trackmitte und die an einer Stelle auf dem hinterletzten Loch schmirgelnde Stimme. "Heat death from the pyre" legt direkt im Anschluss zwar mit einem Hagelsturm aus Blastbeats nach und lässt die perkussive Öltönne scheppern, baut jedoch auch auf präzises und luftiges Riffing aus der Post-Rock-Abteilung für muckernde Schöngeister auf Speed. Passt null, funktioniert hervorragend.

Wohlkalkulierte Brüche, auf die man in jeder Sekunde von "Scraping the divine" gefasst sein sollte: Selten passierte bei Full Of Hell so viel, mit dem im Grunde gar nicht zu rechnen war. Auch der Gastauftritt von Godflesh-Mastermind Justin Broadrick bei "Sphere of Saturn" kommt überraschend – und dann auch wieder nicht, denn die verhallenden, wie im Kryo-Schlaf delirienden Vocals würden sich neben "Don't bring me flowers" und anderen ewigen Kriechstrom-Longtracks auch auf seinen eigenen Platten hervorragend machen. Beinahe glaubt man schon, der Vierer würde diesmal von einer so vernichtenden, amorphen Walze wie "Derelict satellite" aus "Garden of burning apparitions" absehen – hat die Rechnung aber ohne den ähnlich haltlosen Noise-Eineinhalbminüter "Approaching the monolith" gemacht. Wunschgemäß grauenvoll – und hätten die Primaten aus "2001: Odyssee im Weltraum" so etwas geahnt, die Evolution wäre wohl ersatzlos ausgefallen. Jetzt haben wir den Salat. Aber immerhin eine gute halbe Stunde vorzüglichen Lärm.

(Thomas Pilgrim)

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Highlights

  • Gradual timeslip
  • Heat death from the prye
  • Sphere of Saturn
  • Approaching the monolith

Tracklist

  1. Gradual timeslip
  2. Heat death from the pyre
  3. Burdened by solar mass
  4. Sphere of Saturn
  5. Hemlock gnosis
  6. Blessed anathema
  7. Facing the divide
  8. Approaching the monolith
  9. Extinguished glow
  10. Common miracles
  11. Irradiated sands
  12. Paralytic lineage

Gesamtspielzeit: 35:29 min.

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Armin

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2024-11-13 20:40:14 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

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