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Fritz Kalkbrenner - Third place

Fritz Kalkbrenner- Third place

Virgin / Universal
VÖ: 01.11.2024

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Konstanz mit Pause

Fritz Kalkbrenner war über einen recht langen Zeitraum die Definition von Verlässlichkeit. Einerseits hielt er sich, ausgehend vom Debüt "Here today gone tomorrow" 2010, an einen resolut durchgezogenen Veröffentlichungsrhythmus. Alle zwei Jahre kam ein neues Werk auf den Markt, bis hin zu "True colors" 2020. Andererseits lieferte er auf diesem Weg eine weitere Form der zwingenden Konstanz: Alles aus dem Hause Fritz Kalkbrenner durfte mit Fug und Recht als grundsolide bezeichnet werden. Ausschläge nach unten: Fehlanzeige. Und nach oben? Eher auch nicht, bei allem Respekt. Eine Serie ist nun mindestens gebrochen, denn "Third place" bewegt sich erst satte vier Jahre nach dem Vorgänger in die Clubs und auf die Tanzflächen.

So bleibt die Frage nach der zweiten Konstante im musikalischen Schaffen: Ordnet sich das siebte Studioalbum nahtlos in die Diskografie ein? Wer darauf eine für sich passende Antwort finden möchte, darf sich auf eine fast 50-minütige Erkundungsreise begeben. Von den ersten Minuten an wird dabei klar, dass der Produzent und Sänger seinen charakteristischen Sound keiner Revolution unterzogen hat. Mit "It ain't over" nimmt er seine Zuhörerschaft an die Hand, zieht sie freundlich auf den Dancefloor und lässt sie fortan nicht mehr los. In einem weiten Feld zwischen House, Techno und anderen Klängen aus dem Universum der elektronischen Musik bewegt sich der Bruder von Paul Kalkbrenner gewohnt souverän durch den Raum und sorgt wie eigentlich immer dafür, dass man seiner Kunst kaum entkommen kann, ohne selbst in Bewegung zu geraten.

Während zum Auftakt der rührig unperfekte Gesang die Beats veredelt, folgt mit "High line" früh der erste rein instrumentale Track, der angenehm abwechslungsreich daherkommt. Für "Playing games" hat sich der Musiker dann Verstärkung an Bord geholt: Singer und Songwriter Coach Harrison rückt ans Mikrofon und sorgt entscheidend mit dafür, dass "Third place" an dieser Stelle seinen besten Moment feiert. Später wird es trotz flackernder Discokugel auch mal etwas dunkler wie beim stimmigen "Fall between the cracks", es gibt aber auch rauere Elemente wie im treibenden "Free at last". Vollständig lässt einen auf "Third place" der Gedanke nicht los, dass Fritz Kalkbrenner tief in sich das Potenzial für einen wirklich großen Wurf herumträgt. Die Frage ist, wer oder was eben diese Möglichkeiten wecken kann: mehr Kollaborationen vielleicht? "Playing games" auf dem aktuellen Werk ist dafür schließlich ein hervorragendes Beispiel. Vorerst werden wir also damit leben müssen, dass er einfach ganz und gar verlässlich ein gutes, aber nicht herausragendes Album nach dem anderen veröffentlicht. Auch das ist natürlich eine Qualität, die zu würdigen ist.

(Torben Rosenbohm)

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Highlights

  • High line
  • Playing games
  • See you again

Tracklist

  1. It ain't over
  2. High line
  3. Playing games
  4. Free at last
  5. Nothing more to say
  6. The telepath
  7. Into the night
  8. Home
  9. Fall between the cracks
  10. Can't bring us down
  11. Close to you
  12. See you again

Gesamtspielzeit: 49:03 min.

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Armin

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2024-11-06 20:06:32 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

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