Listen




Banner, 120 x 600, mit Claim


Lady Gaga - Harlequin

Lady Gaga- Harlequin

Lil Monsters / Interscope / Universal
VÖ: 27.09.2024

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 5/10

Psycho Jazz

"Stefani Germanotta, you will never be famous." So nannten ein paar von Lady Gagas Kommiliton*innen der New York University damals eine Facebook-Gruppe, die Germanotta vor kurzem erst aus der Versenkung holte. Ist es Zufall, dass sich rund zwei Wochen später auf "Harlequin" ein laszives Cover von "If my friends could see me now" aus dem Musical "Sweet charity" aus 1966 befindet? "If they could see me now / That little dusty group / Traipsing 'round this million dollar chicken coop / You're rubbing elbows with the cream of the crop / Whoever said there ain't no room at the top." Das Timing scheint einfach zu passend für einen Zufall, dass diese Sache gerade jetzt ausgegraben wurde. Aber Lady Gaga hatte schon immer einen Sinn für das passende Drumrum und den großen Auftritt. "Harlequin" ist mit "LG6.5" getaggt, also explizit nicht ihr siebtes Album, das im Februar 2025 erscheinen soll, sondern stattdessen ein Beiwerk zu ihrer Rolle als Harley Quinn im Film "Joker: Folie à deux". Jene Fortsetzung soll eine Art Musical sein und passend dazu wirft sich Gaga den Jazz-/Swing-Fummel über, den sie schon auf ihren beiden Alben mit Tony Bennett erfolgreich trug.

Zwei Songs sind eigens für dieses Werk komponiert, beide gehören zu den langsameren Stücken. "Folie à deux" spielt einen Walzer, zu dem später ein Chor hin und her wiegt. "They might say that we're crazy / But I'm just in love with you", singt Gaga, die hier ganz in ihrer Rolle zwischen Liebestaumel und Wahnsinn aufgeht. "Happy mistakes" ist noch besser, probt das große Drama auf der Metaebene des Films: "I'm acting in this play of / Comedy with tragic words / The audience was smiling / Cheering on a scene absurd." Abseits davon greift sich Gaga einige Stücke, deren "Cover versions"-Sektion bei Wikipedia circa beim Umfang von "Krieg und Frieden" rangiert, viele davon nunmehr knapp hundert Jahre alt. Charlie Chaplins "Smile", 1936 in "Modern times" verwendet, bekommt dabei eine besonders hübsch verrauchte Note und steht atmosphärisch weit vorn. "Oh, when the saints", gerät dagegen eher gniedelig, nach einem False Ending wirft sich der Song noch mal mit Power an die Instrumente. Die Stärke von "Harlequin" ist die Dynamik, mit der sowohl Gagas Performance als auch die Untermalung den sattsam bekannten Kompositionen neues Leben einhauchen.

So machen das äußerst schlagfertige "That's entertainment", sein sicherlich nicht zufällig gewählter Gegenpol "That's life" und die donnernde Percussion im eigentlich sonst sehr liebestrunkenen "World on a string" wahrlich Spaß. Auch "Good morning" setzt sich über das Opener-Klischee insofern hinweg, dass der volle Bandeinsatz schon mehr eine morgendliche Backpfeife als ein Wachrütteln ist. Und klar, "The joker" aus dem 1964er-Musical "The roar of the greasepaint" ist allein durch die Thematik gesetzt und gerät besonders rockig, mit einer Lady Gaga, die mehr und mehr ins Schreien gerät. Kurzweilig ist das alles, auch wenn "Harlequin" letzten Endes sicher nicht viel mehr als der angedeutete Zwischensnack vor dem angekündigten "vollwertigen" Album ist, auf dem dann möglicherweise das kurz vorher veröffentlichte Bruno-Mars-Duett "Die with a smile" zu finden sein wird, das hier gar nicht mal fehl am Platze gewesen wäre. "I've got the world on a string / Sitting on a rainbow / Got that string around my finger / Lucky me." Fädenzieherin Gaga wirft sich wieder in Pose: Bei so viel Theater wird selbst Katja Ebstein ganz blass.

(Felix Heinecker)

Bei Amazon bestellen / Preis prüfen für CD, Vinyl und Download
Bei JPC bestellen / Preis prüfen für CD und Vinyl

Bestellen bei Amazon / JPC

Highlights

  • That's entertainment
  • Smile
  • Happy mistake

Tracklist

  1. Good morning
  2. Get happy (2024)
  3. Oh, when the saints
  4. World on a string
  5. If my friends could see me now
  6. That's entertainment
  7. Smile
  8. The joker
  9. Folie à deux
  10. Gonna build a mountain
  11. Close to you
  12. Happy mistake
  13. That's life

Gesamtspielzeit: 41:28 min.

Album/Rezension im Forum kommentieren (auch ohne Anmeldung möglich)

Einmal am Tag per Mail benachrichtigt werden über neue Beiträge in diesem Thread

Um Nachrichten zu posten, musst Du Dich hier einloggen.

Du bist noch nicht registriert? Das kannst Du hier schnell erledigen. Oder noch einfacher:

Du kannst auch hier eine Nachricht erfassen und erhältst dann in einem weiteren Schritt direkt die Möglichkeit, Dich zu registrieren.
Benutzername:
Deine Nachricht:
Forums-Thread ausklappen
(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 27328

Registriert seit 08.01.2012

2024-09-30 21:00:38 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 27328

Registriert seit 08.01.2012

2024-09-25 12:43:55 Uhr - Newsbeitrag
Lady Gaga kündigt Veröffentlichung des Albums „Harlequin“ für 27. September an!





Ihre Kreativität scheint keine Grenzen zu kennen. Eben hat Lady Gaga erst „Die With A Smile“, die gemeinsame Single mit Bruno Mars, veröffentlicht. Und es geht direkt weiter mit der Ankündigung des Albums „Harlequin“, das diesen Freitag veröffentlicht wird. Nach Abschluss der Dreharbeiten zu Joker: Folie à Deux wurde ihr klar, dass sie noch nicht ganz bereit war, die Figur, die sie so lange akribisch erforscht, ausgearbeitet und verkörpert hatte, hinter sich zu lassen. Sie begann sich vorzustellen, wie ein Album aus der Perspektive von „Harley Quinn“, auch bekannt als „Lee“, klingen würde; sie fand Musik in dem ganzen Chaos. „Harlequin“ ist also die Platte, die LG machen musste. Ein Abschied von der Figur, ein Abschluss für „Lee“. In diesem Sinne kann Harlequin als Gegenstück zu Joker 2 betrachtet werden, aber es ist auch mehr - es ist LGs vollständige Verwirklichung einer künstlerischen Vision. Es sind 13 Songs, die Jazz, Surf-Punk, Blues und Klassik zu einer Platte vereinen, die sich gleichzeitig vertraut und völlig neu anfühlt. Es ist die perfekte Platte, um den Tisch für alles, was noch kommen wird, zu decken, es ist eine Erinnerung daran, dass kein anderer Künstler das musikalische Geschick oder die Beziehung zum Great American Songbook hat wie sie; niemand sonst kann das tun, was sie tut, und zwar auf dem Niveau, auf dem sie es tut. Und während die Fans sehnsüchtig auf ihre Rückkehr zum Pop warten, hat sie immer noch Spaß daran, ihre kreativen Kuriositäten zu erforschen und uns LG6.5 zu schenken, während die Welt auf LG7 wartet.





TRACKLIST

++ Alternate recording appears on Joker 2 Soundtrack

+++ New cover of classic

** Original Song



1. Good Morning +++

2. Get Happy ++

3. Oh, When The Saints +++

4. World On A String ++

5. If My Friends Could See Me Now ++

6. That' Entertainment ++

7. Smile +++

8. The Joker**

9. Folie à Deux ++

10. Gonna Build A Mountain ++

11. Close To You ++

12. Happy Mistake **

13. That's Life ++





CREDITS

Executive Producers: Lady Gaga and Michael Polansky

Produced By: Lady Gaga, Benjamin Rice

Mixed By: Serban Ghenea

Mixed at: MixStar Studios (Virginia Beach, VA)

Mastering Engineer: Randy Merrill

Mastering Studio: Sterling Sound (Edgewater, NJ)

A&R Admin: Marta Navas, Montana Pulver Contractors: Joann Tominaga, Ivy Scoff

Creative Direction & Design: mt.la

Photography: Scarlett Carlos Clarke

Production Design: Ava Villafañe

Hair: Evanie Frausto

Makeup: Marco Campos

Styling: Chloe & Chenelle Delgadill
Zum kompletten Thread

Hinterlasse uns eine Nachricht, warum Du diesen Post melden möchtest.

Bestellen bei Amazon

Weitere Rezensionen im Plattentests.de-Archiv

Lady Gaga - Dawn of Chromatica Lady Gaga - Dawn of Chromatica (2021)
Lady Gaga - Chromatica Lady Gaga - Chromatica (2020)
Lady Gaga - Joanne Lady Gaga - Joanne (2016)
Lady Gaga - ARTPOP Lady Gaga - ARTPOP (2013)
Lady Gaga - Born this way Lady Gaga - Born this way (2011)

Threads im Plattentests.de-Forum

Anhören bei Spotify