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The Blessed Madonna - Godspeed

The Blessed Madonna- Godspeed

Margeverse / Warner
VÖ: 18.10.2024

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Viel hilft viel

"Ich bin zu alt für diesen Scheiß!" Wer aus der Generation X hat nicht schon häufiger diesen Stoßseufzer von Danny Glovers Sergeant Roger Murtaugh nachgefühlt oder gar nachgeseufzt? Beim Hören, Durcharbeiten oder gar nur beim Eintippen der Feature-Liste von "Godspeed" kommt dieser Gedanke auch dem Plattentests.de-Rezensenten. Aber der Textchef sagt dann so Sachen wie "Pfff, dafür haste dann gleich 20 Namen für die Referenzenliste, sparste wieder Zeit für anderweitige Recherche." Yin-Yang. Tick-Tack.

Tick-Tack macht es auch gleich zu Beginn dieses, jahaa, Debütalbums. Wie jetzt, Debüt, ist The Blessed Madonna nicht schon länger "in the game"? Doch, das stimmt, also beides. Marea Stamper aus Kentucky hat schon in den Neunzigern auf Raves obskure Mixtapes vertickt. Irgendwann kam es zum eigenen Künstleralias The Black Madonna, in Anspielung auf ihren katholischen Glauben und die Gemälde der Jungfrau Maria als Schwarzer Frau. Die DJ-Karriere im House- und EDM-Bereich nahm immer mehr an Fahrt auf, bis hin zum Titel "DJ of the Year", den das ehrwürdige Mixmag der Künstlerin 2016 verlieh. Wegen erhöhter Sensibilisierung unter anderem durch die Black-Lives-Matter-Bewegung änderte Stamper den Namen schließlich zu The Blessed Madonna. Eigene Veröffentlichungen gingen zunächst über EPs und Singles nicht hinaus, erst 2020 gab es so etwas wie ein zusammenhängendes Langformat. Allerdings nicht mit Eigenmaterial, sondern als vielbeachteter DJ-Mix von Dua Lipas "Future nostalgia". Darauf mit einem Remix von "Levitating" (featuring Missy Elliott und Madonna herself) der erste richtig dicke Hit. Ein Jahr später folgte gemeinsam mit Fred Again ein noch größerer Erfolg mit "Marea (we've lost dancing)".

Tick-Tack macht es nicht nur zu Beginn von "Godspeed". Eine gewisse ticktackende Hektik zieht sich durch die Platte und gibt ihr neben einem reichlichen halben Dutzend Interludes – deren putzige Benennung wieder Danny Glover ins Gedächtnis bringt – etwas Zusammenhalt. Den kann dieses Album auch brauchen. Denn einerseits stellt sich schon die Frage, ob die Zielgruppe der Künstlerin überhaupt noch etwas mit dem Thema Album anfangen kann, andererseits ist es lobenswert, dass der Versuch überhaupt unternommen wird. Aber mussten es dann gleich 24 Tracks in über 73 Minuten sein? Eine Straffung hätte dem musikalischen Gehalt jedenfalls nicht geschadet, da einige Stücke vielleicht in einem DJ-Set funktionieren, hier jedoch nicht mehr als Füllstoff bieten.

Dabei lassen sich schon für verschiedenste Geschmäcker persönliche Favoriten finden. Und das gar nicht unbedingt unter den vielgestreamten Singles, weder "Serotonin moonbeams" noch die Tanznummern "Mercy" oder "Happier" sind besonders originell, wenn auch eingängig und nur im ersteren Falle nervig. Stattdessen seien das herrlich industrialmäßig durchwummernde "Nowhere fast", das von nervös knackenden Sounds und Joy Crookes' souliger Stimme geprägte "Strength (Are U ready)", das elektronisch schillernde "We still believe" und der mit sattem Bass und Discofunk an Róisín Murphy erinnernde Titeltrack empfohlen. Na gut, und natürlich der eigentliche Hit "Edge of Saturday night" – mit einer Göttin wie Kylie macht man einfach nichts verkehrt. Insofern bietet "Godspeed" also durchaus einen Mehrwert. Nur eben zu viel davon.

(Thomas Bästlein)

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Highlights

  • Nowhere fast (feat. Joe Killington)
  • Edge of Saturday night (feat. Kylie Minogue)
  • Strength (R U ready) (feat. Joy Crookes)
  • Godspeed (feat. DJ E-Clyps)

Tracklist

  1. God has left the room (Intro)
  2. Somebody’s daughter
  3. Nowhere fast (feat. Joe Killington)
  4. Henny, hold up (feat. Mother Marygold and Ric Wilson)
  5. Jinterlude
  6. Serotonin moonbeams (feat. Uffie)
  7. Edge of Saturday night (feat. Kylie Minogue)
  8. U want 6 grand 4 wut (Interlude)
  9. Blessed already (feat. Ric Wilson and Marbl)
  10. Strength (R U ready) (feat. Joy Crookes)
  11. Why Trax Records still sucks in 24 (Interlude)
  12. We still believe (feat. Jamie Principle)
  13. That’s the shhh (Pure love) (Interlude)
  14. Carry me higher (feat. Joy Anonymous & Danielle Ponder)
  15. Henterlude
  16. Back 2 love (feat. Jin Jin)
  17. Brand new (feat. James Vincent McMorrow and A-Trak)
  18. Count on my love (feat. Daniel Wilson & Kon)
  19. Godspeed (feat. DJ E-Clyps)
  20. Secretariat (feat. Shaun J. Wright & Kon)
  21. Mercy (The welcome) [feat. Jacob Lusk & Jyroscope]
  22. Mercy (feat. Jacob Lusk)
  23. Your mom <3 (Interlude)
  24. Happier (feat. Clementine Douglas)

Gesamtspielzeit: 73:08 min.

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Armin

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2024-10-30 21:03:40 Uhr - Newsbeitrag
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