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Die Fantastischen Vier - Long Player

Die Fantastischen Vier- Long Player

Rekord / Embassy Of Music / Tonpool
VÖ: 04.10.2024

Unsere Bewertung: 4/10

Eure Ø-Bewertung: 5/10

Vier von zehn

"Komm ran und dann komm noch näher": Die Fantas und ihr "Long Player". "Ein Leben lang legendär"? Doch Autotune nervt wie bei Cher.

Vier verliert

Nach dem doch recht witzigen Auftakt mit dem Titeltrack, auf dessen Zeilen wir oben mal selbst herumgedichtet haben, fragen die Fantas sich – und wir uns auch – mithilfe eines Mia.-Samples erst einmal: "Wie weit wirst Du geh'n?" Daher an dieser Stelle eine "Bestandsaufnahme". Studioalbum Nummer elf nach 35 Jahren mit diesem superheldenhaften Bandnamen, was kann da noch kommen? Die letzte wirklich gute Platte war Nummer sechs – und "Viel" wird in diesem Jahr auch schon 20 Jahre alt. Seitdem folgte viel Mittelmaß und zuletzt gar eine völlig unnötige Sammlung von Eigencoverversionen.

Vier wollen nur spielen

Einerseits. Andererseits landeten alle Alben seit dem Debüt mit einer Ausnahme in den Top 3 der Charts. Dass jene Ausnahme ausgerechnet die experimentelle Großtat "Die 4. Dimension" darstellte, sagt einiges über die deutschen Charts aus. Was allerdings nicht unbedingt den Fantas anzulasten ist. Eher eben der mangelnde Mut. Aber okay, aus ihrer Kommerzialität haben die Vier aus Benztown noch nie einen Hehl gemacht. Sympathisch blieben sie trotzdem immer, weder TV-Omnipräsenz noch Werbung oder Castingshows konnten dem etwas anhaben.

Für Sie immer noch Fanta light

Und irgendetwas ließ sich ja dann auch immer auf den Alben entdecken. So sicherlich auch auf "Long Player", oder? Es braucht nur viel Geduld und auch Leidensfähigkeit. Der nachhaltige Eindruck ist: Obwohl die Herren Beck, Dürr, Rieke und Schmidt sich fünf Jahre mit der Produktion dieses Albums herumgeschlagen haben, wusste man am Ende doch nicht so recht, "Was man will". Und beschloss eine Abkehr von allzu zeitgeistigen Sounds und eine Hinwendung zu früheren Stärken. Richtige Idee. Auf dem Papier zumindest. Warum gruselige Massenradioanbiederungen wie "Weekendfeeling", "Aufhören" und "Wiedersehen" dem dann doch recht deutlich entgegenstehen, weiß nur die Band selbst. Auch der Anteil schwülstiger Plätschersongs ist zu hoch, das sind less killer, more filler.

Das Schleichen der Vier

So richtig etwas zu sagen haben die gereiften Fantasten in den meisten Fällen auch nicht mehr. Viel zu viele Tracks kreisen um sich selbst, ums Doch-noch-da-Sein, ums Weitermachen, ums Sich-selbst-Abfeiern, um Nichtigkeiten. Mit Augenzwinkern zwar, aber auch: müde. Musikalisch eigentlich gute Stücke wie "44 Tausend" und "So oder so" verlieren durch die belanglosen Texte den Großteil ihrer Klasse. Erst mit der Zeit finden sich die Momente: ein paar schöne Oldschool-HipHop-Sounds, eine amtlich klingende Produktion. Eine Anspielung an Becks "Where it's at" in "Win win win". Ein witziges und lässig groovendes Interlude wie "Projekt Y". Endlich mal wieder gelungenes Storytelling in "5 Zimmer mit Bad". Und schließlich mit "Hallenbad" doch noch ein Höhepunkt mit Mumm und Dringlichkeit: "Glaub mir, ich kann nicht mehr, das ist kein Hallenbad, das ist das Mittelmeer." Groß. Aber leider eine Ausnahme. Insgesamt sind das daher nur:

Vier von zehn

(Thomas Bästlein)

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Highlights

  • Win win win
  • 5 Zimmer mit Bad
  • Hallenbad

Tracklist

  1. Long Player
  2. Wie weit
  3. Bestandsaufnahme
  4. Weekendfeeling
  5. Was man will
  6. Win win win
  7. 44 Tausend
  8. Aufhören
  9. Projekt Y
  10. 5 Zimmer mit Bad
  11. Fliegen
  12. So oder so
  13. Wiedersehen
  14. Hallenbad
  15. Endstation Erde
  16. Inferno

Gesamtspielzeit: 53:46 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

andygoestohollywood

Postings: 122

Registriert seit 27.11.2023

2024-10-04 18:51:43 Uhr
4.99 war dann wohl auch der Zeitpunkt, an dem sie ausgesorgt hatten. An Le Smou, MFG, Sie ist weg, Tag am Meer kam dann nichts mehr ran.

Christopher

Plattentests.de-Mitarbeiter

Postings: 3686

Registriert seit 12.12.2013

2024-10-02 17:01:13 Uhr
Das letzte wirklich relevante Album war wahrscheinlich "4:99", weil es damals noch sowas wie Hype um sie gab. Ist jetzt nicht schlimm, ich finde, dass sie insgesamt ganz okay gealtert sind. Ob es jetzt noch neue Alben braucht, sei dahingestellt, aber wenn sie Spaß daran haben... was soll's.

Es gab eigentlich auf jedem Album seit 2000 immer ein paar passable Tracks. Am Stück kann ich das nicht mehr hören.

Socko

Postings: 1670

Registriert seit 06.02.2022

2024-10-02 12:54:12 Uhr
Super Band

kingsuede

Postings: 4332

Registriert seit 15.05.2013

2024-10-02 12:48:13 Uhr
Interessiert wohl niemanden mehr...

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 27328

Registriert seit 08.01.2012

2024-09-30 20:57:56 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

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