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The Waeve - City lights

The Waeve- City lights

Transgressive / Bertus
VÖ: 20.09.2024

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Die helle Welle

Ist das nicht romantisch: Eine Musikerin – bekannt von The Pipettes und auch solo – und ein Musiker – bekannt von Blur und auch solo – treffen sich backstage in einem Jazz-Café. Sie schlägt vor, doch mal gemeinsam ein paar Songs zu schreiben, er willigt ein, weil er sowieso gerade nicht recht weiß, in welche Richtung es demnächst mit der Karriere gehen soll. Heraus kommt ein recht gelungenes Album. Doch viel schöner, es findet sich auch eine große Liebe, und wenig später folgt als Krönung ein gemeinsames Kind. Womit die Voraussetzungen für eine zweite Platte als The Waeve nicht die schlechtesten gewesen sein dürften. Oder hat der Familienalltag die Kreativität gefressen?

Im Gegenteil! Mit "City lights" gelingt Rose Elinor Dougall und Graham Coxon sogar ein kleiner musikalischer Quantensprung. Mäanderte ihr Art-Rock auf "The Waeve" noch hin und wieder etwas zu langwierig dahin, hat der derzeit auf einer sensationellen Erfolgswelle schwimmende James Ford (Arctic Monkeys, Depeche Mode, Fontaines D.C., Beth Gibbons, Pet Shop Boys) bei der Produktion der Fortsetzung mitgeholfen, das bisschen Dampf zu entfachen, durch den sich eine gute von einer sehr guten Platte unterscheidet. Okay, Ford hat auch schon beim Vorgänger mitgewirkt, aber oft gelingt ja erst bei wiederholter Zusammenarbeit der ganz große Wurf (siehe Ford und Depeche Mode). Wahrscheinlich hat aber auch das endgültige Zusammenfinden des glücklichen Paares geholfen. Oder Coxons wiederbelebte Liebe zu und mit Blur. Oder alles zusammen.

Und nun staunt man: Huch, Graham Coxon goes David Bowie! Wer hat das noch nicht kommen sehen? Im Titeltrack verbindet sich Coxons immer noch brillantes Gitarrenspiel mit einem Song, den der Thin White Duke zu seinen besten Zeiten kaum verschmäht hätte. Auch das Saxofon kommt wieder zum Einsatz. Direkt danach übernimmt Dougall in "You saw" das Hauptmikrofon und lässt ihre dreampoppige Ader durchscheinen. In "Moth to the flame" zeigen beide erst einmal ihre instrumentalen Skills: stoischer Schlagzeugbeat, brummelnder Bass, dezentes Sax. Doch dann schiebt Coxon das Stück in eine Nummer hinüber, die nach New Wave, Post-Punk und frühem Gary Numan klingt. Schon wieder eine Überraschung. Wunderbar.

Spätestens im folgenden "I belong to" ist festzustellen, dass Coxon wohl noch nie so vielseitig gesungen hat. Dass sich seine und Dougalls Stimme oft sehr angenehm ergänzen, ist dann das berühmte i-Tüpfelchen. Bei all der Harmonie bleibt aber auch immer noch Zeit für Krach, wie das scheppernde "Broken boys" beweist. Um direkt im Anschluss in eine mandolinengezupfte Ode an das gemeinsame Baby Eliza May überzugehen. Der handgemachte Sound findet sich später im betörenden "Girl of the endless night" wieder. Und wenn schon ausufernd, dann doch bitte wie in den epischen knapp acht Minuten von "Druantia". Mit dem die positiven Vibes noch einmal auf den Punkt bringenden "Sunrise" endet schließlich eine Platte, die nicht nur die Lichter der Stadt zum Strahlen bringen dürfte.

(Thomas Bästlein)

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Highlights

  • City lights
  • Moth to the flame
  • I belong to
  • Girl of the endless night

Tracklist

  1. City lights
  2. You saw
  3. Moth to the flame
  4. I belong to
  5. Simple days
  6. Broken boys
  7. Song for Eliza May
  8. Druantia
  9. Girl of the endless night
  10. Sunrise

Gesamtspielzeit: 51:18 min.

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User Beitrag

Hierkannmanparken

Postings: 1355

Registriert seit 22.10.2021

2024-09-27 15:44:29 Uhr
Ab Song for Eliza May wird das Album ja richtig psychedelisch und proggy. Da leuchten mir dann die letzten paar Bands in den Referenzen ein.

Die erste Hälfte der Spielzeit ist auch ganz cool, aber die zweite ist deutlich mehr mein Ding!

Da könnten sogar mal Motorpsycho-Fans einen Versuch wagen. ;)

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 27355

Registriert seit 08.01.2012

2024-09-23 21:19:14 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?

MickHead

Postings: 1990

Registriert seit 21.01.2024

2024-08-28 14:36:55 Uhr
Neuer Song "Broken Boys"

https://youtu.be/pe5Bsr-wpuA?feature=shared

MickHead

Postings: 1990

Registriert seit 21.01.2024

2024-06-25 20:38:14 Uhr
Die englische Band "The WAEVE" aus London, bestehend aus Graham Coxon (Blur) und Rose Elinor Dougall (The Pipettes), kündigt für den 20.09. ihr 2. Album "City Lights" an.
Genre: Ein Mix aus Folk-Rock, Art-Pop, Post-Punk.

2 Songs wurden bisher geteilt.

You Saw
https://www.youtube.com/watch?v=RKNomMq8jNc

City Lights
https://www.youtube.com/watch?v=jzoZS7LHqI0

Tracklist:
1. City Lights
2. You Saw
3. Moth To The Flame
4. I Belong To
5. Simple Days
6. Broken Boys
7. Song For Eliza May
8. Druantia
9. Girl Of The Endless Night
10. Sunrise
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