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Leif Vollebekk - Revelation

Leif Vollebekk- Revelation

Secret City / Rough Trade
VÖ: 27.09.2024

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 4/10

Leif is Leif

Ja gut, angesichts der Headline wäre wohl mindestens ein Euro in die Kalauerstrafkasse zu entrichten, aber eigentlich meinen wir das hier ganz ernst: Der kanadische Singer-Songwriter Leif Vollebekk zeigt bei seinem nunmehr fünften Longplayer, dass auf ihn immer noch beziehungsweise schon wieder hundertprozentig Verlass ist, denn wo Leif Vollebekk draufsteht, ist immer auch Leif Vollebekk drin. Das Komponieren eingängiger und trotzdem niemals langweiliger Musik irgendwo im Dreieck zwischen Folk, Pop und Country gelingt nur wenigen auf einem so durchgehend hohen Qualitätslevel. Wobei man beim ersten Track "Rock and roll" erst mal aufhorcht. Midtempo, relaxtes Schlagzeug, dominierende Klavierakkorde, gefällige, aber nicht süßliche Streicher: Das hier könnte der eine oder die andere im Blindtest auch als Coldplay-Song einordnen – okay, ein Coldplay-Song aus seligen Zeiten, als das Londoner Quartett noch nicht in stadionkompatiblen Pomp, Kitsch, synthetischen Feenstaub und Schubidu abgeglitten war.

Richtig stark auch gleich das nächste Stück "Southern star", hier zeigen Vollebekk und Band exemplarisch, wie man Songdramaturgie aufbaut: Das intime Intro und die erste Strophe werden nur mit Gesang und Klavier dargeboten. In der zweiten Strophe kommen ein schleppendes, aber zugleich groovendes Schlagzeug sowie eine Pedal Steel Guitar hinzu – und bei der Brücke zum hymnischen Refrain stampft der Drummer einfach nur anderthalb Takte lang Viertel auf die Bassdrum, schraubt also die Dynamik geschickt nochmal herunter, damit der Chorus am Ende noch mehr Wirkung bekommt. Es sind diese ganz kleinen Details, die Vollebekks Musik zu etwas Besonderem machen, weil hier trotz äußerst vorhersehbarer und klassischer Zutaten immer wieder an der einen oder anderen Ecke eine Überraschung lauert. "Mississippi" wiederum kommt zu Beginn sehr sparsam instrumentiert mit nächtlicher Lagerfeuer-Atmosphäre daher – und weckt so lebhafte Erinnerungen an Bruce Springsteens Meisterstück "The ghost of Tom Joad". Mit dem kleinen Unterschied, dass Vollebekk zur Erzeugung einer Ganzkörpergänsehaut keine Mundharmonika braucht. Und dass er anderthalb Minuten Spannungsbogen zulässt, bis wuchtige Drums, sahnige Hammondorgel und flächige Gitarren dazukommen, sodass der Song an unerwarteter Stelle in einen lupenreinen Engtanz-Blues abbiegt.

Vielleicht ist es Leif Vollebekks größter Verdienst, dass er am Ende einen ganz schwierigen Spagat hinbekommt: Konsensmusik in Vollendung abzuliefern, die aber zu keiner Zeit kompromissbewehrt erscheint. "Revelation" kann man in der Spelunke bei Bier und Schnaps ebenso goutieren wie beim Schmiegen mit Partner*in. Für lange Autofahrten ist das Album ebenso geeignet wie für den Nachmittagstee mit den Schwiegereltern. Man kann aber auch, wenn es denn sein muss, Songstrukturen und Akkordfolgen intellektuell analysieren und beeindruckt feststellen: Hier weiß jemand definitiv, was er tut. Wer also dringend eine knappe Stunde Wohlgefühl ohne Beliebigkeit sucht, wer Begleitmusik für schöne ebenso wie schwierige Stunden benötigt, kann bei "Revelation" absolut bedenkenlos zugreifen.

(Jochen Reinecke)

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Highlights

  • Rock and roll
  • Southern star
  • Elijah Rose
  • Mississippi

Tracklist

  1. Rock and roll
  2. Southern star
  3. Peace of mind
  4. Surfer's journal
  5. Moondog
  6. False-hearted lover
  7. Elijah rose
  8. Mississippi
  9. Till I see you again
  10. Sunset boulevard expedition
  11. Angel child

Gesamtspielzeit: 53:55 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Vive

Postings: 822

Registriert seit 26.11.2019

2024-09-25 12:54:57 Uhr
wobei man seinen Namen ja wie das englische leave ausspricht.. ich habs mal aus seinem eigenen mund gehört. sehr guter mann.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 27355

Registriert seit 08.01.2012

2024-09-23 21:18:53 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?


Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 27355

Registriert seit 08.01.2012

2024-09-05 18:19:43 Uhr - Newsbeitrag

LEIF VOLLEBEKK



Neues Album “REVELATION” erscheint am 27. September 2024

via Secret City Records



Letzter Vorgeschmack aufs Album mit neuer Single

“Peace of Mind (Evening)”



++ Vier Konzerte in DE im Oktober 2024 ++


Der kanadische Singer-Songwriter und Multiinstrumentalist Leif Vollebekk enthüllt heute die eindrucksvolle neue Single “Peace of Mind (Evening)“. Diese melodische Version wurde gemeinsam mit David Baron (The Lumineers, Shawn Mendes, Michael Marcagi) produziert und abgemischt. “Das ist die ‘Evening Version‘ von Peace of Mind“, erklärt Leif. “Diese Version ist nicht einmal auf dem Album. Sie wollte einfach etwas Eigenes sein. Sie wollte direkt mit Drums starten. Sie wollte klirrende Gitarren und Synthesizer aus den 80ern. Ich wollte, dass sie mich an das Gefühl erinnert, das ich habe, wenn ein großartiger Song auf einer späten Autofahrt im Radio läuft.“



“Peace of Mind (Evening)“ folgt auf die vorherigen Singleauskopplungen “Moondog“ und “Southern Star“ und ist der letzte Vorgeschmack auf Leifs neues Album “Revelation”, das am 27. September 2024 bei Secret City Records erscheint. Der Visualizer zum Song wurde von Nicholas Sutton Bell inszeniert.



Leif Vollebekk wird im Rahmen seiner Europatour im Oktober auch in Deutschland Halt machen und hierzulande vier Konzerte spielen. Alle Infos zu den Terminen und Tickets findet ihr hier und weiter unten.




Über den Entstehungsprozess zu “Peace of Mind” sagt Leif:



“Angesichts des Titels ist es fast ironisch, dass ich für keinen anderen Song mehr Zeit im Studio verbracht habe als für diesen. Ich habe 4 oder 5 verschiedene Versionen davon aufgenommen. Die neueste, Peace of Mind (Evening), scheint all das zu vereinen, was ich an den vorherigen Versionen geliebt habe, einschließlich der vokalbetonten Albumversion. Ich denke, das zeigt, wie viel mir dieser Song bedeutet.

“Wenn ich diesen Song singe, fühle ich mich einfach befreit. Die Melodie offenbarte sich mir komplett, kurz nachdem ich ein paar Wochen Urlaub mit meiner Familie verbracht hatte. Ich hatte meine Einsamkeit zum ersten Mal seit langer Zeit wiederentdeckt. Und in dieser Stille habe ich über sie gesungen. Ich träumte, ein Kind legte einen Löwenzahn auf mein Grab. Aus irgendeinem Grund wachte ich unglaublich friedlich auf. Was bedeutet das?“
🎵 “REVELATION” // Albumtracklist:



1. Rock and Roll

2. Southern Star

3. Peace of Mind

4. Surfer's Journal

5. Moondog

6. False-Hearted Lover

7. Elijah Rose

8. Mississippi

9. Till I See You Again

10. Sunset Boulevard Expedition

11. Angel Child



Aufgenommen im Sunset Sound und Dreamland in Woodstock, New York, ist "Revelation" sowohl spirituell als auch bodenständig - vom Himmel über uns bis zu den Ozeanen unter uns. Die elf Tracks auf Vollebekks "Revelation" kombinieren erzählende Texte und viele One-Take-Lead-Vocals mit cineastischen Arrangements, großartigem Klang, gut platziertem Raum und üppiger Orchestrierung. Vollebekks Songwriting-Prozess für "Revelation" wurde durch eine Erkundung inspiriert, die mit Carl Jungs I Ging begann und sich mit der Wissenschaft der Alchemie und dem Geheimnis des Göttlichen fortsetzte. Das Endergebnis ist zugleich organisch, erdverbunden und himmlisch mit Themen der Natur - Wasser, astrale Konstellationen, Sterblichkeit - verwoben mit einer Meditation über das Leben in einer sich ständig verändernden Gegenwart und durchzogen von existenziellen Zweifeln und der Suche nach einer höheren Kraft.



Als Künstler, der von vielen Kolleg*innen bewundert wird, stellte Vollebekk - der selbst produzierte und auf "Revelation" Klavier, Gitarre, Bass, B3-Orgel, Mundharmonika, Akkordeon und Moog-Synthesizer spielte - eine beeindruckende Gruppe von Mitwirkenden zusammen, die für das musikalische Niveau und die Atmosphäre der Aufnahmen spricht. Darunter der legendäre Schlagzeuger Jim Keltner, die bekannte Steel-Gitarristin Cindy Cashdollar (Bob Dylan, Van Morrison und Rod Stewart) und der angesehene Bassist Shahzad Ismaily. Zu seinen weiteren Kollaborateur*innen auf dem Album gehörten die Künstler*innen Angie McMahon und Anaïs Mitchell für den Background-Gesang. Das Album wurde von Tchad Blake (Tom Waits, Arctic Monkeys, Tracy Chapman) gemischt und von Greg Calbi gemastert.



🎸 LEIF VOLLEBEKK // Tourtermine in DE 2024:



02. Oktober 2024 - München - Strom

05. Oktober 2024 - Berlin - Lido

06. Oktober 2024 - Hamburg - Knust

09. Oktober 2024 - Köln - Gebäude 9

keeeyt

Postings: 122

Registriert seit 17.08.2023

2024-07-06 10:59:39 Uhr
Lohnt es sich ihn live anzuschauen?

Enrico Palazzo

Postings: 4764

Registriert seit 22.08.2019

2024-06-27 07:42:56 Uhr
Wow - toller Song und mit Angie McMahon im Background. Schön, schön, schön. Ich freue mich sehr auf das Album.
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